Iran:
Ahmadinedschad erneut Präsident 20090614
Nach Bekanntgabe des Wahlsiegs Ahmadinedschads gab es Unruhen in Teheran,
zahlreiche Politiker der Reformkräfte, darunter auch ehemalige
Regierungsmitglieder, seien verhaftet worden.
Die Wahlbeteiligung habe bei 82 Prozent gelegen. Ahmadinedschad habe 62,6% der
Stimmen erhalten , sein wichtigster Herausforderer Mir Hossein Mousavi (33,7%)
spreche von Wahlbetrug.
Die Berichterstattung ist zu dürftig, um die Stimmungslage im Iran einschätzen
zu können. Diejenigen, die hinsichtlich der Kontakte zum Iran eine Auszeit
forderten, beispielsweise Schröders Teheran-Besuch kritisierten, um einen
anderen Präsidenten abzuwarten, machten bewusst falsche Hoffnungen.
Die Wiederwahl Ahmadinedschads ist kein "Rückschlag", sondern
Stagnation und Beharrungsvermögens des Teheraner Regimes, das von den
internationalen Spannung profitiert und verliert. Das unterscheidet sich in den
Wirkungen nicht von den Wirkungen im Westen, denn die Feindbilder sorgten dafür,
dass die Rüstungsausgaben trotz Finanzkrise alle Rekorde brachen, während im
Zivilen nichts vorwärts kam, z.B. auch keine iranische Gas-Pipeline nach
Westeuropa.
Markus Rabanus
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