Algerien, Tunesien, Ägypten. Urlaubsparadiese
und zugleich Staaten im jahrzehntelangen Ausnahmezustand, sozial und kulturell
zerrüttet, korrupt und undemokratisch, seit Wochen im wachsenden Aufruhr,
Ungewissheit, wie sich die politische Landkarte verändert. Oder wird erneut das
demokratische Potential einer Region unterschätzt, wie schon das massenhafte
Aufbegehren im Iran überraschte?
Der aus zehnjährigem Exil in Frankreich nach Tunesien zurückgekehrte
Menschenrechtsaktivist und Oppositionspolitiker Moncef Marzouki hofft auf einen
sich ausweitenden "Frühling der Demokratie".
Was kann Europa tun? Humanitäre Hilfe
anbieten. Das Versagen Europas im Jugoslawien-, Afghanistan- und Irakkrieg, das
jahrzehntelange Versagen im Nahostkonflikt und das Versagen in eigenen
Angelegenheiten (Verschuldungskrise) disqualifizieren für großspuriges
Beratschlagen.
Markus Rabanus 20110128
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