Saudische Frauenrechte verbessert
Im Vorfeld seines USA-Besuchs erlaubte der saudi-arabische Regent, dass Frauen Auto fahren dürfen. Auch werde überlegt, ob sich an den Kopftuchgeboten etwas ändere.
Teils wir darauf m.E. zu zynisch reagiert.
Nachstehend nur meine Repliken:
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Sei ein Mann und freue dich mal für die saudischen Frauen - anstatt Trumps Wahlkampf gegen Clinton fortzusetzen.
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Man bringt die Welt nicht durch Schlechtreden positiver Reformen weiter.
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Das etwaige Missverständnis war einfach mal daraus, dass "einer der Hauptgründe für Clintons Wahlniederlage" kein solcher war und contraindiziert durch das größte Waffengeschäft der Menschheitsgeschichte, als Trump im vergangenen Jahr den Saudis für mehr als 100 Mrd. US-$ Rüstung verkaufte.
Enttäuschungen ersparen zu wollen, ist immer richtig. Das beste Rezept zur Vermeidung von Enttäuschung ist Unterscheidung zwischen Erwartung und Forderung. Wobei ich auch das nicht für den besten Weg halte, denn Misstrauensvorschuss ist Unhöflichkeit, erschwert den Dialog - im Zweifel für die Hoffnung - und es macht Willen/Übung Sinn, auch mit Enttäuschungen umzugehen.
Wir werden vermutlich nicht weit auseinander sein. Dialogfähigkeit zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass nicht jeder Stolperstein zum Halsbruch führt. LG
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Ja, allemal kann man sich das mit gutem Gewissen erlauben. Zumal auch
Diplomatie längst nicht nur auf Höflichkeit reduziert sein sollte. Nur macht
sie je nach aktuellem Stand von Allianz und Feind zu sehr das Gegenteil und
übersieht: Diplomatie und Hetze sind Gegensätze.
Schwierige Zeiten. Und das waren sie immer. Denn in den gefühlt pulverärmeren
Phasen hätte man mehr erledigen müssen, um Beziehungen bessere Regeln zu
geben, aber dann interessiert es uns zu wenig, während je mehr Kugelhagel,
desto archaischer die Reflexe.
Mal prinzipiell: Es gibt viel Zusammenhang. Und obendrein mitunter Versuchung, Zusammenhang zu konstruieren, wenn eher bloß Gleichzeitigkeit war. - Auch das ist okay. Jedes Spekulieren. Solange die Dimension von Spekulation ahnend, berücksichtigend und bekennend.
Aber je komplexer etwas ist, desto schwieriger mitunter die Handhabung.
Darum in diesem Fall Vereinfachung durch Entkopplung:
- Der Feminist (Humanist) in mir freut sich, dass saudische Frauen jetzt etwas mehr dürfen, wenngleich Gedächtnis lohnt, dass es auch hierzulande keine Ewigkeiten her ist, dass Männer ihre Frauen nicht ans Steuer ließen.
- Der Demokrat und Antifaschist in mir befürchtet ohnehin immer, dass womöglich alles umkehrbar ist, wie uns im Lande (trotz) vieler Aufklärer mit dem NS bewiesen wurde.
- Der Friedliche in mir hat ohnehin wenig Sinn dafür, heute mal diesen, morgen mal jenen mit Waffen zu geben, obgleich sie offenbar zu phantasielos sind, ihre Konflikte anders als durch Kriegsdrohung und Krieg lösen zu wollen.
- Der Pazifist in mir verlässt sich nicht auf gute Worte, denn das Paradies auf Erden oder anderswo ist mir zu religiös, um wahr zu sein. Das kann sich nur bessern, wenn einigungslosen Streitparteien das Recht und (besser schon vorher und allgemein) die Möglichkeit zur bewaffneten Streitentscheidung genommen wird, wie es die UNO-Charta zwar auf den Weg brachte, aber zu wenig Fortschritte machte.
Vielleicht interessiert's und ist auch kurz:
www.pazifistisches-manifest.de
Markus S. Rabanus 2018-03-25