Vermögenssteuer2002
Argumente gegen die Vermögenssteuer:
- Es ist eine Steuer auf
die Vermögenssubstanz, vermindert also Vermögen. Kann man das pauschal
wünschen? Kommt es nicht darauf an, wie jemand mit seinem Vermögen
umgeht?
- Die Erhebung macht jeden
Steuerpflichtigen zum potentiellen Steuersünder, denn viele
Sachvermögen sind unmöglich korrekt zu schätzen: Das Miethaus, in dem
seit 20 Jahren keine Miete erhöht wurde, "steigt trotzdem im
Wert", was auch stimmen mag, aber nur theoretisch, solange es nicht
verkauft wird oder die Mieten angehoben werden. Beides sollte nicht Folge
einer Vermögenssteuer sein. Oder wie soll sich der Wert eines Ölbildes
beziffern, das ein Freund vor seinem Bekannterwerden gemalt und zum Geburtstag
geschenkt hat? Es hätte für den Beschenkten primär ideellen Wert. Und der
Finanzbeamte mit seinem Gutachter machen daraus welchen Wert? Je mehr der
Maler Karriere macht, desto weniger kann sich der Beschenkte das Geschenk
noch leisten? Auch per
Verkauf wäre keine Zuverlässigkeit, denn abhängig von Geschick und
schwankender Konjunktur, von individueller Wertschätzung konkurrierender
Kaufinteressenten. Kunst ist so subjektiv, dass deren Wertbestimmung den
Finanzämtern Willkür einräumen würde.
- Wer alles verbraucht, was er erlangt, wird
nicht in die Situation kommen, wird hinsichtlich seiner Besteuerung besser
gestellt als derjenige, der vom versteuerten Einkommen spart und dann
doppelt besteuert wird.
Argumente für die
Vermögenssteuer:
- Ich kann mir durchaus
vorstellen, dass die Schere zwischen Arm und Reich kleiner sein sollte, Angenommen, jemand lebt
ausschließlich von seinem Vermögen, so würde er nichts mehr zur
Finanzierung des Gemeinwesens beitragen, das jedoch sein Vermögen
schützt.
Dieses Argument zieht nicht wirklich, weil ja schon beim Vermögenserwerb
Steuern für den Schutz des Vermögens gezahlt wurden.
- "Der Staat braucht
Geld." = ebenfalls kein gutes Argument, denn dann müsste er sparen
oder das Investitionsverhalten begünstigen. Wenn er denen
"wegsteuert", die etwas haben, verbraucht er mehr als er leistet
= weitet seinen Bankrott auf die Privatleute aus.
Konsequenz:
- Für die Vermögenssteuer
gibt es außer dem populistischen Neid-Motiv keine vernünftige
Begründung. Die Vermögenssteuer ist immer eine Art der sukzessiven
Enteignung.
- Lediglich Unterfälle
bzw. Parallelfälle der Vermögenssteuer können legitim sein: z.B.
Besitz- bzw. Gebrauchssteuern auf Grundbesitz (= "Grundsteuern"
kassiert der Staat reichlich),
Verbrauchssteuern auf natürliche Ressourcen (hierzu gäbe es
Besteuerungsnachholbedarf, damit die Naturverschwendung eingedämmt wird.
- Die Steuern müssen ihren
Schwerpunkt in den Ertragssteuern haben, was auch der Fall ist:
Einkommenssteuern, die jedoch das Lohnsteuersystem, Zinsabschlagssteuern
etc. restlos ablösen sollten.
DISKUSSION
Das ist so richtiger Schwachsinn.
aktueller
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