Schwarzer
Tag für die Weltsicherheit: Nordkorea führte Kernwaffentest durch
www.internetjournal.de
20090525
Allen internationalen Appellen zum Trotz hat Nordkorea einen unterirdischen
Atomwaffentest durchgeführt. Die Sprengkraft soll mit der Hiroshima-Bombe
vergleichbar gewesen sein.
Das nordkoreanische Regime feiert es nun als "Verbesserung der
Abschreckung", startete dann auch gleich noch ein paar Testraketen.
Allmählich gehören die Karten auf den Tisch. Russland, China und die USA müssen
in die Fehlerdebatte, denn die Uneinigkeit in solchen Fragen und das Beharren
auf eigene Atomwaffen ist mitverantwortlich für deren Ausbreitung.
"Die Zeit drängt"
nicht, weil da zum Jahresende ein amerikanisch-russisches Atomwaffenabkommen
ausläuft, denn beide Staaten können sich MÜHELOS weiterhin daran halten und
nachbessern, wenn sie wollten, denn die Propagandaveranstaltungen, die sie der
Welt aus jeder ihrer Unterschriften machen, sind eine Zumutung für jeden freien
Menschen, solange das Unterschriebene im Widerspruch zum
Atomwaffenverzichtsgebot des Art.6 Atomwaffensperrvertrags
steht.
Die Zeit drängt aber, dass sich die fünf
wichtigsten Atomwaffenstaaten VERSTÄNDIGEN, auf welche Weise die atomare Option
aus der Welt zu schaffen ist, sonst haben sie es mit mehr und mehr Staaten zu
tun, die als Atomwaffenstaaten und nicht als Atomwaffenverzichtsstaaten mitreden
wollen.
Und wie schwierig es dann wird, sehen wir an Nordkorea, an Pakistan, an Israel,
an Indien und am Iran.
Die Zeit läuft ab, in der sich die heute
Weltmächtigen entscheiden können, entweder Atomwaffen total zu verbieten und
solch Verbot erforderlichenfalls auch militärisch durchzusetzen oder aber eine
Entwicklung zu provozieren, die mehr und mehr Atomwaffenstaaten gebiert und
damit das Risiko atomarer Konfliktaustragung erhöht.
Nordkorea
"eint die Weltmächte"
Die Verurteilung Nordkoreas durch die USA, China und Russland zeigt sich
einhellig. Nur hat noch niemand eine Antwort auf die Frage, wie Nordkorea zur
Vernunft gebracht werden soll, denn noch verschärft Kim Jong-il die Eskalation,
zündete weitere "Testraketen", erklärte das Gelbe Meer zum
"Sperrgebiet" und drohte mit massiver Vergeltung für den Fall eines
Angriffs auf sein Regime.
Was sind die Hintergründe seines Treibens? Vielleicht steht Kim Jong-il unter
wachsendem innenpolitischem Druck und beschwört mehr und mehr den "großen
Abgang", möglichst viele Menschen mit in seinen Untergang zu nehmen. Das wäre
für Diktatoren typisch ist, die für sich keine Zukunft sehen - und muss in den
Reaktionen der Weltmächte einkalkuliert werden.
Verurteilungen durch den Weltsicherheitsrat signalisieren Einschätzungen, aber
schaffen keinen Wechsel, solange es in der militärischen Macht von Staaten
liegt, sich den Urteilen zu widersetzen. Erforderlich sind sofortige und direkte
Verhandlungen. Einerseits muss geklärt werden, was Kim Jong-il zu seinem
Eskalationskurs bewegt hat, andererseits muss geklärt werden, zu welchen
Konditionen er auf seine früheren Zugeständnisse zurückbringbar ist.
-markus rabanus- >> Diskussion
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