NS-Rassismus

1. Psychologisch

Das rassistische Ideal verkörperte kein Hitler, kein Goebbels, kein Himmler. So kann ihr alle anderen NS-Größen übersteigender Rassengeschwätz einerseits Kompensation für die eigene Unterdurchschnittlichkeit gewesen sein, die nun gottgleich Schöpfer des "Herrenmenschen" zu werden versuchten.

2. Populistisch

Der Mob und Plebs wurde mittels Rassismus die Illusion einer angeblich "klassenlosen Gesellschaft" genährt, die sich über "minderwertige Rassen" zu erheben werde. Rassismus als Versprechen für den sozialen Aufstieg breitester Schichten, vor allem auf dem Rücken der osteuropäischen Völker, die durch kolonialistische Minimalbildung "zum Dienen erzogen" werden sollten. 

3. Fiskalisch

Eine weitere und frühe Ursache für den NS-Rassismus war von fiskalischer Qualität, denn die Versprechen, die Hitler gegenüber sowohl seinen großkapitalistischen Gönnern als auch dem Plebs gegenüber einzulösen hatte, waren nur möglich durch einerseits enorme Staatsverschuldung, andererseits durch die Enteignung der Minderheiten und deren Verdrängung aus dem Wirtschaftsleben. Solche Enteignung wäre unter Wahrung des Gleichheitsprinzips nicht möglich gewesen und brauchte die rassistische Begründung.

4. Historisch

Anknüpfungspunkt für den Rassismus war die Hochkonjunktur nationalistischer und völkischer Bewegungen in zahlreichen Staaten Europas, vor allem aber auch antisemitische Traditionen, mithin die Sündenbocksuche für den verlorenen Ersten Weltkrieg und den Kommunismus.

5. Außenpolitisch

Über all dies hinaus bot der gegen nationale Minderheiten gerichtete Rassismus/Antisemitismus eine Möglichkeit, sich außenpolitisch ambitionslos zu präsentieren, was den Siegermächten des Ersten Weltkriegs vorrangig war, während sie sich am aufkeimenden Antisemitismus innerhalb Deutschlands kaum störten, möglicherweise sogar für die internationale Sicherheit als vorteilhaft auffassten.

Der Rassismus trug zur Isolation NS-Deutschlands bei. Und zunehmend suchte das NS-Regime nach Bündnissen mit anderen Schurkenregimes und nach Möglichkeiten, die Territorialverluste des Ersten Weltkriegs zu revidieren.
Die Bündnisse betreffend verhalf das NS-Regime der faschistischen Franco-Diktatur an die Macht, intensivierte die Beziehungen zum faschistischen Italien, ...

6. Revisionistisch

Den Revisionismus betreffend, argumentierte das NS-Regime (mit Ausnahme der Annexion Österreichs) offenkundig wenig mit territorialen Ansprüchen, sondern wieder rassistisch in der Weise, dass Deutsche in Danzig vom polnischen Staat und die deutschen Minderheiten in Böhmen und Mähren diskriminiert würden, wofür die gescholtenen Staaten zum Teil Anlass gaben und aber auch Grund hatten, denn sie fürchteten die Kollaboration ihrer deutschen Minderheiten mit dem revisionistischen NS-Deutschland und sahen sich von den anderen  Mächten Europas weitgehend alleingelassen.

Soweit einige Adhoc-Thesen. Also prüfen, substantiieren oder verwerfen.

Sven200605

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