"Make Love Not War" wäre mir zu anstrengend und hilft nicht wirklich.
Allerdings ist es vielen Strolchen zu empfehlen, denen es dem Grunde nach an Sex & Liebe fehlt - und die sich deshalb in Gewalt und Gewaltphantasien austoben, falls mächtig genug, dann auch mit Kriegen.
Markus S. Rabanus 2022-04-10
"Make Love Not War" ist kein Pazifismus,
allenfalls in Version des "Kuschelpazifismus".
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hier ein alter Text aus früherem IniDia-Forum, jedoch gehackt. weshalb die
Links ins Leere gehen:
Make Love Not War = genügt nicht [ Antwort schreiben | Forum ]
von Sven Redaktion am
14.Dec.2003 17:29
Hallo Helmut,
ich habe diese von Dir gemutmaßte Verständnisbarriere nicht, sondern
betonte die Begrenztheit des "Seid-Nett-Miteinander" als
Friedenskonzept, weil der Krieg damit nicht hinreichend beschrieben ist,
dass da welche miteinander böse umgehen, sondern einen Vorteil suchen,
der ihnen ohne Unrechtbegehung nicht erreichbar wäre.
Krieg ist Durchsetzung von illegitimen Zielen mit illegitimen Mitteln.
Blendet man die darin liegende Ratio (i.S.v. Begründetheit) aus, wird
der Krieg auf sein methodisches Moment reduziert.
Aber solch Selbstzweck ist weder für den Krieg noch für den
Terrorismus oder sonstige Verbrechen typisch, sondern wäre eher die
Ausnahme.
"Make Love Not War", Völkerverständigung, Identifikation,
... sind alles unbestritten bedeutsame Forderungen (wie auch der Innere
Friede), denn sie machen die Menschen weniger anfällig für die
Kriegstreiberei, aber die Kriegstreiberei selbst entspringt nicht der
Suche nach Liebe, sondern nach Gewinn.
Darum genügt es nicht, dass wir die Menschen in Richtung Liebe drängen,
sondern für eine Ordnung sorgen, die effizient Gewinn- und Machtsüchte
in Grenzen zwingt. Nicht durch Appell, sondern durch Gesetz, nicht durch
Appell, sondern durch Demokratie.
Letztere wird allein dadurch rücksichtsvoller, dass sich die
Demokratien miteinander verständigen, anfreunden usw. - da wären wir
uns wieder einig, aber damit der Frieden nicht ein Ding der Stimmungen
bleibt, müssen die Fortschritte von Demokratie- und Friedensprozessen
in Recht und Ordnung institutionalisiert werden, was zwar politische
Prozesse in Verfahren bringt mit all den daraus resultierenden Verzögerungen
und auch Negativerscheinungen, aber höhere Berechenbarkeit bringt, weil
ein verfahrensförmiger Prozess die Willkür eindämmt und die
Intervention seitens der Öffentlichkeit erleichtert.
Man könnte mir entgegenhalten, dass Bush, Blair & Co. trotzdem ihre
Kriegsentscheidungen durchsetzten, aber ich würde dennoch behaupten,
dass der Krieg leichter vermeidbar gewesen wäre als etwa der Krieg
Saddam Husseins gegen den Iran.
Wenn es Bush, Blair & Co. dennoch zu leicht hatten, dann zwar auch,
weil es den Menschen wohl insgesamt an Innerem Frieden fehlt, aber doch
vor allem, weil die Demokratien ausgerechnet in der Frage von Krieg und
Frieden ihrem politischen Spitzenpersonal noch immer zu viel Vollmacht
lassen. So ist es offenbar leichter, gegen ein anderes Land Krieg zu führen
als im eigenen Land das Dosenpfand durchzusetzen ...
Ich wünsche Dir eine schöne Woche! Dass wir erwarten dürfen, sie in
einigermaßen Sicherheit zu verleben, hängt weniger am Inneren Frieden
in Dir, in mir, sondern ist nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass
sich "Leute ohne Inneren Frieden" hierzulande nicht so sehr
trauen, was ihnen in anderen Weltregionen mangels funktionierender
Demokratie und Staatsgewalt eher möglich ist.
Grüße von Sven = war ca. 10 Jahre
IniDia-Pseudonym für "schnelle Texte" von Markus S. Rabanus
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