Mozilla als Browser
von Londo Mollari am 19.Sept.2003 12:11 

Liebes Annamirl,

wenn die Seite nicht richtig dargestellt wird, dann versuch es doch einmal mit dem Netscape-Nachfolger Mozilla, vielleicht geht es damit. Bei mir wird jedenfalls nichts überlagert. Darüber hinaus ist Mozilla m.E. schneller als Explorer - und vor allem: man hat kaum noch Popup-Fenster. Außerdem ist das integrierte Mail-Programm (auf der Basis von Netscape Messenger) besser geschützt gegen Trojaner und andere unerwünschte Anhänge.

Mozilla gibt es für Windoof, Mac und Linux und ist kostenlos erhältlich bei
http://www.mozilla.org 

Allerdings befürchte ich, dass die Rechten Microschrott-Produkte lieben - beispielsweise war im Münchner Stadtrat die CSU die einzige Partei, die gegen die Umstellung der Behörden-Computer von Winblows auf Linux stimmte. Ein möglicher Grund für die Beliebtheit von MS-Schrottware bei noch Rechteren als CSU-Angehörigen lässt sich unten in diesem Posting finden.

Schönes Wochenende wünscht

Londo Mollari               

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von Sven Redaktion am 19.Sept.2003 12:59

Hallo Londo,

Beitrag "Mozilla" habe ich ins Web genommen.

Die Politik muss sich fragen lassen, warum sie so wenig für Open-Source-Standards tut: Einerseits werden Fusionen von Industrie und Dienstleistungen mit kartellrechtlichen Auflagen versehen, was richtig, wenngleich oft unzureichend ist, andererseits leistet die öffentliche Verwaltung noch immer Monopolen wie Microsoft Vorschub.

Grüße von Sven
Redaktion
von Londo Mollari am 19.Sept.2003 14:53

Hallo Sven,

übrigens fand/findet gerade ein recht interessanter (und ziemlich geheimgehaltener) Kongress zwischen Vertretern verschiedener Regierungen der Industriestaaten und MS-Leuten statt, auf dem sich auch Steve Balmer einfinden soll. Wie MS es schafft, immer wieder politische und juristische Entscheidungen zu seinen Gunsten zu beeinflussen, sei dahingestellt.

Schönes Wochenende wünscht

Londo Mollari
von Sven Redaktion am 19.Sept.2003 15:53

Hallo Londo,

über den Start von Bill Gates sprachen wir schon öfter, aber was hätte es auch geändert, wenn damals IBM weniger leichtfertig gewesen wäre:

dann hieße der Krams jetzt "IMB-Explorer" und würde sich genau wie Microsoft verhalten: maximale Markteroberung für die Gewinne = spontane Motivation allen Kapitals und geradezu "Gesetzmäßigkeit", sobald es sich in Form von Aktienkapital von persönlicher Verantwortung entfremdet,
"denn die Leut' wollen Dividende sehen".

Wenn die Diäten ausreichen, um sich das ein oder andere Aktienbündel zu kaufen, dann braucht es auch keiner Flüsterabreden zwischen Industrie und Politkern mehr, weil sich die "richtigen Entscheidungen" spontan finden würden = Lobby-Automatismus.

Was könnte man gegen "Gesetzmäßigkeiten" tun, wenn sie zu Monopolen und Missbrauch führen?:
das Kartellrecht nachbessern, also politische Gesetze zur Zähmung ökonomischer Gesetze = keine Kastration, keine Ausschaltung, denn Alternativen zur Kapitalverzinsung sehe ich trotz der vielen Modelle nicht.

Ein anderer Weg - als über das Kartellrecht - wäre ein Urheberrecht, das möglicherweise in Gänze Betriebssysteme und Browser vom Rechtsschutz ausnimmt.
Aber genau solch tiefe Eingriffe wären weniger nötig, wenn die öffentliche Verwaltung verpflichtet würde, "Open Source" zu nutzen.

"Nichts ist unmöglich":-) Es müssen dafür nur Gründe, Willen und Macht genügen.

Grüße von Sven
Redaktion
von Annamirl Elkofen am 19.Sept.2003 13:48

Lieber Londo,

ich surfe, Du wirst lachen, tatsächlich mit Mozilla, vielleicht sollte ich mir aber mal eine neuere Version zulegen.
Da mein Computer für die Korrespondenz der ganzen Familie auch in Fremdsprachen genutzt wird, verwenden wir zur Zeit als E-mail-Client den "Turukame", der einerseits eine umfassend einstellbare Accountverwaltung hat, andererseits aber narrensicher auch gegen verseuchte E-mails ist.
Die CSU hat sicherlich Recht, wenn sie gegen die Umstellung der Münchner Stadtverwaltung auf Linux Einwände vorbringt, denn Linux ist nunmal nicht als Betriebssystem und Anwendungsprogrammsammlung für Stadtverwaltungen sondern als solches für Computerfreaks entwickelt worden. Mich persönlich wundert es auch, wie der Umstieg vom hardwaremäßig anspruchsvollen NT4 auf das angeblich äußerst resourcenschonende Linux bei der Stadtverwaltung München einen solchen Kaufrausch auslösen konnte, der praktisch auf jeden Schreibtisch einen nagelneuen Hochleistungs-PC stellte.

Würdest Du mich bitte nicht "das" Annamirl nennen, das ist mir zu vertraulich.

Viele Grüße,

die Annamirl
von Londo Mollari am 20.Sept.2003 07:39

Liebe Annamirl,

als Nordlicht, das ich nun einmal bin, hielt ich "Annamirl" für das Diminutiv eines Namens, der mit "Anna" beginnt. Seine bayerische Herkunft ist jedoch unverkennbar. Es nimmt daher auch nicht Wunder, dass Du die Vorgänge in München besser kennst als ich. Dass jetzt Tausende von neuen PCs angeschafft wurden, war mir unbekannt - darüber, ob dies richtig oder falsch war, vermag ich mangels genauer Kenntnis nicht zu sagen.

Natürlich wächst auch Linux - und erfordert mit der Zeit auch mehr Rechnerleistung als vorangegangene Versionen. Es ist jedoch klar, dass gegen Windblows entscheidende Gründe sprechen, die auch die CSU nicht widerlegen kann:

- Linux ist deutlich stabiler als Windows.

- Linux ist sehr viel kostengünstiger - da ist das Geld für die neuen PCs schnell wieder drin, die man spätestens bei der nächsten Windows-Version eh anschaffen muss (plus die teuren Lizenzgebühren für die Schrottware).

- MS drängt seine "Kunden" immer mehr dazu, sich die neueste Version anzuschaffen, denn deren "alte" Versionen erhalten keinerlei Support mehr; demnächst sollen Betriebssystem von MS ja nur noch gemietet werden können, wodurch die Transformation des Kunden, der ein Produkt erwirbt (über das er zwar im Gegensatz zu Linux niemals wirklich verfügen konnte, dass aber immerhin in der ihm überlassenen Form sein Eigentum war), in einen Lehnsmann endgültig wird, der dann jederzeit gezwungen werden kann, sich die neueste Version anzuschaffen - da die alte schlicht den Betrieb einstellen wird.

- Linux ist aus einer Vielzahl von Gründen sicherer als Windows. Winblows besitzt erhebliche Sicherheitsmängel, die auf schlichten Programmierfehlern beruhen. Linux kann außerdem aufgrund seiner open-source-Philosophie den jeweiligen Sicherheitsbedürfnissen des Anwenders angepasst werden. Und dann wäre da noch die dubiose Zusammenarbeit von Microschrott und amerikanischen Spionageorganisationen (ich sage nur "NSA key"), die es zumindest allen nicht-amerikanischen Behörden verbieten sollte, auch nur einen Rechner mit Winblows zu betreiben. Inwieweit (nicht ob!) Microschrott eigenständig die Anwender ausspioniert (und v.a. ausspionieren wird), gehört darüber hinaus zu den ewigen Menschheitsrätseln. Es ist daher löblich, dass jetzt auch die ostasiatischen Staaten in einer konzertierten Aktion versuchen, sich aus dem MS-Junkie-Elend zu erlösen. Leider scheint mir München innerhalb Europas bislang nur das aufmüpfige gallische Dorf zu sein.

Das einzige Argument, das der CSU bleibt, ist der angeblich schwierige Umgang mit Linux. Dieses Problem existiert jedoch auch nur scheinbar: Linux-Distributionen wie die von Red Hat sind sehr benutzerfreundlich und relativ einfach zu erlernen. Windoof hingegen wird auf den ersten Blick immer einfacher - sobald man jedoch mehr macht, als nur die Textverarbeitung anzuwerfen - und sei es nur die Deinstallation eines Programms - ist man mit immer mehr Tücken konfrontiert - nur zur Erinnerung: in den angeblich schwierigen DOS-Zeiten brauchte man zur vollständigen Deinstallation meist nur das Verzeichnis zu löschen, in dem sich das Programm befand - in seltenen Fällen musste man noch in der autoexec.bat eine Zeile löschen - das konnte aber jeder Laie (wenn ich es konnte, konnte es quasi jeder, denn ich bin alles andere als ein Experte und im Gegensatz zu Sekretärinnen nie in den Genuss einer "EDV-Schulung" gekommen). Apropos Schulungen: Die finden in Behörden eh von Zeit zu Zeit statt. Statt zum vierzehnten Mal zu lernen, was eine Maus ist, wäre es gewiss nicht schlecht, wenn die Seminarteilnehmer ausnahmsweise wirklich einmal etwas lernen würden, z.B. die Grundfunktionen von Linux. Dies wäre auch durchaus im Sinne der Lippenbekenntsnisse der CSU zu Qualifikation und Leistung.
Aber leider ist eine Organisation wie die CSU von der "dunklen Seite der Macht" derart fasziniert, dass sie auch ganz ohne Bestechungsgelder immer zu Unca Bill halten wird.

Schönes Wochenende wünscht

Londo Mollari
von Annamirl Elkofen am 20.Sept.2003 17:54

Lieber Londo Mollari,

Deine Ausführungen zu Linux klingen sehr überzeugend.

Es ist wirklich ein Unding, dass die deutschen Behörden für die Handhabung sensibler Daten Maschinen verwenden, in denen Gucklöcher und Manipulatoren für den Feind gleich eingebaut sind ("Feind" deshalb, weil eine Nutzung ausspionierter Daten durch die USA _zugunsten_ der Deutschen nicht vorstellbar ist).

Das ist - recht besehen - genauso absurd, als würde die Bundesrepublik ihre Gold- und Devisenreserven z.B. in einem Bunker in New York lagern, wo Bush dann einen Nachschlüssel hat.

Ich persönlich probiere Linux alle paar Jahre mal aus, beim letztenmal hatte es seine altbekannte, gnadenlose Intoleranz gegenüber Bedienungsfehlern noch; aber auch für mich wird ein Systemwechsel anstehen, wenn in 3 bis 5 Jahren der Support für W2K aufhört, denn dann kann man mit einem alten System nicht mehr ins Internet, ist zu gefährlich; und Bill Gates besteht - wie Du sagst - darauf, einen Abschaltknopf in meinem Computer zu haben, den nur er betätigen kann.

Viele Grüße,

Annamirl Elkofen
von oOOo am 20.Sept.2003 00:30

Hallo Londo.

Ich nutze auch nahezu ausschließlich Mozilla (jetzt auch in der aktuellsten Version) und habe die Popup-Blockierung aktiviert.
Dennoch ist mir gerade vor zehn Minuten, als ich einen Blick in dieses Forum warf, das gleiche Problem mit der Anzeige aufgefallen. Sie verdeckt einen großen Teil der neuesten Beiträge, und ich sehe keinen Weg sie wegzubekommen oder wenigstens zu verschieben oder zu verkleinern. Nichtmal freiwilliges Draufklicken hilft ;o)
Offensichtlich hat mal wieder ein "kreativer Kopf" einen Weg gefunden harmlose Leute zu quälen. So jedenfalls ist das Forum unbenutzbar.

Dem was Du zu Rechten und MS sagst stimme ich zu. Es ist sicher kein Zufall, dass ausgerechnet Berlusconi zu Gast bei MS-Konferenzen ist.

MfG oOOo
Thema ERGÄNZEN

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