israelische Siedlungspolitik

Ein Haupthindernis auf dem Weg zum Nahost-Frieden stellen die israelischen Siedlungen auf palästinensischem Gebiet dar.

Im Mai 2003 stellte der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon in Aussicht, israelische Siedlungen im Einklang mit dem Roadmap-Friedensplan aufzulösen. 

Eine solche Radikallösung ausgerechnet aus dem Munde Scharons verblüfft, weil er zu den jenen Politikern gehört, auf die sich die Siedlungspolitik entscheidend stützte. Entsprechend groß ist die Skepsis auf palästinensischer Seite, dass solche Ankündigungen ernstgemeint sind.  Es sollte aber überwiegen, Scharon beim Wort zu nehmen.

Doch welche Dimension hat das Problem? 

Nach einer Zählung der israelischen Friedensorganisation "Peace Now" gibt es etwa 150 Siedlungen im Westjordanland und im Gaza-Streifen, von denen viele nur aus wenigen kaum befestigten Unterkünften bestehen. Dennoch leben immerhin etwa 230.000 Israelis in diesen teilweise recht großen Siedlungen.

Der Roadmap-Friedensplan sieht in seiner ersten Stufe vor, dass Israel bis zum Ende 2003 den Ausbau sämtlicher Siedlungen beenden solle und die nach März 2001 neu gegründeten Siedlungen auflöse.

Es wäre meines Erachtens bedauerlich, wenn es keine Alternative zum Abriss jeglicher Siedlungen gäbe, die jedoch sämtlich nur im Einvernehmen zwischen Israel und den Palästinensern zum Tragen kommen könnten. 

sven20030604

August 2005 : Scharon hat es tatsächlich begonnen !!! >> im August 2005

Nahost-Konflikt    "Roadmap"-Friedensplan für Nahost 2003

Achtung: Wenn oben von "einem Haupthindernis" die Rede ist, dann bedeutet das nicht, dass die Forderung nach Räumung der Siedlungen eine "Vorbedingung" für die palästinensische Verhandlungsbereitschaft sein dürfte, wie es von palästinensischen Extremisten oftmals suggeriert wird. 

zur Frage von "Vorbedingungen" >> Grundkurs Friedensverhandlungen

Medienkritik >>"jüdische Siedlungen"

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