INSM "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft"

Woher kennen wir sie?  Womit "machen sie Presse"

Ihre Websites heißen großspurig www.vision-d.de und www.chancenfueralle.de, versprechen "Diskussionsforen und Debatten zu Reformen des Sozialsystems, Tipps für Arbeitsuchende und Existenzgründer"

Sie küren den "besten Ministerpräsidenten", gaukeln ein "Universitätsranking", "Städteranking" vor, spielen mit der PISA-Studie herum.

Darum wird es Zeit, dass nun endlich auch diese "unermüdlichen Zensoren der Nation" selbst ein Zeugnis empfangen. Im "Ranking" ganz oben und zwar in mindestens zwei unserer begehrtesten Kategorien:

Der ANTI-SOZIALPREIS und ANTI-DEMOKRATIEPREIS 2005

2005

BEGRÜNDUNG

Sie nennen sich tatsächlich "Botschafter", tja.  

Und ihre "Frohe Botschaft" lautet: 

>> Weniger ist mehr! << 
(aber nicht in eigenen Angelegenheiten)

Weniger Lohn, weniger Staat, weniger Steuern, weniger Kündigungsschutz, weniger Mitbestimmung - und alles gehe bergauf.

>> Länger ist kürzer! <<
(wer länger arbeitet, braucht weniger Geld für die Freizeit) 

>> Schneller ist langsamer! << 
(schneller arbeiten, langsamer verarmen)

>> Höher ist tiefer! << 
(je höher das Rentenalter, desto tiefer reift die Erkenntnis, dass wer nur ein bisschen mehr nachdenkt, für jede These eine Begründung findet)

Wer mögen diese "Botschafter" sein?

Ich mag die Namen nicht nennen, denn sie haben mit einem Jahres-Etat von 10 Mio. Euro aus den Kassen der Arbeitgeberverbände genügend Einfluss, um als Experten und wichtig zu gelten. 
Keine Woche vergeht, ohne dass diese Botschafter ihren wirtschaftschauvinistischen Propaganda-Brei über eine der großen Talkshows an die Fernseh-Nation verfüttern. 

Sie sind "überparteilich", was vielversprechend ist, aber das war es dann auch schon, denn wo so viel Geld zu holen ist, lockt es die Experten aus allen Parteien. 

Sie sind "wissenschaftlich", was vielversprechend ist, aber auch Professoren zieht zuweilen eher in Richtung Gummibärchen statt Hartz-4-Empfänger.

Die "Idee"

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall war durch eine Allensbach-Umfrage beunruhigt, wonach 42 zu 34 Prozent der Befragten einer sozialen Politik den Vorrang gegenüber einer kapitalistischen Politik einräumten. 
Gesamtmetall schrieb Fördermittel i.H.v. 50 Mio. Euro für eine Fünfjahres-Kampagne aus. Die PR-Agentur Scholz & Friends gewann diese Ausschreibung und entwickelte das Konzept eines Vereins-Mix aus Journalisten, Professoren und Parteileuten. 
Das Projekt wurde inzwischen verlängert und funktioniert noch immer, obwohl es Rückschläge einzustecken hatte, als Glos und Stoiber nach einer ihnen unpässlichen INSM-Kampagne gegen Agrar-Subventionen austraten, um ihren Bauern wählbar zu bleiben.

Der Förderverein

Manchen Leuten kann Geld nie genug Geld sein. Deshalb gründete die INSM einen Förderkreis, die FINSM, damit sie noch froher ihre Botschaft verkünden: die Staatsverschuldung anprangern, die hohen Lohnnebenkosten und die Begehrlichkeiten des kleinen Mannes, als wenn das nicht sämtlich auch das Werk der Unternehmen wäre. 

Und auch das hören sie nicht gern: Während sich der Staat und die privaten Haushalte immer mehr verschulden, wächst das Vermögen ihrer Förderer stetig und an aller sozialen Verantwortung vorbei. - Daraus ist ihr Lohn und ihr Expertentum gegen die Soziale Marktwirtschaft, die sie nur im Namen haben, aber nicht im Programm.

Was wäre "Neue Soziale Marktwirtschaft"?

Wer Neue Soziale Marktwirtschaft fördern will, der müsste eine Politik unterstützen, die über den nationalen Rahmen hinaus globale Sozialpolitik treibt, anstatt sich dem globalen Sozialdumping anzupassen, denn der Wettbewerb, den die Experten empfehlen, will gerade nicht auf eine gerechtere Welt hinaus, sondern hat nur die privilegierte Absahne im Ziel, denn letztere kommen ohne solche Multiplikatoren nicht aus, die mit ihren Expertisen die Menschheit verblöden.

Die "INSM" und die Medien

Mit etwa 40 Festangestellten verfasst die INSM Presseerklärungen vom Fließband, die darüber hinaus treffsicher in aktuelle Diskussionen eingreifen. Dabei wird ein Format gepflegt, das den PR-Charakter journalistisch und unter Rückgriff auf das Professoren-Team wissenschaftlich verbrämt. Es gelingt der INSM immer wieder die Übernahme ihres O-Tons in führende Medien, wodurch für den Konsumenten die Grenzen zwischen Journalismus und Public Relations verschwimmen. Kongresse, Anzeigen-Kampagnen und Preisverleihungen vervollständigen die Publicity für ihre  "Botschaft". 

Die "INSM" im Netzwerk der "Beraterfirmen"

Die bundesrepublikanische Demokratie wird mehr und mehr durch einen Lobbyismus  gefährdet, der sich mit Beratungsangeboten den Politikern nicht nur kostenlos andient, sondern diese massiv mit Geld und Luxus-Teilhabe korrumpiert. Die Berater zahlen den Beratenen Beraterhonorare oder vermitteln ihnen zinsgünstige Kredite, erkauften sich sogar vom höchsten Regierungsverantwortlichen, dem ehemaligen Bundeskanzler Helmut Kohl das Schweigen über die Einflussnahme in Millionenhöhe. - Alles "ohne Gegenleistung", wie den Bürgern nun auch im Pfahl-Prozess mitgeteilt wurde. So unwirtschaftlich arbeitet die Wirtschaft? So sozial? So demokratisch? Aber dagegen spricht das Versteckspiel. 

Die Experten der INSM sind aufgefordert darüber Rechenschaft zu legen, was wem ihre Botschaft wert ist.

"WENIGER IST MEHR", meine Herren Berater

Sven200508


Recherche

>> www.zeit.de/2005/19/insm >> www.flegel-g.de/INSM.html

>> www.nuernbergk.de/kurzfassung.htm 

>> www.freitag.de/2005/34/05340401.php

>> www.lobbycontrol.de/blog/index.php/2005/06/insm-forderverein-teil-2

>> www.spindoktor.de/2004/11/neue-soziale-marktwirtschaft-im-visier.html 

>> KAB Deutschlands eV  >> http://de.wikipedia.org/wiki/INSM

>> www.spinwatch.org/modules.php?name=News&file=print&sid=254

>> www.netzeitung.de/wirtschaft/278363.html 

Die Preisverleihung geht am 24.Dezember 2005 in unseren Verlagsräumen über die Bühne. Die "Botschafter" und "Kuratoren" sind herzlich eingeladen. Wir sind an "Offerten" interessiert. Spätere Zusammenarbeit nicht ausgeschlossen. Gezieltes Schweigen ist auch bei uns Chefsache.

Pressevertreter sind zu diesem Event nicht erwünscht. Unter dem Weihnachtsbaum sind wir mit den Herren Journalisten und Professoren von Gesamtmetall gern allein.