Masern 

Impfkampagne für neun Millionen Kinder in Afghanistan - Masern sind Todesursache Nummer eins

Hunderttausende Kinder in Afghanistan wurden seit dem ersten Januar mit Unterstützung von UNICEF gegen Masern geimpft. Helfer berichten nach dem Start der Impfkampagne am Neujahrstag im Indira Ghandi Krankenhaus in Kabul von einem Ansturm von Müttern und Kindern in den Impfstationen. In den ersten vier Tagen wurden allein in Kabul 257.000 Kinder geimpft. Schätzungsweise 80 Prozent der Kinder unter fünf Jahren in der Stadt wurden dadurch erreicht. Doch auch in den meisten anderen Landesteilen finden Impfungen statt oder werden vorbereitet. Ausnahme bildet der Süden, wo die Sicherheitslage zu gefährlich ist. In der Provinz Badakschan im Norden gehen beispielsweise Impfteams von Dorf zu Dorf und Moschee zu Moschee. Die notwendigen Ausrüstungsgegenstände werden auf Eseln über die Berge transportiert. UNICEF hat für die Kampagne bereits 5,6 Millionen Dosen Masernimpfstoff bereitgestellt. Weitere 4,25 Millionen Dosen werden transportfertig gemacht. In den nächsten drei Monaten sollen in Afghanistan insgesamt neun Millionen Kinder zwischen 6 Monaten und 12 Jahren geimpft werden.

Masern sind die Todesursache Nr. 1 für die Kinder in Afghanistan. Jedes Jahr sterben dort daran 35.000 Kinder. Viele afghanische Kinder sind durch chronische Mangelernährung so geschwächt, dass sie der Kinderkrankheit nichts entgegenzusetzen haben. Masernviren sind hoch ansteckend, so dass nahezu jeder, der nicht immunisiert ist, nach einer Übertragung erkrankt. Lediglich 40 Prozent der Kinder in Afghanistan haben bisher einen Impfschutz. Armut und unhygienische Lebensbedingungen zum Beispiel in überfüllten Unterkünften erhöhen das Risiko einer Epidemie.

Die landesweite Impfkampagne wird gemeinsam von UNICEF, der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie zahlreichen Nichtregierungsorganisationen durchgeführt. Die Kampagne kostet rund 8,9 Millionen Euro. Unterstützt wird die Aktion unter anderem von den Regierungen von Australien, Kanada, Italien, Japan, Polen, Schweden, den USA und Großbritannien. Aber auch private Spenden aus Deutschland helfen, die Kinder in Afghanistan zu impfen.

UNICEF ruft dringend zu Spenden für die notleidenden Kinder in Afghanistan auf:
Zur Online-Spende
Spenden-Hotline: 0137/300 000
Spendenkonto 300.000
Bank für Sozialwirtschaft BLZ 370 205 00
Stichwort: Flüchtlingshilfe Afghanistan

Weltweit starben im Jahr 2000 ca. 1 Mio. Menschen an Masern. Die Weltgesundheitsorganisation schätzte, dass allein in diesem Jahr 850.000 Kinder an Masern gestorben seien.

Impfskeptiker? Impfgegner? 

In Deutschland sind Impfmittel gegen Masern seit 1963 erhältlich und wurden schnell zum Standard, denn der damaligen Elterngeneration saß noch der Schock erlittener Masernepedemien buchstäblich in den Knochen, denn Masern gehörten zu den häufigsten vermeintlichen "Kinderkrankheiten" mit Todesfolge oder schwerwiegenden Erkrankungen für das weitere Leben, Bronchitis usw.

Masern sind keine "Kinderkrankheit", wie es bei Impfgegnern so oft genannt wird, obgleich jedem bekannt sein dürfte, dass nicht geimpfte Erwachsene das selbe Masernansteckungsrisiko haben und der Krankheitsverlauf häufiger noch schwerwiegender verläuft. 
Von "Kinderkrankheit" kann allenfalls deshalb die Rede sein, weil Masern derart extrem ansteckend sind, dass sie von Mensch zu Mensch übertragen den Menschen eben zumeist schon sehr früh, also im Kindesalter erreichen. Aber solche extrem hohes Ansteckungsrisiko rechtfertigt wissenschaftlich betrachtet überhaupt nicht, bei Masern als von einer "Kinderkrankheit" zu sprechen. 

Trotzdem lassen sich solch Vokabular viele Leute einreden und stehen mir im Verdacht, dass sie sich mit dem Begriff "Kinderkrankheit" eine gefährliche Krankheit verharmlosen wollen, als sei ein Kind wie eine neue Technologie in einer Art Testphase und Bewährungsphase, die eben "Kinderkrankheiten" zu überstehen habe. 

Das "Natürlichkeitsargument" zieht nicht

Esoteriker verharmlosen ebenfalls, wenn sie schwadronieren, dass Masern "natürlich" seien, aber es ist nicht "natürlich", sondern dämlich, denn jedes halbwegs gesunde Kaninchen läuft "natürlich" dem Luchs nach Möglichkeit davon und stellt ihm nicht noch den Nachwuchs vor, wie es sich Esoteriker von ihren Berufsesoterikern empfehlen. 

"Aber die Pharmalobby lügt doch!"

Jede Lobby lügt, aber das gilt für die Esoterik-Lobby erst recht, weil sie sich nicht der Wissenschaft stellt, sondern auf Aberglauben einschwört. 

Markus S. Rabanus20150323   (textgleich mit >> Impfskeptiker, weil ich an diesem Thema noch arbeiten will)

INFORMATION >> http://de.wikipedia.org/wiki/Masern 

und >> http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/M/Masern/Masern.html 

 

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