Kindersterblichkeit


Woche der Kinderrechte vom 13.-20. November 1999/Gesundheit: Der Kampf gegen die Kindersterblichkeit

Köln/Berlin, 16.11.99: Am 20. November wird die UN-Kinderrechtskonvention zehn Jahre alt. Fast alle Staaten haben sie heute unterzeichnet. Doch zwischen der weltweiten Akzeptanz der Kinderrechte und ihrer Verwirklichung klafft eine tiefe Lücke. UNICEF ruft zum weltweiten Einsatz für die Rechte der Kinder auf. UN-Kinderrechtskonvention Artikel 24: "Jedes Kind hat ein Recht auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit."

In den letzten drei Jahrzehnten konnte die Kindersterblichkeit mehr als halbiert werden. Aber immer noch sterben Jahr für Jahr zwölf Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag. Das sind 32.000 am Tag. über ein Drittel dieser Kinder erliegen Krankheiten, gegen die es längst einfache und wirkungsvolle Medikamente gibt. An sich harmlose Kinderkrankheiten sind in Entwicklungsländern weiter eine tödliche Gefahr. Allein an Masern sterben jährlich 800.000 Kinder.

Neben der unzureichenden medizinischen Versorgung sind der fehlende Zugang zu sauberem Wasser und unzureichende Ernährung Hauptgründe für die weiterhin hohe Kindersterblichkeit. Die Hälfte der Menschheit hat zum Beispiel keine Möglichkeit, eine Toilette zu benutzen. Wo es keine Abwasserentsorgung gibt, breiten sich Krankheitserreger und Parasiten aus. Weil sie häufig unzureichend ernährt sind, haben die Kinder Infektionskrankheiten nichts entgegenzusetzen. In mehr als 50 Prozent der Todesfälle bei Kindern spielt Mangelernährung eine entscheidende Rolle.

Hinzu kommen neue Krankheiten wie AIDS. Heute sind weltweit rund 1,1 Millionen Kinder mit dem HI-Virus infiziert. Jeden Tag sterben 1.300 von ihnen an den Folgen von AIDS. Neun von zehn HIV-positiven Kindern wurde das Virus von ihren Müttern übertragen. In Ländern wie Botswana und Simbabwe ist die Immunschwächekrankheit bereits die Todesursache Nummer eins bei Kindern. Schlaglichter:

In Sierra Leone erreicht jedes dritte Kind nicht seinen fünften Geburtstag.

Verseuchtes Wasser ist Ursache für 80 Prozent aller Krankheiten in den Entwicklungsländern.

Rund 40 Prozent der Todesfälle bei Kindern sind auf Durchfall und Atemwegserkrankungen zurückzuführen.

In Bangladesch sind 67 Prozent der Kinder mangelernährt.

In den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion starben 1993 fast 5.000 Menschen an Diphtherie.

In Uganda haben 1,7 Millionen Kinder Vater oder Mutter durch AIDS verloren.


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