Nazi ist - Definition

@Alex, ich schrieb mal: "Die Gaulandser werden sich nicht "Nazis" nennen, denn zu sehr Klotz am Bein. Stattdessen "Deutsche" & "Patrioten" - als Leckerli für Idioten."

"Nicht alle AfDler sind Nazis", heißt es oft und stimmt insoweit, dass ich im Lande bleiben mag.

Aber viele der 5,3 Mio. AfD-Wähler (BTW-2017) fielen auch deshalb drauf rein,
- weil das Entscheidende verharmlost wird, gemeinsame Sache mit Nazis zu treiben,
- wie es auch verharmlost, der Begriff "Nazis" sei dem Verbrecherpersonal der NS-Zeit vorbehalten.

Obgleich jeder weiß, dass es verkappte Nazis gibt, die sich bloß anders labeln - und dass bekennende Nazis gibt, die "Heil Hitler!" brüllen, gemeinsam mit anderweitigen Rechtsextremisten Waffen, Adressen sammeln - und belassen es nicht dabei.

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@Liane, #Nazi ist, wer einen Hitler wählen würde, wie sich Millionen Deutsche schuldig machten, auch jene, die sich selbst nicht für Nazis hielten, aber Nazis an die Macht brachten.
Und solche wachsen noch immer nach. - Das ist nicht vorbei. Es gibt sie. 

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@Liane, ich kritisiere nicht, wenn von "Neurechten" die Rede ist, insoweit sich neue Momente erkennen lassen.

Meine Kritik wendete sich gegen deinen Spruch, die Bezeichnung "Nazis" nicht "ahistorisch" verwendet sehen zu wollen und durch "Neurechte" zu ersetzen.

Mit der Bezeichnung "Neo-Nazis" in Deiner Replik sind wir schon kompatibler, dass es mit den Nazis nicht seit 1945 oder einem Eichmann-Prozess vorbei war, dass Nazis also nicht nur Geschichte sind, sondern mit NS-Ideologie und Faschoterrorismus auch die Gegenwart beschädigen.

Die Bezeichnung "NeoNazis" kann Sinn machen - zwecks Unterscheidung von "AltNazis", aber Nazis sind beides.

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Liane Bednarz, ja, sowat gibt es, wie es kaum etwas gibt, was es nicht gibt:

Unter bekennenden Nazis gibt es welche, die das "3. Reich" wiederbeleben möchten und streiten mit welchen, die ein "4. Reich" wünschen - "ohne die Fehler des 3. Reichs",
zumal naheliegend, dass es nach totaler Kapitulation auch bei Nazis "Fehlerdiskussion" gibt - und es sowohl vor als auch nach 1933 dramatische Veränderungen im NS- Funktionärsapparat und eben auch verschiedene Strömungen/"Vorbilder" gab, derer du einige nennst - und deren Ungeist überlebte.

Aber wie sich die Strömungen labeln - oder in Rivalitäten einander beschimpften, macht die Einordnung nicht "präziser", wenn über die Diversität deren Gemeinsamkeit und Zusammenwirken zu sehr unter den Teppich geraten.

Nachstehendes ist kein NS-Vergleich, sondern bloß Vergleich im Umgang mit Bezeichnungen:

Es gibt große Parteien mit dem "C" im Namen - und das sind dann alles "Christdemokraten", ohne dass sich von denen nun jeder als "Christ" verstünde oder "christliche" Politik machen möchte, vielleicht auch bloß Trittbrettfahrer ist.

Das ließe sich mehr oder minder "präzise" eruieren, wenn es denn Forschungsgegenstand wäre.

Bei den Nazis NS-Deutschlands wurde geforscht - und die Entnazifizierung war bestrebt, zwischen Tätern und Mitläufern zu unterscheiden, ohne dass sich eine klare Grenze ziehen ließe.

Darum waren die Deutschen sich selbst und anderen ein Volk mit mindestens 10 Mio. Partei-"Nazis" (Höchststand Mai 1943: 7,7 Mio. NSDAP-Mitglieder),
- viele "Gefallene" nicht mitgezählt,
- Nebenorganisationen nicht mitgezählt,
- viele Mio. NSDAP-Wähler nicht mitgezählt.
- auch nicht die Millionen, die nach "Blitzkriegen" die Paraden applaudierend säumten, genüsslich Juden "beerbten" usw. usf.

Eine Expertise, die sich im Mikroskopischen politischer Strömungen wichtig tut, verfehlt die Übersicht, macht "unbegreiflich" = Lieblingsvokabel von Verantwortungsleugnern.

Solche Leugnung hat Kontinuität - personell & inhaltlich bis hinein in unsere demokratischen Parteien bzw. aus ihnen heraus, denn die AfD und keinerlei Extremismus fielen jemals vom Himmel.

Markus S. Rabanus  2021-08-04 

 

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