Deutsche Wiedervereinigung
kurz
nach dem Mauerbau 1963 zu Besuch in Berlin
Ihre Erbauer
nannten die Mauer "antifaschistischer Schutzwall".
Die Selbstschussanlagen waren gegen die eigenen Bürger
gerichtet und trafen
- mehr als jede Propaganda.
"Lieber das halbe Deutschland ganz
als das ganze Deutschland halb."
Konrad Adenauer
Vielleicht
hatte Adenauer recht, vielleicht jedoch hätte es auch andere Lösungen
gegeben, etwa die Neutralität Österreichs und wie es von vielen
Politikern des Ostens vorgeschlagen war (z.B. von
Chruschtschow) - all das bleiben Spekulationen, die heute kaum noch
lohnen.
Die Geschichte der Teilung Deutschlands ist eine Geschichte,
1. der Siegermächte des 2.Weltkriegs, aber nicht allein, sondern
2. der Politik
der Deutschen selbst, ihrer Unterwürfigkeit nach dem totalen Desaster der
nationalsozialistischen Weltbeherrschungsanmaßung, eine Unterwürfigkeit
gegenüber der jeweiligen Siegermacht, oft vorauseilend,
"Speerspitze" im jeweiligen Bündnis gegen den
"Feind", der sich die Deutschen deshalb gegenseitig waren,
3. die Teilung Deutschland ist vor allem die Geschichte des Kalten
Krieges zwischen Bürgerlichen Demokratien und Sozialistischen
Staaten (Ost-West-Konflikt).
Drei Faktoren beendeten den Kalten Krieg und hoben schließlich die
Teilung Deutschlands auf:
1. die Ostverträge zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik, in denen sie sich faktisch anerkannten,
2. die endlich auch faktische Anerkennung der territorialen Verluste des Weltkrieges, was für Politik nie schädlich ist: VERLIEREN zu können, wenn die Revanche neues Blutvergießen wäre. Kniefall und Ostverträge ,
3. das moralische und
ökonomische (= politische) Scheitern des Sozialismus, angefangen in Polen
(Solidarnosc-Bewegung), dann entscheidend seit 1985 der Zerfall der
Sowjetunion als der sozialistischen Hauptmacht, die sich als nicht
reformfähig (Perestroika) erwies.
Die DDR beharrte auf ihren "sozialistischen Errungenschaften", zu denen es gehörte, die Freiheit der Meinung und des Aufenthalts zu beschränken, was nach den Feiern zum 40.Jahrestag ihrer Staatsgründung nicht mehr gelang.
"Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben."
Es waren diese Worte des KPdSU-Generalsekretärs Michail Gorbatschow, die den Unmut der Bevölkerung zum Mut und Aufstand gegen das SED-Regime werden ließen.
Es kam zu einer friedlichen Revolution .
Mir selbst, als damals überzeugtem Kommunisten, war das Jahr 1989 eine
Qual.
Bürger der DDR suchten sich unter Verlust ihrer Habe und Familien eigene
Wege aus "unserem Modell" in den für viele so attraktiveren
Westen, den wir Kommunisten stets schlechter machten als er war, so
schlecht er noch immer ist, aber anders als von uns beschrieben, die wir
selbst keine brauchbare Alternative zu bieten hatten.
Als Gorbatschow 1985 antrat und nicht als kommunistischer Bürokrat, dem die Menschen nur Planerfüller oder Feinde sind, als deshalb sofort die Feindschaft gegen uns Kommunisten nachließ und wir Zeit fanden, in die eigenen Reihen zu sehen, machte sich jener Zweifel breit, den der Kommunismus nicht überstehen konnte, weil ihm mit seinen Idealisten die Säulen brachen, ohne die auch keine Diktatur bestehen kann, denn keine Herrschaft beruht allein auf Repression und kein Gehorsam genügt ohne die davon Überzeugten. - Mitläufer stürzen kein System und halten keines fest. Die Idealisten sind ihnen stets voraus. Im Guten wie im Schlechten. - Fragwürdige Einschätzung, aber der Frage würdig.
Als die Mauer am 9.November 1989 brach, war ich still - und erleichtert, dass mein Traum vom Sozialismus im Jubel der Einheit und nicht im Blut sein Ende fand.
>> Mauerfall
Solange der
Mensch träumt, steht ihm das Erwachen noch bevor.
"Deutschland, einig Vaterland",
die Mauersteine sind nicht mehr,
die Mauern gegen den Jammer der Welt
sind höher als je zuvor.
Sven
Chruschtschow, Nikita Sergejewitsch, sowjetischer Politiker, * 1894, † 1971; war seit 1953 Erster Sekretär des ZK der KPdSU, seit 1958 Ministerpräsident. Außenpolitisch war sein Name sowohl mit der Werbung um »Koexistenz« als auch mit der Drohung mit Vernichtungswaffen verbunden, innenpolitisch mit der »Entstalinisierung«. Gegenüber Mao Zedong beanspruchte er die alleinige Führungsrolle Moskaus. 1964 wurde Chruschtschow aller Ämter enthoben. Sein Nachfolger wurde Leonid Breschnew, der bis zu seinem Tod im Jahr 1982 regierte. Danach folgte Jurij W. Andropow, der permanent krank war und als Amtsinhaber 1984 starb. Dann folgte Konstantin Ustinowitsch Tschernenko (1911 geboren), ebenfalls dauerkrank war und 1985 ebenfalls im Amt verstarb. Gorbatschow wurde "Vorsitzender der Begräbniskommission" (war schon Dauereinrichtung?) und wurde nachfolgender Generalsekretär der KPdSU.