Die Hauptkritik an den Parteien lautet, dass sie sich wie konkurrierende Firmen aufführen und auch sind, also mit einer Politik aufwarten, deren vorderstes Ziel es ist, den eigenen Funktionärsapparat fetter und fetter zu machen.
Markus Rabanus 20120625
Seit Jahrzehnten wird über "Staatsverdrossenheit" und "Politikverdrossenheit" schwadroniert und davon abgelenkt, dass es sich eher um eine Parteienverdrossenheit, weil die Parteien eine so wichtige Stellung für unsere gesellschaftliche Ordnung haben, ihr aber nicht bürgernah entsprechen, sondern mit egoistischen Verhaltensweisen brüskieren und mit wahltaktischem Parteiengezänk "nerven". Dann noch die seltsam großzügigen Parteispenden oder "Beraterhonorare"? Parteien und Politiker freuen sich drüber, die Wähler deutlich weniger.
Und doch sind die Parteien auch in ihrer "nervigen Konkurrenz" tatsächlich eine gute Alternative zu anderen Systemen, in denen mit "Einheitsparteien" Interessenwidersprüche geleugnet und Konformismus gepredigt wird, denn es ist außerhalb der Grundrechenarten nicht immer "die einzige Wahrheit", sondern in Wahrheit allenfalls Zeitgeist und Meinungsunterschied, was das "Wahrere" für eine Problemlösung sein könnte, weil erwiesen häufiger auf verschiedenen Wegen Ziele erreicht werden können, als wenn nur ein Weg gebaut wird, der möglicherweise in die Irre oder zu dicht an Abgründe führt.
Der Pluralismus, so auch die Parteienvielzahl, ist das freiheitlichere System der Wege, auf denen sich in Konkurrenz erweisen kann, welcher der leichtere und vernünftigere ist, so dass sich der Einzelne zwischen den Wegen entscheiden und neu entscheiden kann, wenn ein Weg enttäuschte. Und die Mehrheit entscheidet über die Vorfahrtstraßen, ohne die anderen zu sperren. Das ist Demokratie. Immer auch mit viel Durcheinander in der Ordnung. Und darf uns nicht zu kompliziert sein. Darum müssen wir und auch mit den Parteien überlegen, was die Parteien tun sollen, um uns zu gefallen. Und zwar alle Parteien, denn wer sich "GUTES" nur von einer Partei wünscht und sich freut, wie "schlecht" die anderen seien, der ist eigentlich kein Demokrat, weil der Demokrat mit seiner Ansicht gar nicht die einzig Wahre will, sondern das Wahre der anderen zu schätzen weiß.
Was also tun?
Zum Beispiel eine "befristete Parteimitgliedschaft"
Indem die Parteien eine Parteimitgliedschaft anbieten, die automatisch nach
zwei Jahren endet, wenn sich jemand nicht neu einträgt,
- damit die Parteien lernen, auch auf "einfache Parteimitglieder" zu
hören,
- damit es den Parteien und der Gesellschaft nicht mehr so
"fragwürdig" erscheint, wenn jemand die Partei wechselt, denn was die Gesellschaft mit ihren Mehrheiten
oft von Wahl zu Wahl praktiziert und Verkrustungen bricht, muss auch für den
Einzelnen nicht "falscher" sein. Im Gegenteil bricht der Wechsel so
manche Verkrustungen auf, ist häufig genug richtig und wichtig, so wichtig auch
die Parteidisziplin und "Geschlossenheit" sein kann, aber oft ist sie
das nur für den Vorstand.
Hingegen sind doch eigentlich eher solche Gestalten suspekt, die jeden Kurs ihrer Parteispitze mitmachen, als hätten sie keinen eigenen Kopf.
Ein anderes Beispie wäre die >> Urwahl des Parteivorstandes
Ein anderes Beispiel wäre die >> Minderheitenquote usw.usf.
Markus Rabanus 20110317 am Tag der Domainregistrierung
Projekt >> Parteien-im-Dialog
>> Politik im Dialog 2019