KOMMENTAR zur Meldung Afghanistan am Ende ohne Ende

Das Scheitern der US-Streitkräfte und der afghanischen Militärs in den Südregionen ist weiterer Beweis für die Sackgasse des militärischen Interventionismus, den sich die Nato-Staaten von der Bush-Regierung aufdrängen ließ.
Nicht zu vergessen, dass die Schröder-Fischer-Regierung und deren Parteien für dieses völkerrechtswidrige Abenteuer mitverantwortlich wurden. Mit der "Vertrauensfrage" wurden die Bundestagsabgeordneten bedrängt, korrumpiert, denn sie klebten an ihren Pöstchen.

Das ist ein notwendiges Erinnern, bei dem sich so mancher Christdemokrat schadenfreut, obwohl auch die Unionsparteien für diesen Krieg waren, was das Desaster der politischen Landschaft allerdings nur komplettiert.

Wie vor dem Irak-Krieg gab es auch von Seiten der Taliban Verhandlungsbereitschaft, die von der übermäßig selbstbewussten Supermacht USA leichtfertig abgewiesen wurde. Alles wird vergessen gemacht:
Die Ausweisung Bin Ladens war gefordert, die Taliban signalisierten Nachgiebigkeit, aber die Forderungen wurden höher und höher im Halbtagesabstand, damit Verhandlungen unmöglich wurden. Bush wollte den Krieg. Und nicht nur diesen.

Dabei wäre für die Taliban schon die Auslieferung Bin Ladens keine einfache Sache geworden, wie sich die späteren Invasoren eigentlich bitter eingestehen müssten. Aber das kommt Kriegstreibern nie in den Sinn, dass sie daran Schuld haben könnten, Verhandlungen und Kriegsvermeidung verpasst zu haben.

Ihre Kriege sind immer "richtig", immer "gerecht" usw., allenfalls "unterschätzt", obwohl zuvor als "Hauptfeind" verteufelt.

"Unterschätzen" tun die Kriegstreiber immer. Aber Friedenschancen verpasst zu haben, das darf nicht sein, ansonsten würden Reparationszahlungen fällig. Soweit geht kein "Untersuchungsausschuss". 
Und Herr Bush müsste sich selbst die Giftspritze geben, wenn seine Todesstrafe nicht nur für andere und kleinere Mörder gedacht sein soll.

Nichts davon soll und wird sein, aber die Politik muss sich ändern.
 
Und wie?  Noch fünf Jahre Krieg oder zehn wie die Sowjets?

Es muss verhandelt werden. Mit den Taliban. Und davon will ich sehen und hören.

Die US-Regierung gehört mit an den Tisch, denn sie soll ihre Streitbarkeit nicht delegieren, wie sie es mit dem Iran versucht.
Aber sie soll sich der UNO unterordnen, denn es ist wieder mal erwiesen, dass die Politik der Waffenüberlegenheit, Arroganz, Erpressung scheitert, scheitert, scheitert.

Markus Rabanus20060801       >> Diskussion

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