Suzuki GSX 1100 F, Sporttourer
Die Suzuki GSX 1100 F war mit 136 PS und dem
großen Radstand von 1.535 mm das beste Autobahn-Superbike seiner Zeit. Da
hält man auch dauerhafte Höchstgeschwindigkeit aus. Die Nadel am Anschlag,
Spurtreue bei Vollbremsungen. Das gibt es auf jeder längeren Strecke, denn
Autofahrer schauen mit ihren 250 nicht mehr in die Rückspiegel, wechseln
"rücksichtslos" auf die linke Spur. Bruchteile von Sekunden
entscheiden. Das schockt,
bedeutet drei Kilometer gedrosselte Fahrt, dann verliert sich das Unbehagen, die
Hand dreht am Gas in die Vernunftlosigkeit. Jagdinstinkte. In den Träumen kommt
es vor, dass es schief geht, was nicht schief gehen darf. Und es wäre auch
wirklich nicht nett, denn wenn 280 Kilogramm Motorrad + Geschwindigkeit über
die Leitplanke in den Gegenverkehr fliegen, dann ist es nicht nur "eigenes
Risiko". Spaß muss anders sein, aber das galt nur theoretisch, denn die
Grenzen des Machbaren mochte ich nicht meiden.
Im Jahr 2006 verkaufte ich. Als es vom Hof fuhr, in die Straße einbog, war etwas Trennungsschmerz, aber auch Erleichterung, denn überlebt ist überlebt. Viele, viele Jahre - mit Schocksekunden und der Droge, am Limit zu fahren.
Vorteile der Suzuki GSX 1100 F:
Die GSX 1100 F ist bestens für die Langstrecke
auf der Autobahn oder auf besseren Schnellstraßen.
Elektrisch höhenverstellbare Frontscheibe für optimales Gegenwind-Management.
Vergleichsweise gute Sitzposition für Mitfahrerin.
Sehr robuste und zuverlässige Technik.
Nachteile der Suzuki GSX 1100 F:
Schon das (betankte) Leergewicht von ca. 280
Kilogramm macht sie mit dem dazu recht kurz-sportlichen Lenker für den
Stadtverkehr unhandlich, eigentlich vollständig untauglich, wäre da nicht die
Vollgas-Versuchung. Aber bei Regen auf flutschigem Kopfsteinpflaster, da
rutscht schon mal das Vorderrad weg, ist nichts zu halten. Neuer Spiegel ist fällig,
120 Euro. Und man hatte noch Glück.
Der Verbrauch ist enorm hoch. Messen mochte ich das nie, aber Highspeed ist eben
gleichbedeutend mit "offenem Hahn" im steten Wechsel mit den Bremsen.
Der Energieaufwand landet also überwiegend in den Scheibenbremsen. Auch die
muss man dauernd kontrollieren, alle paar tausend Kilometer erneuern. Ist eben
wie die Formel 1.
Bei den auf längeren Strecken häufigen Tankstopps holt einen die übrige Welt wieder ein.
Zeitlich gewonnen ist nüscht. Halt nur "Freude am Fahren" bzw. der
Raserei, der Unvernunft.
GSX 1100 F zusammengefasst: Die Suzuki GSX 1100 F ist wie andere Highspeed-Fahrzeuge ein für alle Verkehrsteilnehmer hochriskantes Supervergnügen ihres Fahrers und gehört außerhalb von Rennstrecken besser verboten.
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