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Mehr Bürgerbeteiligung Für Mehr Demokratie
Vertrauen in die Repräsentanten ist gut, demokratische Kontrolle ist besser.
"Volksabstimmung
jetzt!" &
"Das Volk soll regieren!"
ist leicht
gesagt, schmeichelt dem Volk, ist Populistengeschwätz,
wenn kein Verfahren sicher stellt, dass Gesetze nicht auf Stammtisch-Niveau
verflachen oder das Mehrheitsprinzip verletzt wird, weil nur die Aufgeputschten
an die Urnen eilen und über die zuhause gebliebene Mehrheit entscheiden, wie es
in der Schweiz häufig passiert, so
schön die Ski-Gebiete auch sind.
DARUM
spricht vieles für ein plebiszitäres
Vetorecht - und alles genau
zu überlegen:
A) Die Volksvertreter sollen
ihren Job erledigen und mit parlamentarischer Mehrheit dem Volk Gesetze
vorschlagen.
B) Die
Gesetzeskraft wird nur erlangt, wenn weniger als 50
% der Wahlberechtigten im
Volksentscheid widersprechen.
C)
In Eilfällen darf das Parlament alleinige und sofortige Gesetzeskraft bewirken
- bis zu einem etwaigen Widerruf durch Volksentscheid binnen drei Monaten.
D) Zur Verfassungsänderung bedarf es weiterhin einer Zweidrittelmehrheit im Parlament und darüber hinaus zur Wirksamkeit, dass in einem Volksentscheid weniger als 34 % der Wahlberechtigten widersprechen.
E) Alle Gesetze, mit denen sich der politische Apparat selbst alimentiert, also Diäten, Pensionen, Nebenverdienste, Parteispenden, Lobbyismus, Transparenzvorbehalte usw., sollen nur wirksam werden, wenn sie auf breiterer Zustimmung beruhen als es für gewöhnliche Gesetze erforderlich ist. Also müsste solche Gesetzeskraft wie bei Verfassungsänderungen geregelt sein.
F) Beschränkung allen Entscheidungsrechts: Mehrheiten bilden sich gerne ein, mit all ihren Wünschen stets im Recht zu sein, aber auch das ist falsch, denn wahre Demokratie wahrt Minderheiten- und Menschenrechte und auch das Völkerrecht, weshalb diese antisubjektivistische Fragestellung zur Gewohnheit werden sollte und in Dialogverfahren geübt.
"Wäre
die Demokratie mit solchen Regelungen nicht viel zu schwerfällig?"
Ja, das ist ein Problem. Und
wir sollten genau überlegen, wie ein Vetorecht gestaltet sein muss, um
demokratisch und effektiv zu sein. Darum stehen in obigem Text die Prozentzahlen
kursiv.
Aber
beschaue ich mir, wie lange mitunter auch an dringenden Gesetzen gebastelt wird,
dann kann es nicht tragisch sein, die Gesetzeskraft davon abhängig zu machen,
dass ein- oder zweimal pro Jahr dem Volk ein Vetorecht eingeräumt wird.
"Warum
nicht weiterhin nur Repräsentativsystem?"
1.
Weil es absurd ist, Vertreter
zu wählen, um sich dann von ihnen regieren zu lassen.
Das mag befremdlich klingen, denn wir hängen noch immer obrigkeitsstaatlichem
Denken an.
Beispiel: Mich wählten
Menschen zu ihrem Vermögensverwalter, aber sie wären entsetzt, wenn ich dann
ihr Vermögen regierte, ohne ihre Zustimmung wichtige Entscheidungen treffen
dürfte und und mit dann auch noch mein Honorarhöhe ohne Zustimmung aussuchen
dürfte.
Meine Auftraggeber verlören ihre Souveränität, wenn sie alle paar Jahre bloß
ihre Verwalter wechseln könnten, aber nicht durchgängig mitbestimmen und mich
in die Haftung nehmen dürften.
Volksvertreter sollten sich
gegenüber dem Volk als dem grundgesetzlichen Souverän nicht mehr Rechte
anmaßen als sie in eigenen Angelegenheiten an eigene Vertreter abtreten
würden. Und da muss man die Vertretenen eben auch ab und zu mal fragen.
2.
Weil das Volk für das Handeln und Versagen der gewählten Vertreter haftet,
kann es solcher Haftung und Verantwortung besser gerecht werden, wenn es
mitbestimmen kann. Ohne Mitbestimmungsmöglichkeit ist "Politikverdrossenheit"
kein Wunder.
"Und was
wird aus der grundgesetzlich freien Gewissensentscheidung der
Gewählten?"
Die bleibt, denn Gewissen
ist immer gut, sofern jemand hat, aber wer den Willen der Vertretenen
nicht auszuführen oder demokratisch zu dulden vermag, muss sich entweder ein
anderes Volk wählen oder abtreten.
"Wäre
das nicht wie imperatives Mandat?"
Nein, denn ein Veto unterscheidet sich vom Befehl schon in der Autorenschaft des
Gesetzgebung.
Markus S. Rabanus
20160720
Blog Forum lexikalisch http://de.wikipedia.org/wiki/Referendum
Mindestvoraussetzung >> Transparenz
Mindestforderung >> Dialogverfahren
Forderung >> Bürgerveto nicht auf dem neuesten Bearbeitungsstand, denn hier bereits fortentwickelt.
eReferendum idreferendum Volksbefragung OnlineReferendum
idVOTE ipVote System Liquid Democracy
WebTipps >> mehr-demokratie.de direkte-demokratie.de hist.lexikon-bayerns.de
Fast alle wollen
Demokratie, aber kaum jemanden interessiert das Wie.
Markus S. Rabanus
20150527
Projekt >> Demokratiestaat.de
2017-04-16 >> Türken sind eben auch nicht gescheiter als Brexit undsoweiter
2016-06-16 >> Brexit - Schwarzer Tag für Europa und die Welt
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