Kostenlose Geldtransporte

kostenlose_geldtransporte20120628msr.jpg (66064 Byte) 20120628 UrheberRecherche zum experimentellen Manuskript,s.u.

Nie war es für Autoren einfacher, Verletzungen ihres Urheberrechts ausfindig zu machen. Ob mit Texten oder Fotos, verdeckten Schlüsselbegriffen und Signaturen. Die Rechtsverfolgung kann zwar beschwerlicher sein, aber in Fällen der gewerbsmäßigen Missetaten ist das eben ein lösbares polizeiliches und politisches Problem. Und das Restrisiko kann auch dem Urheber "Geistigen Eigentums" niemand nehmen, zumal im Unterschied zur Atomkraft hier mal der Begriff "Restrisiko" stimmt, denn in der Hauptsache werden sich Autoren von ihren Auftraggebern bezahlen lassen, durch Buchverkauf und auf anderen Vertriebswegen, die sich vielfältig bieten und legal in Anspruch genommen werden.

Wir machen solche Urheberrecherchen seit Jahren. Einerseits zum Zwecke, dass Ideen, die wir für uns beanspruchen, nicht längst von anderen unterwegs sind, andererseits zum Schutz davor, dass sich jemand unzulässig unserer Ideen bedient, wie es mitunter auch versehentlich geschieht.

Selbstverständlich stoßen wir auch auf Missbrauch, z.B. nervt gewerbliches Zitiertwerden, wenn Roboter-Websites sich automatisch Schlagworte und unsere Werke einlesen, um von Suchmaschinen gefunden User auf ihre mit Werbemüll überfüllten Pages zu locken. Da solches Zitieren jedoch erkennbares System hat und sich rein gar nicht inhaltlich rechtfertigen lässt, wären die Übeltäter verfolgbar, wenn das Zitat in seinen Zwecken klarer definiert wäre. In diesem Bereich gibt es durchaus Handlungsbedarf, ohne dass nun Zitatesammlungen zu verbieten wären.

Aber überwiegend finden wir uns gern und gern auch ausgiebig auf privaten und gewerblichen Webs zitiert, zumal meist aus dem Kontext gerechtfertigt.
Eine Suchroutine sind beispielsweise unsere >> Eigenzitate, ob nun dolle oder nicht, das ist für die Urheberrechtsfrage Nebensache.

>> Urheberrechtsdebatte

Experimentelles Manuskript

Für (ARD)-Großstadtrevier: "Neue Geschäftsidee"

Beitragvon redaktion am Do 28. Jun 2012, 10:28

"Kostenlose Geldtransporte" und "Kostenloser Schlüsseldienst" lauten die vielversprechenden Angebote, mit denen die "Treuhand e.V. Gmbh & Co KG i.G." einer Gruppe von Ex-Knackis insbesondere Senioren und Mitbürgern mit und ohne Migrationshintergrund Dienstleistungen anbietet.
Schnell gehen erste Aufträge ein, bei denen Geldgeschenke an die Enkel und der Inhalt von Spardosen zu Banken gebracht wird, bevor einem Enkel Omas Zuwendung zu mickrig vorkommt. Allerdings heißt es in § 4 der Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu den Geldtransporten, dass der Kurierdienst nicht für die Höhe der Geldbeträge hafte, denn die hänge allein von der Entscheidung des Auftraggebers ab und es werde vom Kurierdienst aus Datenschutzgründen nicht nachgezählt. In § 11 heißt es zudem, dass ein Teilbetrag der Transportsumme für wohltätige Zwecke bestimmt ist. In § 23 wird dem Auftraggeber das Recht eingeräumt, die Mittelverwendung jederzeit vom TÜV-Süd überprüfen zu lassen.
Der Disput mit dem Enkel und dessen Oma kann noch glimpflich beendet werden. Gleichwohl gehen im Kommissariat erste Anzeigen ein. Unverzüglich nehmen Polizeihauptmeister Paul Dänning angeleitet von Dirk Matthies die Spur auf, kommen aber jeweils um Momente zu spät. Unterdessen gewinnen die Knackis anlässlich einiger Aufträge Einblick in prekäre Verhältnisse, weshalb sie mit Maßnahmen zur sozialen Umverteilung beginnen. Unglücklicherweise fallen sie mit einem Auftrag aus dem Geschäftsbereich "Kostenloser Schlüsseldienst" auf den Rentner "Uwe Seeler" herein, der vorgab, seinen Schlüssel verloren zu haben, um sich ausgerechnet die Wohnung von Kommissariatsleiterin Frau Küppers öffnen zu lassen. Wie immer machen sich die Knackis, die ihre Auftraggeber routinemäßig um einen Tasse Kaffee mit Milch und Zucker bitten ("So viel Zeit muss sein"), direkt an die Arbeit: "Darf ich mal eben zur Toilette?" und suchen nach Wertgegenständen. Dabei geraten sie sich wiederholt auf ihnen befremdliche Weise mit dem gleichfalls suchenden Herrn Seeler ins Gehege, wodurch sich die Mission in die Länge zieht, so dass schließlich Frau Küppers erscheint, die sich von Matthies und Dänning nach Hause bringen ließ, weil ihr eigener Wagen unerwartet durch den TÜV (Hamburg) gefallen war. Herr Seeler und die Knackies ergriffen sofort die Flucht, ließen sich dann aber von Matthies und Dänning widerstandlos festnehmen, die wegen Startproblemen ihres Einsatzfahrzeugs noch am Tatort waren. Zögerlich, aber schlussendlich auf gutes Zureden hin vollgeständig und den Verbleib der Beute nennend, kommen mit Ausnahme des Herrn Seeler auf die Knackis vermutlich nur kurze Haftstrafen zu, zumal es in ihrem § 31 AGB heißt: "Die Geschwindigkeit der Geldtransporte hängt von den Umständen ab."

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Eingebetteter Nebenschauplatz und Klarstellung, wie das Auftragswesen der Treuhand e.V. funktioniert:

Für die Akquise war Rudi freiberuflich auf Provisionsbasis zuständig, indem er Werbezettel mit wechselnden Prepaid-Handynummern der Zielgruppe über Briefkästen oder handreichend zukommen ließ.

Rudi ist ein rüstiger 72-Jähriger, gepflegte Erscheinung, nettes Auftreten, ansonsten eher unauffällig, leider mehrfach wegen Heiratsschwindel vorbestraft, derweil auf Bewährung und frisch verlobt mit der seit 17 Jahren verwitweten Gesine Lorschek, eine durch Rudi akquirierte Treuhand-Kundin, die den Fehlbetrag einer Geldsendung alsbald entdeckt und tief enttäuscht das Kommissariat einschaltete, so auch Rudis aktuelle Handynummer kundtat.
Das Handy ließ sich schnell orten, aber nur in überfüllten Einkaufscentern, ehe die Ortung abbrach, weil Rudi mit genügendem Auftragseingang den Akku entfernte. Polizeihauptmeister Krabbe kam auf die glänzende Idee, mit dem nächsten Anruf einen Auftrag vorzutäuschen. Als aber Rudi das Handy endlich wieder in Betrieb nahm, stellte sich Krabbe dem Rudi versehentlich, aber vorschriftsgemäß mit Dienstrang, Namen und Dienststelle vor, was Rudi mit höflicher Gelassenheit quittierte und fragte, ob für den Fall, dass ein Geldkurier frei sei, die Rückrufnummer 110 genüge. Selbstverständlich.
Tags drauf kam es zur Ergreifung der Bande bzw. der Gruppe mit den noch nicht vollständig erledigten Geldtransporten - und Rudi stellte sich reumütig im Kommissariat, zumal ihm eine innere Stimme verraten hatte, in Gesine endlich die Liebe seines Lebens gefunden zu haben. Kurz darauf und aus freien Stücken erschien auch Gesine, nahm die Anzeige zurück, denn ohne Treuhand e.V. hätte sie sonst nie den Rudi ... und ihr Vermögen genüge für zwei, geteiltes Glück sei doppeltes Glück und weitere Argumente, die schließlich dazu führten, dass ihre Anzeige gar nicht mehr auffindbar war, damit sie endlich geht - und eben aus Gründen der Sendezeit.

Resozialisierungskonzept: Wiedergutmachung und Denkzettel statt Strafe

msr20120628

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