Siegessäule      www.Berlinfotos.de


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Standort: Straße des 17. Juni, zwischen Ernst-Reuter-Platz und Brandenburger Tor, in der Mitte des Platzes "Großer Stern" im Ortsteil Tiergarten
  
Höhe: 69,27 Meter,  Höhe der Aussichtsplattform: 48m
Vergoldete Figur: Siegesgöttin Victoria  (Spitzname: "Goldelse"), 8 m hoch
Einweihung: 2. Sept. 1873 in Anwesenheit d. Kaisers Wilhelm I. mit Militärparade

Die Siegessäule auf dem Großen Stern inmitten des Großen Tiergartens in Berlin wurde von 1864 bis 1873 nach Plänen Heinrich Stracks erbaut und steht heute unter Denkmalschutz.

Erbauungsanlass

Anlass zur Erbauung einer Siegessäule war der Sieg Preußens im Deutsch-Dänischen Krieg 1864. Innerhalb weniger Jahre kamen zwei weitere siegreiche Kriege hinzu, der Deutsche Krieg 1866 gegen Österreich sowie der Deutsch-Französische Krieg 1870/1871. An diese drei Siege wird durch die drei ursprünglichen Segmente erinnert, denen eine Bronzeskulptur aufgesetzt wurde.

Eingeweiht wurde die Siegessäule am dritten Jahrestag der siegreichen Schlacht bei Sedan (Sedanstag), dem 2. September 1873, als Nationaldenkmal der Einigungskriege.

1938/1939 wurde die Säule vom Platz der Republik auf ihren heutigen Standort, den Großen Stern, verschoben. Nach dem Sieg gegen Frankreich 1940 wurde ein vierter Ring hinzugefügt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg sollte sie auf Geheiß der französischen Alliierten gesprengt werden, was jedoch keine Unterstützung bei den anderen Siegermächten fand.

Der Bau

Der Mittelplatz des Großen Sterns kann über einen Fußgängertunnel unterhalb der Fahrbahn erreicht werden. Die vier – im Jahre 1941 fertiggestellten – neoklassizistischen Torhäuser bieten den Zugang zu diesem Tunnel. Die Pläne hierzu stammen von Johannes Huntemüller.

Die Siegessäule selbst besteht aus einem Sockel mit poliertem roten Granit und ursprünglich drei (heute vier) – sich nach oben verjüngenden – Säulentrommeln aus Obernkirchener Sandstein. Außen trägt sie in ihren Kannelierungen in drei Etagen übereinander eroberte Geschützrohre (Kanonenrohre) aus den drei Kriegen. Der vierte Ring wurde erst nach der Umsetzung der Säule 1938/1939 hinzugefügt. Die vierte Säulentrommel ist jedoch nicht mit Geschützläufen, sondern mit vergoldeten Girlanden umrankt.

Im Inneren führt eine Wendeltreppe mit 285 Stufen zur 50,66 Meter hoch gelegenen Aussichtsplattform. Von dort aus hat man einen guten Ausblick über den Tiergarten, den Potsdamer Platz, das Brandenburger Tor und das umliegende Stadtgebiet. Die Gesamthöhe der Siegessäule einschließlich der Statue beträgt 66,89 Meter. Die Wiese um die Siegessäule befindet sich 34 m über dem Meeresspiegel (ü. NN).

Auf dem Sockel befindet sich eine Säulenhalle, an deren Innenwand sich ein von Anton von Werner entworfenes Glasmosaik befindet, ausgeführt von der Firma Antonio Salviati.

Die Säule trägt eine Bronzeskulptur in Form einer weiblichen Figur, die „Viktoria“.

Viktoria, im Volksmund „Goldelse“ genannt 

Die krönende „Viktoria“

Die Skulptur oben auf der Säule wurde von Friedrich Drake erschaffen. Sie stellt Viktoria mit Lorbeerkranz, adlergeschmücktem Helm und Feldzeichen mit Eisernem Kreuz dar. Viktoria ist die Siegesgöttin aus der römischen Mythologie (analog zur griechischen Nike). Beide werden traditionell geflügelt dargestellt. Ihr Adlerhelm lässt die Viktoria auf der Siegessäule auch als Borussia, die Personifikation Preußens, erscheinen.

Friedrich Drake entwarf die Figur nach dem Modell seiner Tochter Margarethe, hergestellt wurde die 8,30 Meter hohe und 35 Tonnen schwere Bronzefigur durch den Berliner Bildgießer Hermann Gladenbeck. Sie wurde 1954 wiederhergestellt und von der Friedenauer Bildgießerei Hermann Noack neu vergoldet. 1989 wurde sie abermals restauriert.

Im Berliner Volksmund wird die Figur „Goldelse“ genannt. Zu dieser Bezeichnung kam sie aufgrund ihrer Vergoldung und einer gleichnamigen, damals sehr populären Fortsetzungsgeschichte in der Zeitschrift Die Gartenlaube.

Reliefs des Sockels

Der Sockel ist verziert mit vier bronzenen Reliefdarstellungen, die die drei Einigungskriege und den siegreichen Einzug der Truppen in Berlin im Jahr 1871 zeigen. Diese Reliefs stammen von den Berliner Bildhauern Moritz Schulz, Karl Keil, Alexander Calandrelli und Albert Wolff. Sie wurden auf Verlangen der Franzosen 1945 entfernt und nach der Restaurierung zur 750-Jahrfeier Berlins wieder angebracht.

Geschichtliches um den Standort 

Ursprünglich wurde die 50,66 Meter hohe Säule auf dem Königsplatz – dem heutigen Platz der Republik – errichtet, direkt vor dem Areal, auf dem ab 1884 der Reichstag erbaut wurde.

Von der Säule verlief als Sichtachse die 750 Meter lange und vom Berliner Volksmund als Puppenallee belächelte Siegesallee zum Kemperplatz mit dem Rolandbrunnen. Im Zuge der geplanten Umgestaltung von Berlin im Dritten Reich zur Welthauptstadt Germania nach den Plänen von Hitlers Chefarchitekten Albert Speer wurde die Säule 1938/1939 auf den Großen Stern, ihren heutigen Standort, verschoben und durch eine vierte Trommel um 7,5 Meter aufgestockt. Hierdurch erreichte sie ihre aktuelle Höhe von 66,89 Metern.

Die Siegessäule hatte den Zweiten Weltkrieg und die Schlacht um Berlin weitgehend ohne Schaden überstanden. Nach dem Krieg 1945 sollte sie gesprengt werden, doch als die Franzosen im Alliierten Kontrollrat den Abriss beantragten, lehnten Briten und US-Amerikaner ab, die sowjetischen Vertreter enthielten sich. Die formaljuristische Begründung: Bei der Siegessäule handelte es sich um ein Bauwerk, das vor dem 1. August 1914 errichtet worden sei. Dieses Datum, der Beginn des Ersten Weltkriegs, war der Stichtag, der über Erhalt oder Sprengung solcher Denkmäler entschied. Dabei sprach sich sogar der Magistrat von Berlin für einen Abriss des Bauwerks aus, jedoch vergeblich. Lediglich die Bronzetafeln, die an die Kriege gegen Frankreich und Dänemark erinnerten, wurden nach Paris abtransportiert. Das Relief über den Deutschen Krieg von 1866 verblieb in Berlin und lagerte über Jahre vergessen in der Zitadelle Spandau. Erst zur 750-Jahrfeier Berlins im Jahr 1987 kamen die Reliefs aus Paris wieder zurück und wurden in bewusst fragmentarischem Zustand, zusammen mit dem in Berlin verbliebenen Relief, wieder am Sockel angebracht. 1989 war die Renovierung der Siegessäule abgeschlossen.

Am 15. Januar 1991 wurde von den Revolutionären Zellen ein Sprengstoffanschlag auf die Siegessäule verübt. Dabei wurde ein mindestens zwei Kilogramm schwerer Sprengsatz an der Aussichtsplattform angebracht. Die Explosion führte nur zu einer leichten Beschädigung eines Stützpfeilers, da die Bombe nicht vollständig zündete. Menschen wurden nicht verletzt, da sich zum Zeitpunkt der Explosion niemand auf der Aussichtsplattform befand. Aufgrund der Reparaturarbeiten war die Aussichtsplattform für Besucher zehn Monate lang gesperrt.

In den Folgejahren war die Siegessäule Mittelpunkt von Großveranstaltungen wie der Loveparade, Demonstrationen sowie Auftrittsort von Politikern. Im Rahmen des US-Präsidentschaftswahlkampfes hielt Barack Obama am 24. Juli 2008 vor der Siegessäule eine Rede. >> atomwaffenfreiheit-obama20080724film.htm 

Seit März 2010 wird die Siegessäule umfassend renoviert. Die Sanierungsmaßnahmen, die unter anderem eine komplette Neuvergoldung der Viktoria mit 1,2 kg Blattgold vorsehen, werden bis Mai 2011 andauern. >> daran mitwirkend  BAWO GmbH

Quelle und mehr >> http://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Siegessäule  201004

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