Pelze
Tot Couture – Mode mit Blutzoll. Deutscher Tierschutzbund macht gegen Pelze mobil.
„Tot Couture“ – so lautet das Motto des neuen Anti-Pelz-Plakates, das der Deutsche Tierschutzbund heute in München vorstellte. „Blutige Mode, die mit dem Leiden und Tod von Lebewesen verbunden ist, darf nicht länger gesellschaftsfähig sein“, appelliert Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, an die Verbraucherinnen und Verbraucher und ergänzt: „Machen Sie sich bewusst, dass rund 50 Nerze für einen Mantel sterben müssen. Halten Sie sich vor Augen, dass für modischen Schnickschnack wie Pelzkragen Hunde und Katzen zum Teil bei lebendigem Leib enthäutet werden.“ Um darauf aufmerksam zu machen, dass sich hinter vielen Tarnnamen für Pelz das Fell unserer Haustiere verbirgt, schloss sich an die Plakat-Präsentation eine Hundedemonstration durch die Innenstadt von München an.
Die Botschaft ist unmissverständlich: Auf dem neuen Plakat des Deutschen Tierschutzbundes sitzt ein Nerz auf einem Schnittmuster. Um ihn herum liegen Stecknadeln, Rasierklinge und ein Kürschnermesser. Darüber prangt der Slogan: „Tot Couture“. Denn für die Mode muss dieser Nerz sterben. „Wer dieses Plakat gesehen hat, weiß, wie schön Nerze sind – lebend. Sich vorzustellen, wie dieses Tier getötet wird, tut weh“, kommentiert Wolfgang Apel das Plakat-Motiv, dass er zum Winterschlussverkauf der Öffentlichkeit präsentiert, denn jetzt lockt die Pelzindustrie mit Schnäppchenpreisen, um ihre Winterlager zu räumen. „Die Pelzindustrie versucht, Pelz als selbstverständliches Kleidungsstück darzustellen. Diesem schamlosen Treiben muss endlich ein Ende gesetzt werden“, fordert Apel und fährt fort: „Ministerin Künast muss endlich ein Verbot der tierquälerischen Massentierhaltung von so genannten Pelztieren vorlegen. Schon 2001 hat der Bundesrat konkrete Haltungsvorschriften gefordert. Der Pelzbranche muss endlich die rote Karte gezeigt werden. Für Luxusgelüste darf es keinen gesetzlosen Raum geben“, so Apel abschließend.
Tiere ohne vernünftigen Grund zu quälen und zu töten verbietet das deutsche Tierschutzgesetz, doch noch immer geht die Pelzindustrie ihrem blutigen Gewerbe ungestraft nach. „Nach einem kurzen und qualvollen Leben unter erbärmlichen Bedingungen in engen Drahtkäfigen folgt ein „fellschonender“ Tod mittels Gas oder Elektroschock. Dass die Tiere immer tot sind, wenn sie enthäutet werden, wird in einem profitorientierten Wirtschaftszweig natürlich nicht gewährleistet“, erläutert Apel. Für die Modemacher, die Pelze verarbeiten, findet er deutliche Worte: „Jeder Designer, der Felle von den geschundenen und getöteten Tieren verarbeitet, muss sich fragen lassen, ob es so schlecht um seine Kreativität bestellt ist, dass er auf solch Blut besudeltes Material zurückgreifen muss.“ An die Bevölkerung geht der Appell von Apel den blutigen Markt der Grausamkeit zu boykottieren.
Doch nicht nur Nerze, Chinchillas und Füchse leiden und sterben für Kleidung. Vielfach wird auch Hunde- und Katzenfell zu Pelz verarbeitet. Da die Pelzindustrie weiß, dass des Menschen bester Freund sich nicht gut als Pelzmantel oder Fellkragen verkaufen lässt, versucht sie die Herkunft des Fells unter immer neuen Tarnnamen zu kaschieren: Gaewolf, Mountain Goat skin, Asiatischer Waschbär oder Sakhon Nakhon lamb skin sind nur einige der Phantasienamen, unter denen die Pelzindustrie die wahre Herkunft zu verschleiern sucht.
Quelle: Presseerklärung Deutscher Tierschutzbund e.V. vom 25.01.2003