Medienkritik an AFP
Verfasst
am: 05.11.2004 12:24
Titel: AFP verbreitet El-Kaida-Gespenster |
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Nachrichten sind oft unvermeidlich nur Gerüchte und unvermeidlich ist
ebenfalls, dass die öffentliche Meinung durch Gerüchte beeinflusst wird. Aber die Grenzen sauberer Informationsarbeit zur skrupellosen Nachrichtengeschäftemacherei und Manipulation werden dann überschritten, wenn entweder a) nicht einmal mehr die Quellen der Gerüchte genannt werden oder b) die Gründe für das Verschweigen solcher Quellen ungenannt bleiben. Insbesondere im Umgang mit dem Terrorismus-Problem treiben einige Nachrichtenagenturen ein Spiel, das mit den Standards manipulativer Geheimdienste vergleichbar ist: Immer wieder werden "Bekennerschreiben" für Terrorakte inhaltlich veröffentlicht, ohne die Umstände der Erlangung darzulegen, es wird die Öffentlichkeit mit "Drohbriefen aus dem Internet" behelligt, ohne dass die Internet-Adresse oder beispielsweise der Provider genannt wird usw. Es steht zwar meist in solchen Meldungen, dass die "Echtheit geprüft" werde, aber das entledigt nicht die Verantwortung für die eigene Verbreitung solcher Gerüchte, deren terroristischer Sinn es gerade ist, Unsicherheit zu verbreiten. Die Nachrichtenagentur AFP verbreitet ohne Nennung von Quellen folgende Meldung:
Und es werden mit solcher Gerüchteverbreitung nicht nur die Wünsche erfüllt, sondern auch solcher Politiker, die mit dem Terrorismus ihre Aufrüstungen, Kriege, den einhergehenden Sozialabbau und Freiheitsklau betreiben. Wie nun umgehen mit solchen "Nachrichten"? Wenn man darauf Bezug nimmt, so könnte man schreiben: "Wie Bin Ladens Nachrichtenagentur AFP ohne Angaben von Quellen oder Verschwiegenheitsgründen verlauten lässt, ..." Das wäre schwierig:-) Und es soll ja auch nicht so sein, dass man sich Mühe machen lässt. Aber das Problembewusstsein im Umgang mit solchen "News" UND mit solchen "Nachrichtenagenturen" sollte sich entwickeln. sven redaktion www.final.de DISKUSSION |
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