Nazismus  (meint den dt.Faschismus bzw. Nationalsozialimus)

Lb. Astrid R., ich dachte beim Spruch weniger an Nazis als andere Widersacher, zumal Nazis nie einem kosmopolitisch menschheitlichen "Wofür" applaudieren und allenfalls denen anschlussfähig sind, die sich für "der Feind meines Feindes ist mein Freund" anbieten oder den eigenen #Nazismus "" verkennen.

Vielen passiert so etwas unbedacht, wenn sie z.B. für ein Selbstbestimmungsrecht der Völker im Wege vermehrter Eigenstaatlichkeit streiten, also dem Nationalismus und Separatismus in die Hände spielen, als bedürfe es für Selbstbestimmung höherer Grenzen zwischen Völkern und Kulturen - statt weniger und durchlässigerer Grenzen für mehr Freiheit und Miteinander - und als dürfe Selbstbestimmung über die Menschenrechte hinaus anderes als Mitbestimmung sein.

Wenn Nazis solchen richtigen "Wofürs" applaudieren, dann wäre Überzeugungsarbeit gelungen - und ein Nazi schon weniger Nazi.

Markus S. Rabanus 20210306

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@Astrid R., Deine drei verlinkten Beiträge betreffen weitere "Anschlussfähigkeiten", aber gehen an meinem Vor-Post vorbei.

Und das liegt daran, dass der kosmopolitische und humanistische Ansatz als Erfordernis von Moderne und Widerpart gegen Nazistisches (ähnlich, aber anderes als Narzissmus) unterschätzt wird.

Überdies zum Menschenbild:
Nazis sind keine andere Spezies - und wer predigt, Nazis seien unverbesserlich, irrt so pauschal wie jemand, der sich nicht vorstellen kann, dass sogar auch beste Menschen mitunter verbösern.

Wer mit Nazis nicht sprechen kann, soll es lassen - und wer es kann, sollte es tun, wenn die Formate passen.
Das ist ein weites Thema, aber mit Bedeutung für ganz viele Konflikte, von denen einige auf schlimmsten Irrwegen sind, z.B. dem atomaren Wettrüsten.

Überdies zum Historischen:
Was uns als "Appeasement-Politik" in den Schulbüchern steht, war nicht nur "Irrtum", wie es sanft gegen unsere heutigen Verbündeten kritisiert wird, sondern abgrundtief falsch, denn es war Politik und Vertrag zulasten Dritter, also völkerrechtswidrig und Verrat, vielleicht mit Illusion, ein Hitler würde sich begnügen - und/oder vielleicht aus Lageeinschätzung, (noch) keinen Krieg zu können.

Doch auch solche Ausreden sind falsch, denn gegen den dt. Faschismus mit all seiner Tyrannei im Innern und dem Herrenrassenkrams mit Lebensraumeroberungsansprüchen hätte tatsächlich "der Feind meines Feindes ist mein Freund" zwar nicht zur Maxime, sehr wohl aber zur Allianz genügen müssen, zu der es dann ja auch, aber viel zu spät kam.

Markus S. Rabanus 20210306

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