Carla & Hans |
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Namen sind geändert |
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wer
sie waren
wer sie sind was sie werden |
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Wir werden über das Leben von Carla Schmitt ausführlich berichten, aber
verschieben es um etwa eine Woche, weil wir dem SPIEGEL ohne jedes Honorar den
Vortritt lassen. - Wir legen auf die Feststellung der Unentgeltlichkeit allergrößten
Wert, zumal wir in der Vergangenheit häufig Tätern und Medien den Vorwurf
machten, sich an der skrupellosen Vermarktung von Crime-Stories zu bereichern
und dadurch die gesellschaftliche Moral zu unterminieren. |
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Habe heute erst Eure Site www.nazis.de im internet entdeckt und finde sie prima! Ich (w,36 Jahre) war auch einmal von der wahnsinnigen Idee des Nationalsozialismus begeistert, habe mich aber absolut davon distanziert und bin nun sehr interessiert daran, anderen zu berichten, wie schlimm all der Hass, die Intoleranz und die Gewalt gegen andere und auch gegen Sachen sind! Habe selbst sehr viel Mist gebaut (Friedhof in Tatort anonymisiert v. Redaktion, Hakenkreuzschmierereien, Uniformierung und dergleichen) - ich bin durch meine eigene Einsicht und Kraft wieder von diesem Horrortrip des Hasses heruntergekommen. Viele Strafen werde ich nun zahlen müssen, aber das ist nur richtig so, denn ich habe die Gefühle und Empfindungen vieler meiner Mitmenschen verletzt und großen Schaden angerichtet! Nun soll aus meiner Schuld eine konstruktive Sühne erwachsen, und ich will aktiv gegen jegliche Formen des Nationalsozialismus im Besonderen und der Intoleranz im Allgemeinen vorgehen. Meine e-mail Adresse stammt noch von letztem Jahr und ich weiß noch nicht, wie ich sie ändern kann, deshalb der begriff "anonymisiert v. Redaktion". Vielleicht kann mir mal jemand von Euch antworten, ich würde mich sehr freuen, denn ich möchte Euch gerne bei Eurer guten Arbeit helfen! Liebe Grüße von Carla |
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Namen und Adressen wurde von
uns anonymisiert, was nicht in ihrem Sinne war, aber wir wussten, dass es
"Schwierigkeiten" mit den ehemaligen "Kameraden" geben
würde und hatten später einiges einzudämmen.
Wir
"checkten" Carla durch, Name, Adresse und Geschehen stimmten. Trotzdem gab es Vorbehalte in unserer
Initiative, aber wir integrierten sie in unsere Arbeit und lernten sie mehr und
mehr kennen. In Beobachtung ihrer leidenschaftlichen eMail-Korrespondenz mit
Extremisten wurde klar, daß die erhaltenen Informationen über unsere
Internet-Leserschaft hinaus von Bedeutung und Interesse ist. Immerhin: Der SPIEGEL wurde
sich seiner Recherche so sicher, dass nun doch schon vor dem Prozess die
Veröffentlichung kam. KLICK Der SPIEGEL verzichtete zwar
nicht auf einen unterhaltsamen Stil, aber auf jegliche Sensationsmache verzichtete, denn gerade in der
"Sensationsarmut" dieses Falles liegt die "eigentliche
Sensation" entgegen den Klischees, denen viele in Betrachtung der
rechtsextremistischen Szene anhängen. Gesetze allein genügen nicht, sie müssen auch zur Anwendung kommen. Aber auch die Anwendung genügt nicht, denn wenn der Richter dem Täter die
Legitimität des Urteils erklärt, ist es bereits für die Opfer zu spät. Carla S. wurde politisch kriminell. Zu jeder Zeit hätte sie das Unrecht ihrer Taten erkennen können und müssen. Darin liegt ihre strafbare Schuld. Die Eigenart politischer Straftaten besteht darin, daß dem Täter das Unrechtsbewußtsein fehlt, denn er ist in unentschuldbarem Irrtum davon überzeugt, daß seine politischen Ziele die Handlungen moralisch rechtfertigen. Carla S. hatte ihre Schuld erkannt und änderte ihr Leben. Das führte sie zu uns. Wie in allen Fällen spüren
wir bei Carla, was die Gesellschaft gern
bestreitet: daß es Chancen gab in Carlas Umgebung. Chancen, diese Frau
aufzuhalten. Denn nichts passiert im rechtsextremen Netz, was nicht vorher zu
sehen gewesen ist. - Das ist kein Freispruch, aber
Mitverantwortung, zu reden mit Extremisten, wann immer man sie trifft. |
SPIEGEL-Reportage zu Hans und Carla > KLICK