Wertegemeinschaft und Universalität


Lieber Martin,

den nachfolgenden Text braucht es nicht unbedingt für die Debatte, denn ins praktische Leben übersetzt sehe ich uns kaum auseinander, und ich schrieb ihn mehr zur eigenen Standortbestimmung.

martin hat folgendes geschrieben:
das zarte Pflänzlein eines intellektuellen Brückenschlages sofort wieder unter einem Berg von kulturkritischen Bedenken zu begraben. 

Im Gegenteil begrüße ich intellektuelle Brückenschläge als Glück für alle Welt (mit Vorbildwirkung), aber genau das schärfe den Blick auf die Gründung.

Martin hat folgendes geschrieben:
Dass man in Ankara Gadamer liest, hat mit Kolonialismus so viel zu tun wie die Hermeneutik mit der Mondlandung.

Hermeneutik wäre mir nicht des Kolonialismus verdächtig. Die Mondlandung schon eher:-)

Martin hat folgendes geschrieben:
Den Universalitätsanspruch des Denkens der Aufklärung nun permanent unter den Verdacht von Kulturimperialismus stellen zu wollen 

Den aufklärerischen Universalitätsanspruch als "westlich" zu bezeichnen, wie es häufig geschieht, ist ein Widerspruch an sich. Ein überflüssiger Fehler, denn viele grundlegende Werte sind in zahlreichen Abkommen und UN-Resolutionen global verabredet, aber eingehalten werden sie nicht und häufig in Konflikten zerschreddert. Durch "Bekräftigung" von Bekenntnissen, wie sie zur triefenden Gewohnheit von UN-Resolutionen gehören, ändert sich das nicht und auch nicht im Wege der nationalen Selbstjustiz in wechselnden Allianzen, sondern nur durch eine ebenfalls globale Reform der Vereinten Nationen, wie es Kant weltrepublikanisch andachte, den Nationen die entscheidenden Gewaltmittel wegnimmt, sie unter gemeinsames Recht monopolisiert und damit den wesentlichen Beitrag zur Konflikt-Zivilisierung leistet. Der "Rest" wäre Terrorismus oder Volksaufstand.

Und es ist Ausdruck kulturimperialistischer Denktradition, solche Gebote, Ansprüche und Moden universalisieren zu dürfen, die nicht auf Weltübereinkünften beruhen. So auch die Vorstellung, als würde an "Westlichkeit" die Welt genesen.

Die "Deutsche Werte" sind einigermaßen "out", wenngleich sie in manch tiefen Tälern schon noch Fortschritt wären, aber wer nicht weiß, wie es in anderen Tälern ausschaut, kennt halt nur die "eigenen Werte". Das kümmert kaum mehr, als sie sich selbst auf die Nerven gehen oder sie einem begegnen.

Die Alternative zu "Deutschen Werten" lautet indes nicht "Europa" oder der "Westen", sondern die Erkenntnis einer global existenten, grundlegenden Übereinstimmung als tragfähiges Fundament jeglicher Interaktion.

Martin hat folgendes geschrieben:
erscheint mir genauso windschief und wirklichkeitsvergessen wie das Ansinnen der Konservativen, im Namen dieser Aufklärung die Fortschrittlichkeit der eigenen Gesellschaften abzufeiern. Das Eine ist nur das umgestülpte Andere. 

Sollten meine Thesen nachweislos sein, so sind sie bedeutungsloser, aber das falsifiziert sie noch nicht. Hingegen hast Du recht, insofern übertriebene Zweifel und Gewissheit nur "umgestülptes Andere" sind.

Aber nicht der Zweifel ist meine These, sondern dass sich die Universalität der Vernunft nicht mit machtpolitischer Vereinnahmung verträgt.

Diese Erfahrung machte der Papst mit seiner missglückten Vorlesung, in der ein historisches Zitat die Vernunft zur Christensache machte und damit den Islam des Rückfalls bzw. der Rückständigkeit verdächtige.

Ob mal die "christlichen Werte", mal die "westlichen Werte", so beruht der vermeintliche Vorsprung entweder auf Unkenntnis korrespondierender Werte auf der "anderen Seite" oder schlimmer auf der Leugnung eigenen Zutuns zur Differenz.
Richtig wäre, wenn sich Yussuf nicht mit dem George herausredet und umgekehrt, so oft sie das tun, richtig wäre, dass sie Gemeinsamkeit erkennen, entwickeln - und sei es ein Kompromiss - doch möglichst nicht in Ausrechnung der konkurrierenden Gewaltpotentiale, sondern der Summe vereinbarer Vernunftpotentiale.

Martin hat folgendes geschrieben:
Denksysteme sehe ich an der Globalisierung nur noch marginal beteiligt (zumindest, wenn man dieses Etikett nicht inflationär an jedes neoliberale Strategiepapier verteilen mag). 

Die Marginalitätsthese macht nur Sinn, insofern die Kritik marginalisiert ist. Aber so sehr im Abseits sehe ich die Kritik nicht, wenngleich Krieg und Terrorismus die Tagesschau "beherrschen". Die Dimension aller Despotie und des Grauens steht unter dem Vorbehalt des demokratischen Faktors, wenngleich der unterdrückt sein kann, unterentwickelt ist und ein Problem der Bildung.

Falsch wäre es, das "Gesetz des Handelns" als von Denksystemen unabhängig zu betrachten >> als Geschehen, das frei von ideologischen Motiven sei.
Die Mutmaßung solcher Motivlosigkeit liefe meinen Erfahrungen entgegen und auf eine Mystifizierung i.S.e. Verselbständigung ökonomischer und politischer Prozesse hinaus. - In der Terminologie des Marxismus würde man dazu "Verschleierung" sagen.

Martin hat folgendes geschrieben:
Wo gibt es denn noch eine Denktradition, die den Kulturimperialismus legitimiert?

Kultur und Macht ohne wenigstens Legitimationsversuche wäre reine Fiktion. Die legitimierenden Denktraditionen gab und gibt es allerorten. Christliche, jüdische, islamische, ... und immer auch im inneren Widerstreit.
Es ist schwer zu sagen, ob überhaupt eine Denktradition endgültig ins Museum kam, ohne nicht doch Wiedergeburt in nur neuen Begriffen zu feiern und zu konkurrieren. Ich halte sie für allgegenwärtig. Einerseits die vermeintliche "Sachzwangpolitik", der für sich den Pragmatismus beansprucht, andererseits die nicht selten als "gutmenschlich" diffamierte Orientierung an Werten eben der Aufklärung, die Machbarkeiten unter den Vorbehalt des moralischen Urteils stellt.

Martin hat folgendes geschrieben:
Die Expansivität von Ökonomie und westlichen Lebensformen hat sich längst abgekoppelt von allem Denkerischen.

Das wäre historisch nicht neu, denn solch Eindruck entsteht immer dann, wenn Entwicklungen schneller sind als sie kritisch reflektiert und beeinflussbar erscheinen.
Das Kritische (Denkerische) findet sich auf allen Seiten im Rückstand zum Streben (=äußerst denkerisch) nach kurzfristigeren Vorteilen, aber zum Glück nicht ausschließlich, sondern ist durchaus in vielen Bereichen dem Handeln voraus, sonst wäre kein Strafrecht vernünftig, aber vernünftiges Strafrecht gibt es durchaus - und trotzdem weiterhin Missetäter.

Zwar erscheint die Dimension z.B. der ökologischen Überforderung heute bewusster, was sich in "Nachhaltigkeitsdebatten" ausdrückt, aber solch Bewusstsein ist noch immer in einer Verbraucher-Ideologie befangen, die dauerhafte Qualität geradezu ausschließt.
Darum wird jede politisch veranlasste Selbstbeschränkung im Hinblick auf ökonomische Parameter ideologisch verdächtigt, wenn nicht unmittelbar mit "Anreizen" versehen, Verluste abfedernd, kompensierend, überkompensierend. Jede Vernunft als Wagnis, der den Stillstand und Zusammenbruch der machtpolitisch überlegenen Systeme zur Folge haben könnte und wohl auch tatsächlich hätte, solange unsere Systeme auf Verbrauch und Gewinnstreben beruhen.

Auch dieses System ist in seinen Grundzügen nicht "spezifisch westlich", sondern des "Menschen gewordene Natur", die allzeit Grenzen hatte, die uns heute mittels mehr wissenschaftlicher Retrospektive und Prognose umfassender in Erkenntnissen und Mutmaßungen sind.

Ob und welche Konsequenzen daraus gezogen werden, und wie die Handlungsspielräume genutzt werden, ob sie überhaupt noch ökologisch und politisch groß genug sind, lässt sich schwer ermessen.
Es kann also letztlich nur darum gehen, ob Politik "besser" oder "schlechter" ist, welche Gegenstrukturen parallel entwickelt werden, um die zunehmend einsturzgefährdeten Strukturen allmählich zu ersetzen.

Martin hat folgendes geschrieben:
Man könnte sogar sagen, dass das genaue Gegenteil richtig ist: Seit den Sechziger Jahren herrscht an den Instituten der Geist eines tiefen Kritizismus: Alles, was mit Herrschaft, Autorität, Konsum, Technik, Fortschritt usw. zu tun hat, ist zutiefst suspekt.

Wir haben hinreichend Veranlassung zu äußerster Skepsis - und dennoch stehen die Räder nicht still, was vielfach auch Unsinn wäre. Nein, die Konkurrierenden koexistieren, wenngleich einander befehdend.

Wäre der Kritizismus dominant, so hätte sich ein grundlegender Wandel längst vollzogen. Die "sechziger Jahre" waren nicht ohne Kontinuität des Streits um Erneuerung, Kontinuität der Methoden in der Bandbreite von selbstjustizieller Gewalt oder demokratischem Diskurs. Mich wundert da wenig, wenn sich ein Fischer im Großen nicht vom Fischer im Kleinen unterscheidet, und ein Schily nicht vom Beckstein. Den Konflikt hatte ich "damals" wie heute. Der Versuch, auf einer Seite mitzumischen, verschafft einem zwar Gemeinschaftsgefühle und Erfolge, aber letztlich zum Nachteil des Ganzen und der eigenen Wertvorstellungen.

Martin hat folgendes geschrieben:
Diese Polung auf radikale Selbstkritik bis hin zur Destruktion der eigenen Begriffstradition, wie sie die Franzosen vollzogen haben, ist längst akademischer Mainstream geworden.

Sicherlich gibt es das, doch solch Mainstream ist nicht der einzige, hat keine Dominanz. Und die Begriffssysteme sind nahezu zwangsläufig im Wandel, wenn an sie zu hohe Ansprüche gestellt wurden. Auch mir ergeht das so, insbesondere mit marxistischen Termini, zumal unperfekt, zumal politisch missbraucht, verschlissen usw.

So kommt es zu Missverständnissen, wenn ich den Begriff "Kulturimperialismus" bemühe und wahrgenommen werde, als liege mir an einer Art "antiwestlichem Gegenreformation", während sich aus all meinem Kontext ergibt, das "Antiimperialismus" keinen "Gegenimperialismus" verlangt, sondern bedeutet "gegen jeden Imperialismus", der sich aus Gründen idealistischer oder materialistischer Anmaßung vorträgt, ungerufen ist, die eigenen Maßstäbe/Gesetze überstülpt, ohne deren Unzulänglichkeit zu reflektieren und ohne zu wissen oder zu beachten, was damit verdrängt wird, z.B. mit Gottheiten Gottheiten zu verdrängen, wie es einseitiger und gegenseitiger Schabernack ist, letztlich durch alle Geschichte das vermeintliche "Recht des Stärkeren oder Schnelleren" war, z.B. in der Annexion von Gebieten, der Ausbeutung der Meere usw., also "Weltnahme" ohne halbwegs adäquate Gegenleistung die Menschheit als Ganzes oder auch nur adäquate Gespräche dazu.

Martin hat folgendes geschrieben:
"Westlichkeit" im Denken ist eher ein Synonym für Selbstauflösung - 

Solch Eindruck entsteht immer dann zurecht, wenn die Modelle als "Westlichkeit" angepriesen werden, aber dann versagen, z.B. durch den Wahlsieg der Hamas; oder anderes Beispiel, wenn die US-Regierung der UNO nur dann Autorität zugesteht, wenn sie der US-Politik folgt.
Das ist dann tatsächlich die "Selbstauflösung westlicher" Heilsversprechung, denn dadurch verwahrlost das Völkerrecht, dem die USA immerhin Pate war und sein möchte.

Die "Westlichkeit" im Denken und das "westliches Denken" - wann wäre solch Begrifflichkeit ohne Qualitätsurteil? Aber ob positiv oder negativ behaupten sich Denküberlegenheiten, für die es keine Veranlassung gibt, jedenfalls nicht als "westliche" oder "islamische" Überlegenheit, je danach, was sich gerade gegen wen in Streit galoppiert und auch die eigenen Gäule nicht Kontrolle kriegt.
Martin hat folgendes geschrieben:
und wenn die islamische Welt dieses Denken zu fürchten hat, dann nicht als Kraft eines überformenden Imperialismus sondern als Virus der Zersetzung.

Wer die schlechteren Argumente hat, der fürchtet das Denken als "Virus der Zersetzung".
Das gibt es allenorten. Allerdings nicht allenorten gleichermaßen, wobei das Maß an Zustimmung bekanntlich nicht mit Richtigkeit gleichbedeutend ist. Komplizierter noch dadurch, dass die Bejahung eines System mit erheblichsten Widersprüchen anzutreffen ist, zumal Einzelnes und Ganzes unterschiedliche Wirkung haben kann oder auch nur auf der Erscheinungsebene, beispielsweise des "Parteiengezänks" eigentlich gleichartiger Politik.
Die Kritik wird seitens der Antiwessis des "westlichen Denkens" verdächtigt, während sie zugleich von Wessis des "antiwestlichen Denkens" verdächtigt wird. Da sind sich die Antiwessis und Wessis ganz sicher und lassen sich selbst in Kenntnis des diametralen Wahrnehmungswiderspruchs kaum beirren, denn die Furcht vor "Zersetzung" und "Selbstauflösung" aus den eigenen Reihen ist größer als die Furcht vor dem Feind. Das erleben wir auch hier im Forum, einschließlich des Schulterschlusses von politischen Gegnern "gegen die Gutmenschen".
Wahr demgegenüber ist, dass fortschrittliches Denken sich nicht in die Schürung regionaler, religiöser und wirtschaftlichen Borniertheiten und Antagonismen verirren darf, sondern das Verstehen und die Verständigung fördert.
Martin hat folgendes geschrieben:
Dennoch bin ich jederzeit bereit, die spezifisch westliche Fähigkeit zur Selbstkritik zu verteidigen.

Dann verteidige mich:-), wenn ich solcher Fähigkeit das "spezifisch Westlichkeit" bestreite, denn das schafft unnötige und unrichtig Distanz, provoziert dumme Opposition, die sich in "Antiwestlichkeit" Heil sucht.

Die Fähigkeit zur Selbstkritik soll grad nicht als "spezifisch westliche Fähigkeit", sondern als allgemeines Erfordernis verteidigt sein, für das es in jeder Philosophie Basis findet, sobald man danach schaut.

Martin hat folgendes geschrieben:
Ohne Bewusstsein für den Wert des Eigenen gibt es auch keine Befruchtung durch das Fremde. 

Annähernd das Gegenteil, denn wenn Du meine Versuche anschaust, wirst Du kaum etwas finden, woraus zu schließen wäre, dass ich in der Grundwerte-Debatte auf die "Befruchtung durch Fremdes" setze, weil ich im Grundsätzlichen gar keine Differenz und Neuigkeit erwarte, sondern allerorten Bestätigung für die These einer universellen Vernunft einfordere.
Das enttäuscht viele, die ganz stolz mit Glaubenssprüchen kommen und sich wohlwollend einbilden, sie hätten der Menschheit damit Neues zu geben und nicht eben "nur" den eigenen, geschuldeten Beitrag zu mehr Gemeinsamkeit.
Und bei Nähe besehen sind es oft dürftige Beiträge, allein durch eigene Unüberlegtheit angebetet und in der Unzulänglichkeit verkannt. Obendrein oft noch mit falscher Vorstellung, was Universalität eines Prinzips überhaupt bedeutet, nämlich keineswegs Patentantwort auf alle Fragen, sondern bloß ein wichtiger Behelf unter vielen Behelfen für den Umgang mit dem vermuteten Ganzen.
Oft noch weniger, kaum ein Behelf, sondern nur Option, denn das allgemein Richtige kann im Einzelfall äußerst falsch sein.

Da entgleitet mir nichts in den Skeptizismus oder Relativismus, als sei nichts von Handfestigkeit, sondern es soll auf maximale Umsicht hinaus, wie sie vielen Menschen in vielen Dingen des Lebens selbstverständlich ist, aber für ideologische und politische Fragen kraft Abstraktheit, Komplexität einerseits und andererseits kraft gewohnterer Machtmittel verabsäumt wird.
Die Fremdheit an sich wäre mir nur dann gefälliges Abenteuer, wenn ich in ihr zu bestehen glaube. Also geht mit der Fremdheit die Besorgnis einher, schlecht ausgerüstet zu sein. Und je selbstsicherer, desto kühner die Experimente. Aber das kennen wir auch umgekehrt als Befremdung und negatives Vorurteil.

Dieser Subjektivismus ist ja als Problem keine neue Erkenntnis, sondern auch er ist universell und auch auf der Zeitschiene des politischen Menschen. Die Konflikte zwischen und in islamisch dominierten Staaten erinnern an Konflikte, die es auch in der Geschichte christliche dominierter Staaten gab und die Hoffnungen auf religiöse Heilsstiftung im Blut ertränkte, also auch "westliche" Geschichte. Wir beide wissen, dass Fehler wiederholt werden, solange man nicht aus ihnen lernt.

Und ich sehe sechs Jahrzehnte nach Auschwitz keine Veranlassung zu irgendeiner Überheblichkeit, es sei denn, man ließe das Urteil "Zivilisationsbruch" zur Metapher verkommen, als sei es grad nicht zum Bruch, zum nationalen und internationalen Versagen, sondern zum "Einbruch aus anderen Welten" gekommen.

"Ohne Bewusstsein für das Eigene" beklagt hoffentlich nicht mich, denn mir ist das Eigene genau das "Bemühen um Werte" schon als eine Fähigkeit und ein (universeller) Wert an sich, als ein Selbstverständnis bzw. ein Selbstbewusstsein, also erschöpft sich zwar nicht darin, aber verkennt auch nicht die darin grundlegende Qualität, wie ich sie genau deshalb vielen Leuten als defizitär kritisiere.

Die Sorge um das "Bewusstsein für das Eigene" wäre nur dann begründet, wenn die Selbstzweifel die Selbstgewissheiten überwögen. Aber davon sehe ich mich und alle Welt wenig "bedroht", sondern eher durch das allzu schroffe Gegenteil.

Wenn Du bildhaft von "Befruchtung" sprichst, dann wäre sie auch mir nur dann "glücklich", wenn sie sich entweder wirklich schenkweise oder auf sonstig zivile Gegenseitigkeit versteht. Ansonsten wäre es Nerverei, Vergewaltigung, sobald jemand "befruchten" will und dessen der andere nicht bedarf und nicht will. - Wobei auch wir beide schon häufig bemerkten, dass selbst noch die blödesten Beiträge manchen Erkenntnisgewinn bringen. Jedoch zum Glück nicht in die Hände derer, denen wir sie verdanken.

Um diese Debatte nicht unnötig aneinander vorbei zu führen:

Du brauchst Dich nicht zu sorgen, dass ich uns einer "Muslim-Bruderschaft" zuführen möchte:-), und zwar auch, weil Bruderschaften und Freundschaften in Feindschaften ihre vornehmeren Zwecke verfehlen.

Wir sollten mehr (Selbst-)Vertrauen für "intellektuelle Brückenschläge" auch zu solchen haben, denen Brückenköpfe sonst nur militärisch geläufig sind. Aber was bringen wir dann auf die Brücke? Die "westlichen Werte"?

Wir kommen weiter mit der Einforderung universeller Werte = Wertegemeinschaft. Damit stehst Du bei Google im Moment auf Rang 4 von 210.000 Fundstellen - und unterbewertet, denn die Ränge davor besingen den Europäischen Laster wie ein zerbrechliches Reagenzglas, aus Unkenntnis und Ignoranz für die Universalität der Wertegemeinschaft, die eben auch dadurch "Brüche" leidet, dass Werte vereinnahmt und einander bestritten werden.

LG von Sven200703     >> Diskussion

>> Wertegemeinschaft

>> Werterelativität

Ideale     Dialog-Lexikon