Kreationismus
Kreation = Erschaffenes
Als Kreationismen werden Weltanschauungen bezeichnet, die sich die Welt als von einem oder mehreren höheren Wesen mehr oder minder planmäßig erschaffen vorstellt.
Kreationisten verweisen in ihrer Kritik an den Evolutionstheorien auf die Vielzahl widerlegter und sich widersprechender Theorien als Beweis für deren Unrichtigkeit. Solche Kritik ist mehrfach falsch:
1. Logisch falsch, denn die Richtigkeit einer wissenschaftlichen Aussage hängt nicht davon ab, ob sie im Widerstreit steht.
Jede neue Erkenntnisaussage bzw. neue Theorie steht im Widerstreit mit älteren, gleichzeitigen oder nachfolgender Theorieentwicklung.
2. Moralisch falsch, wenn bewusst verschiedene Maßstäbe angelegt werden, denn wer aus Vielzahl wissenschaftlicher Modelle eine Widerlegung der Wissenschaft schlussfolgert, müsste bekennen, dass dann für kreationistische Auffassungen gelten würde: "Aus der Vielzahl der Glaubensrichtungen folgt die Unrichtigkeit der einzelnen Glaubensrichtung."
Kreationisten ignorieren entweder die Unterschiedlichkeit und Widersprüchlichkeit ihrer Erklärungsmodelle oder tun konkurrierende Modelle als "Aberglauben" und "Unglauben" ab.
Kreationisten neigen in ihrem nicht selten verzweifelten Bemühen um Gottgefälligkeit dazu, dass sie logisches Denken verteufeln, wenn beispielsweise dem Spruch "Alles Gute kommt von oben" hinzugefügt wird: "Und vieles Schlechte auch." - z.B. Fehlgeburten, Naturkatastrophen
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