Asylbewerber    Thema ERGÄNZEN

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Wer verlangt, dass Menschen in Gebieten der Not verbleiben,
der muss garantieren können, die Not dort genügend zu lindern.
  

Über alles sollte man miteinander reden. Na klar auch über Zuwanderungsquoten, auch darüber, wie sich Menschen kulturell in Zuwanderungsländer einordnen, aber redet nicht so über Menschen wie über Naturkatastrophen und Schmutz.

Menschen verlassen ihre Länder nicht grundlos. Menschen kommen hierher, weil hier nicht geschossen, nicht gehungert, nicht verfolgt wird.

Menschen in Not haben nur wenig Wahl: 

1. Er passt sich die Umwelt so an, dass er sich wohl fühlt. - Aber das klappt nicht überall so leicht.  Du kannst das ja mal im heutigen Russland oder in Zentralafrika versuchen. - Oder

2. er geht dorthin, wo er glaubt, sich anpassen zu können.

Also:  Sich DIE Umwelt anpassen oder sich DER Umwelt anpassen.

Viele reisen um die halbe Welt. Wenn sie hier ankommen, sind sie oft fix und fertig. Die Kinder restlos erschöpft und die Eltern haben nix mehr in der Tasche. 

Am Ziel, im gelobten Land von Mercedes Benz und Gerhard Schröder, erhoffen sie sich ihr Glück.

Wenn sie hier dann Pech haben, kann folgendes passieren:


Die Familie aus Sri Lanka fällt zum Beispiel in die Hände von schlechten Beamten, denen ihr Beruf zur lästigen Qual geworden ist und die nun ihren Frust an den Ankömmlingen auslassen.  Ich mal war dabei und habe das gesehen. Es war im November 1988 oder 89.  - Die Familie von Beamten am Bahnhof Zoo als illegal aufgegriffen und dann in die Polizeistation Pankstraße/Berlin-Wedding gebracht, wo Euer Sven gerade mal wegen Arroganz gegen Polizeibeamte für ein paar Stunden in Beugegewahrsam saß.

Die Familie wurde regelrecht gequält, durch die Gänge der Polizeiwache geschubst und in die Zelle gesperrt - schlimmer als die meisten Verbrecher, die meist nach Feststellung der Personalien gehen dürfen, wohin sie wollen, als hätten sie nichts getan. - 
Niemand dieser Familie konnte noch richtig stehen/gehen. Die Kinder hingen an den Händen der Eltern wie Säcke. Hunger und Durst und Angst - vollkommen verschmutzt.
Die Beamten mussten sich nun damit abgeben: mit stinkenden Geflüchteten, die nur ein Wort sprechen konnten: "Asyl".
Der Mensch fängt an zu stinken, wenn ihm der Schlaf und Wäsche fehlt. Jeder Mensch.

Das macht niemandem Spaß. Aber es ist die Pflicht der Beamten, die "Illegalen" festzunehmen und in Abschiebehaft zu nehmen.
Die Hoffnungen der Ankömmlinge sind zerstört, aber es gibt kaum noch Widerstand, alle sind zu schwach, zu gescheitert. 

Würden sich das die Beamten diese menschliche Tragödie bewusst machen, könnten sie solche Menschen nicht mehr so wie Kriminelle behandeln, könnten möglicherweise nicht den Gesetzen gehorchen und ihre berufliche Pflicht erfüllen. Vielleicht braucht der Mensch eine feindselige Haltung, um überhaupt solche Gesetze gegen notleidende Menschen anwenden zu können. Aber dürfen wir das?

Ach ja, die Würde des Menschen ist unantastbar, einerseits. - Und andererseits: wie viel Not kann unser Land aufnehmen? Wie viel Not will unser Land aufnehmen?  Aber die Würde des Menschen ist doch ... - schwierig. 

Und einfach ist es immer nur, wenn man den Menschen übersieht, sich also selbst in der Situation des anderen übersieht. 

Ich bin der Vater aus Sri Lanka. Tausende Kilometer, meine Kinder hungern. Du bist die Uniform, hast Glück gehabt. -  Nur ein Gedankenspiel.

Eine Mauer um Deutschland herum ist keine Lösung, verstecken hinter Europa ist auch keine, aber beides wird versucht. Und draußen verrecken Millionen.

Was sollen wir also tun? 

Nationalistische "Lösungen" gehen dahin, sich pervers der globalen Verantwortung durch Abschottung zu entziehen,

die großen Kartelle, und kaum etwas anderes sind die Konzerngiganten heute, folgen in ihrem Börsenfieber ausschließlicher Finanzlogik und zerstören jede selbständige Entwicklung durch die Willfährigkeit ihrer Politiker, die praktisch jede Fusion und jedes Rechtsbehauptung (= Patentierung) gutheißen und durch Gesetze und Subventionen flankieren. 

Was also bleibt für die Menschlichkeit übrig? 

Die Rede des Papstes? Des Bundespräsidenten?  Man mag kaum daran glauben.

Uns bleibt nur, für eine allgemeine Kultur des Friedens und der Solidarität zu streiten, einfach "" so gute und so friedliche Argumente zu finden, dass die "Notlösungen" des alten Denkens nicht noch die Not vergrößern, sondern das allgemeine Bewusstsein der Menschen in Richtung Solidarität umschwenkt. Eine moralische Überlegenheit, der sich die Macht nicht entziehen kann, indem sie den Knüppel schwingt oder fortgesetzt ignoriert.  
ABER  Militanz im Friedens- und Demokratie-Engagement macht alles zunichte, denn es verschafft das Alibi für den Knüppel und für die falsche Rede.

sven0105

Deshalb nochmals:

Wer verlangt,
dass Menschen in Gebieten der Not verbleiben,
der muss helfen, sie dort zu lindern.

Erst   dann    beginnt   "Politik"
und alles andere ist Verbrechen.

ASYL  für   Flüchtlinge  ist eine  ZIERDE
der demokratischen Gesellschaft

sven0105

 

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