Antisemitismus 2002

WAHLKRAMPF

Möllemann & Friedman

Wenn zwei sich streiten,
dann freuen sich die ...

 


Kommentar

Sie werfen sich gegenseitig Antisemitismus vor.

Der eine ist Vorsitzender der Deutsch-Arabischen Vereinigung.  Der andere ist Mitglied des Zentralrats der Juden.

Der eine ist Promi in der FDP  (="18").  Der andere ist Promi in der CDU (="18+x"?).

Sie sind eitel, sie sind zänkisch, schlimmer als ich, was schon etwas heißen will.

Und was tun sie?  Sie machen ihren Streit zum Streit aller,
anstatt  zu  üben,  den Streit beizulegen, wenigstens zu begrenzen.

Na, dann macht mal weiter so.

Allerdings bin ich in diesem Fall parteiisch:

Wenn  Mr.18  nicht als Antisemit gelten will,
dann hatte er wochenlang Gelegenheit darüber  nachzudenken, 
ob es auch nur einen einzigen rationalen Grund geben kann, 
dem Mitglied der jüdischen Gemeinde "Antisemitismus" vorzuwerfen.
Möllemann hat mit seinen Antisemitismus-Vorwurf den Antisemitismus gefördert, 
egal wie er es meinte,

Mr.18  kann so dumm nicht sein, dass solche schon selbst verkehrten Sprüche noch blöder dadurch werden,  wenn man sich mit  einem  Herrn K.  zusammen tut,  der auf der  verlängerten Werkbank des Nahost-Konflikts seine anti-israelische Haltung zu einer anti-zionistischen globalisiert.

Mr.18 und Herr K. könnte man nun Antiarabismus oder "AntiFDPismus" vorwerfen. Als "Selbstverschulden", wenn man sich mal Ursache und Wirkung beschaut.  Aber würde das Sinn machen?  Eher so wenig wie der  Antisemitismus-Vorwurf an die Adresse des Herrn Friedman,  der seinem Namen allerdings keine Ehre macht, wenn er jetzt nicht Brücken baut. 
Oder überrascht es jemanden, dass da noch Leute lernen müssen, auch wenn sie im Vorstand der FDP sitzen?

Sollen wir den Kanzler und die anderen Kandidaten mal prüfen, ob die wirklich besser sind oder nur so tun, damit die FDP mit ihrem Fallschirmspringer nicht zuviel Prozente kriegt?

Ich glaube nicht, dass bloßer Wille zum Können genügt, weder antisemitisch noch antiarabisch zu sein.

Wer die Bekundung nicht in der Praxis erprobt, wird es nicht lernen, wird weder Antisemitismus wirklich begegnen noch dem Antiislamismus.
Und wird auch nichts bewirken gegen  Minderheitendiskriminierung hier bei uns im Land oder für den Frieden in Nahost zwischen Arabern und Israelis, Islam und Judentum.

Übrigens: Zuerst war ich sauer, dass der Zentralrat eine  Entschuldigung von der FDP verlangte, bevor es zu  Gesprächen komme.  Wer etwas länger überlegt, wird jedoch dem Zentralrat zustimmen,
a) weil Möllemann den Antisemitismus förderte,
b) weil die FDP insgesamt zu lange schwieg. 

Ob die Entschuldigungsforderung  jedoch politisch klug  ist,  hängt allein davon ab, ob es die Bevölkerung  versteht.  Und da habe ich meine Zweifel, denn der Fehlverstand in Sachen Antisemitismus hat noch immer mehr als 18 Prozent, eher eine satte Mehrheit (weil Wollen und Können zweierlei ist).

Die Streithähne sollten sich deshalb besser ohne die Entschuldigung zusammensetzen, denn der Streit soll weg und aus Fehlern kann man lernen.
  
Sven Möller
www.Final.de 

 

Paul Spiegel wurde jüngst gefragt, ob er mit einer Normalisierung des jüdisch-nichtjüdischen Verhältnisses rechne.  Paul Spiegel sagte "Ja".

Paul Spiegel wird damit nicht gemeint haben, dass  "normal"  gleichbedeutend mit Dummheit sei, die sich eben auch darin outet, dass sich jemand beim Sprücheklopfen keinen Kopf mehr macht. 

 

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