Vorurteile, Grundvertrauen, Menschenbild
Das waren schon gute Erörterungen. Aber klar, mein Senf hinzu, denn ich bin ;-)
Mir bewahrheitet es sich nicht, mich frei von Vorurteilen zu glauben.
Mir bewährt es sich interkulturell und international, Vorurteile zu bekennen und zu ertragen, denn zum Problem werden sie nur, wenn sie zu Respektlosigkeit verführen und das Vorurteil keine Veranlassung zur Überprüfung ist.
- Zur Überprüfung gehört, Gehör einzuräumen.
Ob Grundvertrauen oder Grundmisstrauen gegenüber Fremden, ob Neugierde oder Ängste, lässt sich rational nicht von vermeintlich Bekannten unterscheiden, denn zu oft hauen auch Gleichbekennende einander die Köpfe ab oder betrügen mit Geschäftsideen, Finanzprodukten, Gemeinnützigkeit usw., wenn es die Verhältnisse gestatten oder nicht abzustellen vermögen.
Ob der Mensch eher gut oder eher schlecht ist, beantwortet sich mir mit der Annahme, dass wenn sich der Mensch zum Erfolgszweck für gute oder schlechte Methoden zu entscheiden hat und beide Methoden gleichermaßen anstrengend wären, er sich für die gute Methode entscheiden würde. Insofern wäre mir der Mensch eher gut, wenngleich Kalkül sein kann, dass der mittels guter Methoden erzielte Erfolg sozial gegönnter und gesicherter ist.
Die Frage, ob auch der Zweck gut ist, beantwortet sich damit noch nicht. Das hat die Rechtsordnung zu leisten und ebenso zu verantworten wie die Methoden, denn das Gewissen des Einzelnen erweist sich zu oft als zu biegsam.
Und immer: Im Zweifel pro reo, wenngleich es den Zweifel nicht aufhebt.
Trotz aller Kriege, Verbrechen, Dummheiten und Naturzerstörung plädiere ich gegen religiöse Ursünde-Dogmen für ein positives Menschenbild, weil Misanthropie - und daraus kann keine humanistische Höherentwicklung sein, die eben als Recht über etwaige Naturzustände hinaus wächst und darin auch im überwiegenden Bewusstsein/Verlangen im Miteinander erwächst.
Markus S. Rabanus 20170308, aber nur Entwurf eines Weltbürgerforum-Postings, welches erspart bleiben kann