Über Vorwarnzeiten und Frühwarnsysteme
Konfliktforschung: Je schneller die Angriffsweise, desto kürzer die "Vorwarnzeiten", um Angrfffe zu erkennen und Verteidigungsmaßnahmen einzuleiten oder zu flüchten. - So jedenfalls das militärische Denken in Jahrtausenden der Menschheitsgeschichte und auch in Zukunft, denn das Überraschungsmoment hat für Angriffshandlungen stets Relevanz, folglich auch für die Verteidigung.
Im Atomzeitalter
ist vieles anders - und vollends anders als "Rotes
Telefon", teure "Frühwarnsysteme"
und Begriffe wie "Vorwarnzeiten" vermuten lassen und
Illusionen in die Verlässlichkeit
der "atomaren Abschreckung"
nähren.
Atomraketen lassen keine "Vorwarnzeit",
um einen Alarm verlässlich einzustufen,
a) ob als Fehlalarm,
b) ob als versehentlicher Angriff,
c) ob als gewollter Erstschlag,
denn von der Einstufung hängt ab, ob der Gegenschlag ausgeführt werden soll.
Nach einem der vielen jahrelang verheimlichten Fehlalarme vereinbarten Gorbatschow
und Reagan mit dem INF-Vertrag
v. 8.12.1987 die Abrüstung aller landgestützten Kurz- und
Mittelstrecken-Atomraketen (500 - 5.500 km), um die "Vorwarnzeiten"
wenigstens ein bisschen zu verlängern.
- Aber solange die mit Atomwaffen bestückten U-Boote keinen
"Hafenarrest" bekommen, verlängert sich für einen Großteil der
schlimmsten Atomwaffen die "Vorwarnzeit" rein gar nichts.
- Aber auch die entferntesten landgestützten Interkontinentalraketen
sind einfach zu schnell im Ziel und somit die "Vorwarnzeit" zu kurz,
um "warnen" oder gar irgendeine sinnvolle Maßnahme ergreifen zu
können, ohne Anfang vom Ende zu sein.
Eine Interkontinentalrakete mittlerer Zielentfernung
dürfte unter Berücksichtigung der langsameren Steig- und Fallphasen maximal
30
Minuten unterwegs sein.
Und 30 Minuten sind schnell vorbei,
- denn wenn die Meldung auf dem Bildschirm erscheint, sind schon erste
Minuten verstrichen
- und wer die Meldung sieht, wird sich zunächst mal die Augen reiben und
überlegen, ob stimmen kann, was er da sieht und den Untergang der Menschheit
bedeuten könnte, wenn es kein Fehlalarm ist, von denen es allein in den USA
und Sowjetuntion/Russland Hunderte gab.
- Und bevor er sich sicher ist, jetzt gehe es los bzw. zuende, so wären die
Uhren nicht angehalten, ehe er es dann getreu seinen Dienstvorschriften
zunächst mal seiner Befehlskette zu melden hat und der Vorgesetzte vielleicht
erst geweckt werden muss und sicherlich
einige Fragen stellt, denn leichtgläubig darf in solchen Fällen niemand
sein.
- Wieder wäre Zeit verstrichen, den Präsidenten zu informieren, womöglich
zu viel Zeit verstrichen, denn es wäre sehr unwahrscheinlich, dass die ersten
Einschläge nicht auf dessen Aufenthaltssitz erfolgen, so dass es alternative
Befehlsketten geben wird, um Gegenschläge auszulösen.
- Wäre der Präsident noch erreichbar, so wäre es womöglich nur
"Fehlalarm" - und falls nicht, so würder der Präsident womöglich
erst noch der Badewanne entsteigen oder auf dem Golfplatz den Telefonhörer
gereicht bekommen - und zunächst vermutlich Fragen stellen, was wiederum
Zeitverlust wäre. Von "Vorwarnzeit" wäre keine mehr, wenn sie kein
"Fehlalarm" wär'.
Das gesamte Szenario mit dem Präsidenten als intaktem
"Oberbefehlshaber", dem das Telefon gereicht wird und der Koffer
geöffnet für den Atomwaffeneinsatz ist vollends illusorisch, es sei denn,
dass er bereits im Bunker sitzt und sämtliche "Frühwarnsysteme"
selbst vor Augen hat - vor wachen Augen rund um die Uhr.
So leben Sklaven, aber keine Trumps, keine Putins usw.
Das ganze System hat keine "Vorwarnzeit" und kann keinen
"Zweitschlag" in der uns präsentierten
"Oberbefehlshaber"-Version gewährleisten, sondern ist
"Abschreckungs-Fake" und kann ausschließlich das Gegenteil
gewährleisten, dass dem Oberbefehlshaber eine "Erstschlagsoption"
mit dem Koffer nachgetragen wird.
Zur Gewährleistung der "Zweitschlagsstrategie" bzw. für den
Gegenschlag, wird es andere Befehlsketten geben, also Substrukturen für
autonome Gruppenentscheider mit "Zwei-Schlüssel-Prinzip" usw., denn
die Gegenschlagsfähigkeit bleibt obligatorisch, solange es überhaupt
Atomwaffen in rivalisierenden Arsenalen gibt - anstattt sie sämtlich
abzuschaffen oder wenigstens unter das Oberkommando der Vereinten Nationen zu
stellen.
- Wenn überhaupt noch Zeit wäre und nicht längst schon alles verwüstet, so
würde der Präsident womöglich zunächst mal in seinen Bunker entschwinden.
Vielleicht noch die Familie. All das kann dauern. Und wahrscheinlicher
ist es,
dass es zum Präsidenten
Also "Vorwarnzeit" gibt es im Falle
der sogenannt "strategischen Atomwaffen" keine, innerhalb derer sich
irgendetwas irrtumsfrei und sinnvoll entscheiden ließe.
Einzig sinnvoll wäre es, von "Einschlagszeit" zu reden, aber die
"Strategen" wollen sich und allen Menschen einreden, ihre
militärischen End-Szenarien seien rational und nicht suizidal.
Markus S. Rabanus 2017-08 ältere Version
Gegenargumente? Ergänzungen? >> FORUM
Wir
leben in der Vorwarnzeit ,
um die einzig
taugliche Gegenmaßnahme einzuleiten und die Atomwaffen
abzuschaffen,
denn die angebliche "Vorwarnzeiten", an die unsere
Politiker und Militärs so hartnäckig glauben,
um an Atomwaffen festzuhalten,
gibt es nicht.
Markus S. Rabanus 2017-08
Atomkoffer Atomwaffencode ROTES TELEFON Frühwarnsysteme
Startregimes von Atomwaffen Ernstfall ?
GooglePos20170814 = 9 / 140.000
Frühwarnsysteme im zivilen Bereich und
zur Erkennung von Naturkatastrophen:
Bspw. Multitechnische Überwachung seismischer Aktivitäten zu Warnzwecken
vor Erdbeben, Tsunamis, Vulkanausbrüchen.
Satellitengestützte Wetterbeobachtung,
...
Atomkraftwerke:
Die Atomkraftwerksindustrie steht so
sehr unter Druck der atomkritischen Öffentlichkeit, dass sie dazu neigen,
Störfälle zu verheimlichen, bis sie offenkundig werden. Durch solche
gesetzwidrige Heimlichtuerei werden die vorhandenen Vorwarnzeiten oft
leichtsinnig verbraucht.
Oberbegriff >> Katastrophenschutz
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