Personenkult um Öcalan

Deno_Kurdistani hat folgendes geschrieben: 
Du hast keinen Recht Abdullah Öcalan einen Mann den Millionen Kurden verehren hier so in den Dreck ziehen , das mal dazu...  

Das ist Geschichtsverfälschung, weil niemand "durfte" - und falsch, weil der Militärputsch und die Militärdiktatur jeden traf, der im Widerspruch zu ihr stand, also vollkommen gleich, ob Kurde oder Nichtkurde.
Folter und Mord war praktisch jeder Oppositionelle ausgesetzt. Dass die Türkei damals nicht aus der NATO rausflog, lag nur daran, dass die NATO im Ost-West-Konflikt "gebraucht" wurde. Darauf konnten sich die Putschisten verlassen.
In den Jahren war ich längst politisch aktiv. In Berlin (West) demonstrierten Kurden und Türken gemeinsam. Die einzigen, die sich über den Putsch freuten, waren die "Grauen Wölfe", aber die mussten sich in Westberlin ducken, verstecken, hinterhältige Anschläge verüben, denn hier waren ihnen die demokratischen Kräfte deutlich überlegen.
Deno_Kurdistani hat folgendes geschrieben:
also sag mir was hätten die Kurden sonst machen sollen...

Keinen Krieg. Und die meisten Kurden machten das immerhin auch nicht, wurden aber durch den Krieg extremistischer Führer in Mitleidenschaft gezogen. Und der Krieg brachte nüscht als Leichen, Hass, Elend.
Deno_Kurdistani hat folgendes geschrieben:
glaubst du echt die Kurden die auf die Berge gehen sind dumm??

"Dummheit" ist eine schlimme Sache, aber zu Dummheiten lassen sich auch die Gescheitesten verführen oder verführen andere dazu. Mit Deiner Frage nach "Dummheit" kommst Du da nicht weiter. Aber mag sein, dass Dir als Gradmesser für die Solidarität gilt, ob jemand schleimt oder kritisiert.
Deno_Kurdistani hat folgendes geschrieben:
Natürlich bin ich kein Kriegshetzer und befürworte den Krieg nicht aber anders ist im Moment nicht zu helfen...

Das ist der typische Widerspruch, wie ihn auch andere Leute veranstalten. 
Lies mal www.inidia.de/kriegstreiber.htm
Deno_Kurdistani hat folgendes geschrieben
Und ich rede von Assimilation nicht Integration,der Unterschied dürfte dir bewusst sein...integrieren sollten sich die Kurden...aber bei uns ist das Zwangsassimilation...

Die Assimilation steht nicht im Widerspruch zur Integration, sondern ist als natürlicher und demokratischer Prozess durchaus wünschenswert, wird nur von kulturalistischen und rassistischen Lobbyisten verteufelt. Insofern machst Du es richtig, wenn Du gegen die "Zwangsassimilation", aber häufig werden Schritte zur Assimilation als Schritte zur Zwangsassimilation uminterpretiert, wie auch Schritte zur Zwangsassimilation in Schritte zu vernünftiger Assimilation uminterpretiert werden. Das sind immer Gratwanderungen. Klare Grenzen lassen sich kaum ziehen, und immer droht daraus Verführbarkeit zu werden, um gegeneinander Gewalt zu üben, die dann "Verteidigung" genannt wird.
>> www.inidia.de/assimilation.htm

Und wichtig ist eben, dass Integration und Frieden ein gegenseitiger Prozess ist. Deshalb fordere ich, dass "die Türkei kurdischer wird", sonst schürt sie den Separatismus.
Aber viele kurdische Extremisten wollen diese Forderung nicht, weil sie eben Separatisten, Nationalisten sind und einfach nur in Regionen die Unterdrückungsverhältnisse umkehren wollen anstatt sie durch Gleichberechtigung abzuschaffen.
Deno_Kurdistani hat folgendes geschrieben:
Es gab mal ne Zeit da haben Kurden und Türken Seite an Seite gegen die Besatzungsmächte England,Frankreich,etc...gekämpft...  

Das war vor Deiner und meiner Zeit. Und zwar lange davor. Und mit Verbrechen gegen andere Minderheiten. Der Blick in die Geschichtsbücher hilft nur dann weiter, wenn sie a) die Wahrheit erzählen und nicht nur die Märchenstunden der eigenen Führer, b) wenn aus ihnen die einzig vernünftige Schlussfolgerung gezogen wird: Dass der beschissenste Frieden noch immer besser ist als der vermeintlich "gerechteste Krieg".

Das haben die türkischen Machthaber bis heute nicht kapiert, geilen sich an "Reichen" auf, die dann irgendwann "vor Wien" scheiterten usw., aber es war Massenmord. Hin und her, ob "Kreuzzüge" oder "Heilige Kriege". Alles blutiger Schmutz der Geschichte, in Köpfen mit schmutzigen Motiven entstanden - und Massen marschierten hinterher. Die Toten hatten nüscht davon, aber Tote reden nicht, während die überlebenden Strolche ihre Märchenstunden veranstalten.
Deno_Kurdistani hat folgendes geschrieben:
Heute kann der Engländer in der Türkei Englisch reden,juckt keinen aber wehe es wird kurdisch gesprochen,wehe man sagt das man Kurde ist...

Wenn Du das ändern willst, dann fordere auch: "Die Türkei soll kurdischer werden." - Und überlege Dir, warum das keine Forderung der PKK ist. Darin liegt eine der vielen Verlogenheiten dieser Organisation, die immer nur anklagen will, aber in Wahrheit nichts bessern, sondern das Unrecht nur umkehren will.

Niemand ist allein davon im Recht, dass ihm Unrecht geschieht. Um im Recht zu sein, muss man für gleiches Recht streiten und z.B. das Leben des "Feindes" nicht minder achten als das Leben der "eigenen Reihen".
Deno_Kurdistani hat folgendes geschrieben:
Die PKK ist die Stimme des Volkes...

War sie nie und ist sie nicht, sondern immer nur eine Strömung unter vielen. Und zwar häufig genug mit Gewalt gegen das eigene Volk.

Jugend ist verführbar. Da sagen welche zu Dir: "Du bist ein Kurde. Du bist im Recht und alle treten Dich. Darum wehre Dich mit aller Entschlossenheit. Und Du kannst es beweisen, indem Du bis zum letzten Blutstropfen kämpfst. Und alle, die Dich zum Frieden mahnen, unterstützen Deine Sache nicht und sind Verräter."

Extremisten gewinnen leicht die Jugend, aber zu deren Wohl nüscht. Ob in Nordirland, im Baskenland, ob in der Türkei, überall. Die Jugend ist nicht "dumm", aber erfahrungslos. Da entdeckst jemand ein Problem und hält es für die Welt. Dabei gibt es wichtigere Dinge, an denen die Menschheit scheitern wird als an Flaggen und ob der Präsident ein Rindvieh aus der eigenen Horde ist.

Grüße von Sven 20090424  >> KurdistanForum

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