Jürgen Trittin   

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Umweltminister
Jürgen Trittin

INIDIA-Foto:  27.10.1999  auf dem Medientreff der Wirtschaftswoche in Berlin
 

Jürgen Trittin auf dem  Focusfest 2000    INIDIA-Foto 
 
"Ausstieg aus der Atomkraft"  ?

Was Trittin  als  Bundesumweltminister der rot-grünen Koalition mit der Wirtschaft aushandelte, ist eine "Restlaufzeit" für Atomreaktoren von 30 Jahren.
Bis dahin sind die Anlagen nach bisherigen Erfahrungen längst und mehr als "verbraucht", radioaktiv versprödet und wird die Masse des "Entsorgungsmaterials" gegenüber dem Stand des Abkommens weit mehr als verdreifachen.

Von "Entsorgung" kann ohnehin nicht ernsthaft die Rede sein, denn es auch nach Jahrzehnten noch kein Verfahren in Aussicht, das den Atommüll "entsorgen" könnte. 

"Entsorgung" ist ein propagandistischer Lügenbegriff wie das "Restrisiko", mit dem die Havarie-Wahrscheinlichkeit von Atomanlagen heruntergespielt wird.  Mit der gleichen Berechtigung könnte man auch bei Auto-Unfällen oder Krankheiten von "Restrisiko" sprechen.  Es geht um "Risiken" und die verkleinert man nicht dadurch, dass man sie zu "Restrisiken" erklärt.

Die GRÜNEN sind Produkt der Anti-AKW-Bewegung.  Trittins Ministerposten ist ein Produkt der Anti-AKW-Bewegung.  Minister und Partei sind den sich daraus ergebenden Verpflichtungen nicht gerecht geworden.  Das einzige, was man ihnen zugute halten mag, ist die Tatsache, dass "die anderen Parteien in der AKW-Frage eher noch schlechter sind".  

Solange sich schlechte Politik mit noch schlechterer Politik rausredet, kann es nicht besser werden.

 
Persönlicher Eindruck

Ich begegnete ihm mehrfach bei diversen Anlässen. Und er wohnt nur wenige Meter von uns entfernt. Zeit hat er wenig. Im Vergleich zu anderen Ministern ist er einer von denen, die dem Teppich noch am nächsten sind. Das liegt vermutlich daran, dass er sich seines "Restrisikos" als "ökologischer Umweltminister" bewusster ist, von "oben" oder von "unten" aus dem Amt gekippt zu werden.

Redet man mit ihm über AKW, schnackt er einen leidenschaftlich mit alternativer Energie voll, als habe man gegen Alternativen Bedenken geäußert.  Seine rhetorische Masche: Mehr alternative Energie und weg können die AKWs.  -  Wie wahr, Herr Trittin.  Das wussten wir schon. 

Trotzdem ist er wortwitzig und sympathischer als viele seiner Kollegen.  An Glaubhaftigkeit fehlt es ihm wie fast allen, weil fast jedem der schöne Job wichtiger ist als Kriegsvermeidung und anderes. Mensch bleibt Mensch - und ist sich selbst am nächsten.  Die Ausnahmen sind Ausnahmen.

sven 

Die Grünen