Richard. hat folgendes geschrieben:: Im Übrigen zweifle ich an der wissenschaftlichen Kompetenz der Moderatoren insoweit, als sie nicht in der Lage zu sein scheinen, zwischen empirischen und nicht-empirische Aussagen zu unterscheiden. Denn einer der Moderatoren meint einen Widerspruch in folgenen Aussagen zu sehen: "Ichkenne keine andere Religion als der Islam, deren Dogmaitk ein grösseres Potenzial für die Begründung von Gewalt hat" und "Das Christentum zieht meiner Meinung nach die grösste Blutspur hinter sich her". Dabei sehen sie nicht, dass ich im ersten Fall das Implikationspotenzial eines soz. axiomatischen Systems beurteile und im zweiten Fall eine historische empirische Aussage mache. Im ersten Fall hat allenfalls das axiomatische System empirischen Charakter, im zweiten Fall jedoch Taten.
Sven antwortete::
Hallo Richard, an mir gibt es immer zu zweifeln.
Aber wenn Dir "wissenschaftlich" ist, dass z.B. der Vierte
Kreuzzug eine christliche Unternehmung war, also Christi Lehre
entsprechend, dann versagst Du sogleich in zwei Wissenschaften: der
Religionswissenschaft und der Geschichtswissenschaft, denn
wissenschaftlich im Sinne von Begründungszusammenhang und
Ursachenforschung wäre die Kreuzritterei nicht nur (neutral)
unchristlich, sondern diametral antichristlich.
Deine anderslautenden Thesen sind ausschließliches Wunschprodukt
Deiner extremistischen Religionsfeindlichkeit. Du verkennst also Dein
"Implikationspotenzial" beträchtlich, was Dir auch die
Empirie verklärt, denn Erfahrung ist eben nicht gleich Erkenntnis.
Wenn Du nach Axiomen suchst, die vorausgesehen und ohne Intervention
zwangsläufig zu Verbrechen wurden, um Dich an einem Beispiel für
Implikationsautomatismen zu studieren und Potentiale spezifisch
exakter einzuschätzen, dann befasse Dich mit dem Nationalsozialismus,
seinen Motiven und Verbrechen. Möglicherweise entdeckst Du sogar im
Nebenher, dass welche im Antifa-Forum Aufklärung gegen bestimmte
Implikationen bedürfen, um die Du Dich bislang nicht schertest, was
freilich auch tunliche Bescheidenheit andeuten kann, an der es Dir in
den Reli-Foren so mangelt.
Aber weil ich nach allem auf Deinen Vokabel-Intellekt keinen Heller
setze, sogleich noch mit einfacheren Worten, damit es im Kopf reale
Chance hat zu knistern:
Wenn eine Ampel auf Rot steht und Du überfährst sie, weil Du sie für
Grün hältst (farbenblind) oder die Gebote verwechselst (Irrtum),
dann liegt es nicht etwa an der Ampel (axiomatisch+empirisch), sondern
es bleibt auch dann "verkehrswidrig", wenn Dir die Straßenverkehrsordnung
wie Heilige Schrift Offenbarung ist.
Grüße von Sven 27.10.2004
>> DISKUSSION
Zweifel vor Urteil und Vorurteil