Vorwarnzeiten (2017-07) >> aktuellere Version

Mal wieder ganze Nacht Atomwaffenkrams recherchiert, ob es Neues zum sogenanntem "Ernstfall" gibt, also Startregimes, Rotes Telefon, Atomkoffer, Automatisierung usw.

Und ich male mir die zugehörigen Szenarien dann gern auch per Kopfkino aus.

Beispielsweise "Vorwarnzeiten": Habs nachgerechnet, ob der Begriff "Vorwarnzeit" überhaupt taugt ;-), weil mir an meinen uralten Zahlen irgendwie Zweifel aufkamen.

Aber mit den merkfähigen "30 Minuten" Flugdauer liegt man schlussendlich nicht falsch, denn zwischen den langsamen Steig- und Fallphasen erreichen die Langstreckenraketen in 1.300 Kilometern Höhe immerhin knappe 30.000 Stundenkilometer. Und umgerechnet auf max. 13.000 Kilometer einer "Minuteman III"-Interkontinentalrakete dauert es dann eher noch kürzer.

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Militärisch: Je schneller die Waffentechnik wird, desto kürzer werden die sogenannten "Vorwarnzeiten", um bspw. atomare Fehlalarme und versehentliche Angriffe aufzuklären, um Gegenschläge vermeiden zu können.

Zu diesem Zweck vereinbarten Gorbatschow und Reagan mit dem INF-Vertrag v. 8.12.1987 die Abrüstung aller landgestützten Kurz- und Mittelstrecken-Atomraketen (500 - 5.500 km).
Konsequent müssten jedoch auch die in Deutschland noch immer gelagerten Bomber-Atomwaffen abgezogen werden. (Stand 2009)

ABER das hilft dem PROBLEM nicht ab, dass es KEINE "Vorwarnzeiten" gibt, sondern allenfalls von "Einschlagzeiten" zu reden wäre, denn auch die Interkontinentalraketen sind einfach zu schnell im Ziel, um irgendwie "Warnung" und nicht schon Anfang vom Ende zu sein:

Eine Interkontinentalrakete mit zumeist mittlerer Zielentfernung wegen der langsameren Steig- und Fallphasen ca. 30 Minuten unterwegs sein. 

In Anbetracht dessen kann von "Vorwarnzeit" KEINE Rede mehr sein, 

- denn es wenn die Meldung auf dem Bildschirm erscheint, sind schon erste Minuten verstrichen 

- und der wer es sieht, wird sich zunächst mal die Augen reiben müssen und überlegen, ob stimmen kann, was er da sieht und den Untergang der Menschheit bedeuten würde, denn Fehlalarme gab es schon viele. 

- Und bevor er sich sicher ist, jetzt gehe es los bzw. zuende, so wären die Uhren nicht angehalten, ehe er es dann getreu seinen Dienstvorschriften zunächst mal seiner Befehlskette zu melden hat und der Vorgesetzte sicherlich einige Fragen stellt, denn leichtgläubig darf in solchen Fällen niemand sein. 

- Wieder wäre Zeit verstrichen, bevor jemand den Präsidenten anrufen kann, vorausgesetzt, dass sich die Verbindung noch herstellen lässt. 

- Nun müsste jemand den Präsidenten wecken oder vielleicht aus der Badewanne holen. All das kann dauern. Nun packt der aber vielleicht erst sich und seine Familie in den Bunker. All das kann dauern. 

Also "Vorwarnzeit" gibt es im Falle der sogenannt "strategischen Atomwaffen" nicht, innerhalb derer sich irgendetwas irrtumsfrei entscheiden ließe. 
Einzig sinnvoll wäre es, von "Einschlagszeit" zu reden, aber die "Strategen" wollen sich und allen Menschen einreden, ihre militärischen End-Szenarien seien rational und nicht suizidal. 

Markus S. Rabanus 2017-07 

>> Atomkrieg aus Versehen

Atomkoffer  Atomwaffencode  ROTES TELEFON   

Startregimes von Atomwaffen    Ernstfall ?


Atomkraftwerke
1. ist die Atomkraftwerkstechnik noch immer so schlecht beherrscht, dass die Kettenreaktion in Havariefällen nicht schnell genug gestoppt werden, kann, wodurch sich Vorwarnzeiten verkürzen, 
2. steht die Atomkraftwerksindustrie so sehr unter Druck der atomkritischen Öffentlichkeit, dass sie dazu neigen, Störfälle zu verheimlichen, bis sie offenkundig werden. Durch solche gesetzwidrige Heimlichtuerei werden die vorhandenen Vorwarnzeiten oft leichtsinnig verbraucht.

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