unfertig oder verworfen

Mal schauen, denn keine Seltenheit, dass jegliche Rede als Ausrede aufgefasst wird, wenn die Antwort dem Fragenden nicht gefällt.
Ideologisches Misstrauen ist gut, sofern den Intellekt nicht abschaltend. Desto unverlässlicher wird es, je weiter sich Fragende und Antwortende einbilden, sich von geistes- und geschichtswissenschaftlicher Fakten entfernen zu dürfen.

Was also kennt wer von den theoretischen und politischen Schriften eines Marx und Lenin?

Herr Polenz und Marcus Pindur wären diesbezüglich um "ehrliche Antwort" zu bitten,
denn mein Vorurteil bis zur Glaubhaftmachung des Gegenteils: Man weiß wenig, aber glaubt, qualifiziert drüber reden zu können.

Dürfte ich Kenntnisse voraussetzen, so genügt folgende Antwort auf die Polenz-Frage:
Hinsichtlich Theorie ist es Fakt, dass sich Marx ganz und gar nicht vorstellte, Russland tauge zum ersten Land des Sozialismus.
Fakt ist es, dass sich Lenin allerlei verrenkte, um ideologisch bei Marx anschlussfähig zu sein.
Bedeutende Theoretiker wandten sich ab, während andere aufsprangen, um im Wettbewerb der zeitgenössischen Mächte dem vermeintlich kleineren Übel zu helfen, obsiegendes Übel zu werden.

rivalisierender Partei zu ergreifen.

Historisch Fakt ist, dass es weder in Zeiten von Marx noch von Lenin politische Denker und deren umgebende Gesellschaften ausschließlich um die Frage einer verheißen idealen Gesellschaft ging, sondern

Unmittelbar der Polenz-Frage beantwortend - und zwar "ehrlich", wenngleich undiplomatisch, dann so: Die Frage lässt darauf schließen, dass man sich mit den politischen Schriften von Marx und Lenin nicht auskennt, anderenfalls wäre bekannt, dass es Marxens Theorie widersprach, im rückständigen Russland die Rote Fahne zu hissen, dass sich Lenin allerlei verrenkte, um bei Marx anschlussfähig zu sein.
Folglich wandten sich viele Intellektuelle ab, während andere Intellektuelle beisprangen, denn auch die damaligen Konflikte entschieden sich nicht in Seminaren, sondern auf den Schlachtfeldern und Straßen, in Hinterzimmern ständig von Verschwörern beraten, oft gemeinsam mit den Feinden (damals aus taktischem Kalkül.

Das ist nie gut für den Intellekt. - So auch meinen Intellekt betreffend in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten des Kalten Krieges.

So darf ich als bekannt voraussetzen,  dass die Oktoberrevolution ganz sicher nicht Resultat ideologischen Wettbewerbs war, sondern Putsch in einer vom Krieg gebeutelten r es damals 

 - dass


Wennn sich die Fragenden nicht einbilden würden, ohne Kenntnisse der politischen Schriften über deren Theorien plaudern zu können, 

Lieber Herr @Polenz, muss ich Ihnen wirklich mit den christlichen Kreuzzügen kommen, um darauf hinzuweisen, wie wenig Handhabe ein Erblasser hat, was mit dem Erbe angestellt wird? - Bis hin zu Pol Pot.

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Na, wir können es ja mal miteinander versuchen, wobei es so ist, dass wer provokativ "ehrliche Antwort" vermisst, besonders ehrlich hinsichtlich der Frage sein sollte, denn wer nicht bloß über politische Theorien plaudern, sondern seriös diskutieren möchte, müsste sie zumindest ein wenig kennen, so beispielsweise, dass es Marxens Theorie widersprach, im rückständigen Russland die Rote Fahne zu hissen, dass sich Lenin allerlei verrenkte, um bei Marx anschlussfähig zu sein.

Überdies war die Oktoberrevolution nicht Resultat ideologischer Seminare oder demokratischer Entscheidung, auf welche Weise die bessere oder gar ideale Gesellschaft zu entwickeln sei, sondern Resultat der Schlachtfelder und Straße, gewöhnlich keine idealen Formate für den Intellekt.
Allenfalls in Hinterzimmern beratend, in diesem Fall mit dem Kriegsgegner Deutschland kollaborierend - und alles auf Kante genäht, denn mir scheint die Oktoberrevolution eher Zufall inmitten des Chaos eines soeben erst entmachteten Zaren/Kriegsverlierers, also gänzlich anders, als es sich bei Marx an "historischer Gesetzmäßigkeit" liest.

Und allgemeiner: Muss ich tatsächlich mit den Kreuzzügen kommen, um zu erinnern, dass es für geistige wie materielle Erblasser wenig Handhabe gibt, was mit dem Erbe angestellt wird?

Und persönlich: Ich fasste Marx nicht als Individuumsverächter und Menschenschlächter auf, zu dem ihn die Fragestellung für Lenin, Stalin, Mao und PolPot in die Verantwortung zu nehmen versucht.

Vorweg war und wurde ich kein Fan der Ständegesellschaft, allgemein kritisch gegenüber Privilegien, noch kritischer gegen unverdiente Privilegien und Leut' verurteilend, die unverdient Privilegien genießen und sich die Welt in einer Weise interpretieren, dass sie ihr nicht schulden. Und ich bin aus privilegierten Verhältnissen, allerdings christlichen Verhältnissen inklusive dem religiösem Schuldkomplex, der sich jedoch nicht mit der Hoffnung auf Sündenvergebung begnügen darf, sondern immerhin humanistisch verpflichtet.

Insofern kam mir die Marxsche Gesellschaftskritik und sein Bestreben einer "klassenlosen Gesellschaft" grad recht, die


. Auch seine Kapitalismuskritik schien mir weitgehend plausibel, wenngleich ich diverse Zweifel hinsichtlich seiner Prognosen hegte.

, dass die Selbstbefreiung des Proletariats ohne meinesgleichen schlaue Köpfe ;-) gelingen könne, denn mir lag die östliche Auffassung vom pauschalen "Klassenfeind" fern,

, aus ihr nicht schlussfolgerte, Proletarier werden zu müssen, sondern Unternehmer wurde.
Es stand auch nirgends, dass ich keiner sein dürfe ;-)
Und als später "Genossen" mit meinem Unternehmersein "Probleme" hatten, bestand ich darauf, dass zunächst Friedrich Engels aus den Annalen gelöscht werden müsse, ehe man mich ob meines Unternehmerseins für "unmarxistisch" erklären möchte.

Marx bekannte sich nicht zum Marxismus, denn er wollte als geistiges Kind der Aufklärung ausdrücklich keine ideologische Kirche begründen, wie seine selbsternannten Nachfolger in späteren Dekaden aus seinen Überlegungen Gebetsmühlen machten - und sich selbst zu Oberpriestern.





obendrein es für "gottgewollt" in den Genuss ,


Falls Marx Kapitalismuskritik geringgeschätzige en, kann meines Erachtens nur Unkenntnis sein,

Aber dann wird jede Antwort zur politischen Praxis spekulativ, denn so sehr viele kommunistische Intellektuelle schon bei Lenin in Ungnade fielen und massenhaft ermordet wurden, entschieden sich andere Intellektuelle - oft aus Gründen der politischen Großwetterlage - zugunsten der jeweiligen Machthaber.


für geneigt, sich in wegen der politischen Großkonflikte auf die Seiten der sozialistischen Marxisten bei

Überdies dürfte jedem klar sein, dass unter damaligen wie unter heutigen Bedingungen politische Macht es allenfalls zur gehobeneren Stufen von Scheinheiligkeit schafft, aber vollends heilig wieder am Kreuz enden würde, stattdessen Atombomben zur Frühstückszeit auf Städte des Feindes warf und mit jeglichem Tyrannen paktiert, wenn der eigenen Macht dienend.

Damit rede ich nicht dem Verbrechen das Wort, sondern vom moralischen Dilemma politischer Konflikte, die eben leider noch immer nicht entmilitarisiert sind, sondern entgegen aller Einsicht in das Erfordernis des innenpolitischen Gewaltmonopols genau diesen Anspruch der UNO-Charta auf das Gewaltmonopol der Vereinten Nationen verrät und das Wettrüsten schürt, um Konflikte nicht diplomatisch, demokratisch oder vor Gerichten auszutragen, sondern mittels militärischer Selbstjustiz als "Ultima ratio".

Wer will an der Willkür festhalten? Wer will die Gerichtslosigkeit? - Alle "Schurken" - und allen voran die schlagkräftigste Militärmacht des Planeten, die zugleich unser wichtigster Alliierter ist, die USA. - Nein, das hat nichts mit Anitamerikanismus gemein, sondern ist sachliche Feststellung aus Perspektive des Völkerrechts und jeglichen Aufgeklärtseins allgemein.

Bündnis

Die Waffenlobby freut sich.




die Menschheit nicht nur in der Gefahr des kollektiven Untergangs verhaftet, sondern permanent

br

icht .

von

bis hin zum Abwurf von Atombomben und Verwüstung ganzer Staaten .

Ich fasste ihn als jemanden auf, der die "klassenlose Gesellschaft" wünschte, um die vollumfängliche Emanzipation aller Menschen zu gewährleisten.

Somit stand er in einem starken Kontrast zu vielen seiner Zeitgenossen - und zwar bis heute, denen es bspw. wichtiger ist,

Seine Kapitalismuskritik ist über weite Strecken substantiiert, seine Prognosen
- und derlei Ziel an das Eigentum über Produktionsmittel knüpfte. Dass sich die