Zinsknechtschaft

Zinsknechtschaft gibt es überall dort, wo Menschen und Staaten unfreiwillig zu Schuldnern werden und davon nicht mehr frei werden können, weil sie an böse Gläubiger geraten. 

Die NS-Propaganda machte aus der Zinsenfalle ein "Judenproblem", als hätten Juden den Zins erfunden, als seien Moses und Jesus Banker gewesen. Aber so steht es vermutlich in den "Geschichtsbüchern" von Nazis.
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Doch ein böser Gläubiger  kann eben auch Horst aus der Nachbarschaft sein oder die demokratische Industrienation, die einem Entwicklungsland Technologien und Kredite aufschwatzt, die sich in diesem Land nicht bewähren,  sondern vom Industrieland abhängig machen, so dass der Kredit sich nicht aus der "Entwicklungshilfe" zurückzahlen kann, sondern die übrige Volkswirtschaft noch weiter verarmt.

Die Schulden werden zur "Schuldenfalle", wenn die Schulden durch Zins und Zinseszins die Tilgungsfähigkeit des Schuldners übersteigen.

Das ist keine neue Erscheinung, sondern seit Jahrtausenden beobachtet, gelitten, bestritten, genossen, zwischenzeitlich verboten, wenn Mächtige so verschuldet waren, dass sie keinen Zins zahlen wollten. Dafür fanden sie leicht Anhängerschaft unter den Armen, verbrämten das Zinsverbot "religiös", bis das Hintertreffen durch Zinslosigkeit den kurzfristigen Vorteil überwog. Dann wurde der Zins wieder legalisiert.

In Fällen der Staatsverschuldung wird Geld gedruckt oder eine Währungsreform versucht sich im Neustart.

Es gibt Theorien zur Zinsabschaffung, aber der unmittelbare Leistungsaustausch und die Zinslosigkeit als Alternative überzeugen noch nicht einmal bei bester Freundschaft. 
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Sven 2004/2006

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