SaudiArabien und Atomwaffen?
Saudi-Arabien diskutiert, ob es Atomwaffen braucht, um eine nukleare Balance gegenüber dem Iran zu gewährleisten. Dagegen einzuwenden ist nicht nur, dass der Iran immerhin behauptet, keine Atomwaffen anzustreben, sondern viel grundsätzlicher, dass es überhaupt niemals eine "Balance" irgendeiner "Power" geben kann, denn dafür sind die Allianzen zu brüchig und alle Staaten zu unzuverlässig, weil notorisch nationalistisch, solange sich die politische Macht bloß aus den eigenen Staatsvölkern legitimiert - und oft schon nicht demokratisch. Ganz abgesehen davon, dass mit jedem zusätzlichen Atomwaffen-Staat auch das Atomrisiko steigt, denn "wer kann, der kann eben" - und wer keine Atomwaffen hat, kann eben auch keinen Atomkrieg beginnen. Die Banalität solcher Aussage müsste mir peinlich sein, aber das ist sie mir nicht, denn die Politik arbeitet in Gegenrichtung zu einfachsten Vernunftsätzen.
Ein sicherer Frieden kann nur dadurch gefördert werden, dass alle Staaten ihr Anrecht auf Kriegswaffen (erst recht Atomwaffen) schrittweise verlieren und an die UNO abtreten, damit zwischenstaatliche Konflikte nicht mehr auf Schlachtfeldern entschieden werden können, sondern an Verhandlungstischen und von Gerichten.
Das ist ein weiter Weg, aber solange uns dafür die Einsicht fehlt, kann auch kein erster Schritt zu solch einer zivilisierteren Welt sein.
Markus S. Rabanus 201506015