Trump und das "Feiglingsspiel"
Stimmt, @Frank Breining, und ob 35-facher Overkill oder ein Zehntel der Menschheit, dürfte sich hinsichtlich der ökonomischen, politischen und ökologischen Folgen allenfalls in Dauer des Siechtum-Endes unterscheiden.
Die Abschreckungsstrategie beruht auf der Annahme, dass die Entscheider
rational sind und Desaster vermeiden.
Schon darin liegt eine der entscheidenden Schwächen der atomaren
Abschreckungsstrategie, denn Rationalität lässt sich für politische Prozesse
und Akteure nicht verbürgen, wie es zu 100 Prozent erforderlich wäre, denn
immerhin stünde die Menschheit auf dem Spiel.
Mit Trump setzt sich ein Akteur in Szene, dessen gesamte Karriere davon abhängig war, nicht auf seinesgleichen gestoßen zu sein, denn er entging seinen Konkursen nur, indem er seinen Gegenüber/Geldgebern Glauben machte, die realisierten Risiken noch weiter erhöhen zu können, um sie mit ins Grab zu nehmen, wenn sie nicht einknicken (Schuldenerlass, Kreditstreckung).
Wie im "Feiglingsspiel", eigentlich "Idiotenspiel":
Zwei Idioten jagen zwecks "Mut-Wettstreit" mit ihren Autos aufeinander
zu - und wer ausweicht, hat verloren, wer nicht ausweicht, hat gewonnen, es sei
denn, beide wollen gewinnen, denn dann Zusammenstoß und beide haben verloren.
Nicht "Mut", sondern "Idiotie" deshalb, weil das eigene Leben in die Hände eines anderen Idioten legend.
Dieses "Spielprinzip", eigentlich "Idiotenprinzip", auf
die Politik übertragen, wie ihm als US-Präsidenten von Idioten (Vorgängern
und Wählern) ermöglicht,
ist zum Überleben der Menschheit darauf angewiesen, dass er nicht auf
seinesgleichen trifft und das Atomwafffen-Befehlsmanagement anders ist, als mit
dem Begriff "Oberbefehlshaber" abgebildet, denn für keinen Menschen
lässt sich garantieren, dass er "nicht austicke".
Und wäre das zu schaffen, so blieben noch immer die Risiken eines
versehentlichen Atomkriegs = kein "Restrisiko", sondern eigentliches
"Hauptrisiko".
Mir ist es insgesamt nicht hinnehmbar, den Frieden auf gegenseitiger Abschreckung zu basieren, weder mit meinen Nachbarn noch zwischen Staaten, sondern verlange für jeden Streit erforderlichenfals entweder Gerichtsbarkeit oder "110".
Deshalb richtet sich mein Erwarten an eigentlich hinreichend gescheite Leute wie Ruprecht Polenz und lautet, sich zum völkerrechtlichen Gewaltmonopol der Vereinten Nationen zu bekennen und konkrete Schritte dorthin vorzuschlagen, zu gehen.
Deutschland sitzt in den kommenden zwei Jahren erneut im Weltsicherheitsrat
- erneut ohne Agenda, mit den Konflikten anders umzugehen als im Kalten Krieg,
- erneut ohne Agenda, wie das Problem der Selbstblockade des
Weltsicherheitsrates durch IGH-Entscheidungen oder Vollversammlungsmehrheiten
überwunden werden könnte.
Deshalb schrieb ich www.pazifistisches-manifest.de
mit bloß 11 kurzen Zeilen Begründung - und kaum mehr Zeilen zur Umsetzung.
So kurz gefasst, denn die Menschen halten sich ja für so sehr gestresst, dass
sie sich keine Zeit nehmen, die Schriftensammlung von Albert Einstein zu lesen:
"Frieden - Weltordnung oder Weltuntergang".
Einstein war spätestens nach Hiroshima und Nagasaki ohne jede Naivität, dass "Seid nett zu einander!" zum Frieden genüge, wie es Teile der Friedensbewegung glauben, aber noch naiver ist, wer glaubt, man könne den Frieden mittels "Bedrohet einander!" garantieren - in Dimensionen, die Goebbels Tirade vom "Totalen, totaleren Krieg als vorstellbar" seit dem ersten Atompilz technisch real übertreffen.
Markus S. Rabanus 2018-10-26
www.Friedensforschung.de |