Tötung: Scheich Ahmed
Jassin >> DISKUSSION
Die israelische Armee hat in
Gaza den Gründer der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas,
Scheich Ahmed Jassin, beim Verlassen der Moschee mit drei gezielten
Luftangriffen getötet. Der Befehl dazu sei von Scharon gekommen. Scharon lobte
die Armee und kündigte weitere Schläge dieser Art an. Die Hamas kündigte
Vergeltung an. Zehntausende Palästinenser gaben dem Getöteten letztes Geleit.
Die EU verurteilte das Attentat energisch als mit dem Völkerrecht und dem
Friedensprozess unvereinbar. Die US-Regierung zeigte sich überrascht. ###
Scheich Ahmed Jassin war ein Scharfmacher und zweifelsfrei mitverantwortlich für
die viele Gewalt im Nahen Osten, deren jüngstes Opfer nun er selbst wurde, was
weitere Opfer zur Folge haben wird.
OW Gaza, Nahost - Monday, March 22, 2004 at 14:55:17 (CET)
|
Jassin war ein
Prediger des Terrors. Aber darf man ihn töten?
Und was wäre die Alternative zur Tötung von
Jassin gewesen?
Zunächst mal ganz klar: KEIN Attentat ist schon die Alternative.
Aber gerade in diesem Fall lässt sich weiteres sagen:
Scheich Jassin hatte seit 1989 eine lebenslange Freiheitsstrafe zu verbüßen, weil er zur Tötung palästinensischer "Kollaborateure" aufgerufen hatte.
Solche Aufrufe verkünden genau das, was Extremisten mit ihren Kritikern anstellen. Solche Aufrufe hindern die friedliche Entwicklung (welch Wunder!), denn sie machen die demokratischen Kräfte nicht nur "mundtot", sondern tatsächlich tot.
Deshalb gehören solche Hetzer eingesperrt, solange sie nicht zumindest widerrufen.
Aber Jassin wurde am 1.10.1997 begnadigt und nach Jordanien abgeschoben.
Warum begnadigte man ihn? Im Unterschied zu vielen bin ich recht leicht für Gnade zu haben, aber doch nur dann, wenn die Hoffnung auf Besserung des Begnadigten begründet ist.
Worauf hätte sich solche Hoffnung gründen können? Hatte Jassin dem Terrorismus abgeschworen und seinen Mordaufruf auch denen gegenüber als VERBRECHEN gestanden, die er zuvor zum Morden aufhetzte?
Sven20040323
>> DISKUSSION
|