Da soll ein Gesetz her, mit dem marode Banken staatlich
        zwangsverwaltet werden, und die riesig "Große Koalition" weiß
        mitsamt ihren Abgeordneten, deren Bediensteten und dem gesamten
        Verwaltungsapparat nicht, was drin stehen soll? 
        So jedenfalls der Eindruck, wenn Bundeswirtschaftsminister Guttenberg
        nicht in den Partei-Reihen oder seinem Ministerium fragt, sondern den
        "externen Sachverstand" einer Politikberatungsfirma mit dem
        Gesetzesentwurf beauftragt. 
        Es ist Wahlkampf und Guttenberg ist offenbar so viel in Sachen
        Eigenwerbung unterwegs, dass er trotz Ministergehalt und Dr.jur.summa
        cum laude keine eigene Gehirnzelle mit seiner Pflicht betraut. 
        Und "BILD kämpft" mal wieder in Sorge um ihren vermeintlich gutten CSU-Minister,
        indem sie darauf verweist, dass solche "externe
        Sachverstandseinholung" kein Einzelfall sei, sondern Praxis vieler
        Ministerien, so dass sich nun nicht eine Krähe mit dem Schnabel gegen
        die Augen anderer Krähen aushacken dürfe. Das aber befürchten die Bürger
        nicht wirklich und haben deshalb allen Grund zur Kritik, denn externen
        Sachverstand braucht es nur dann, wenn er "intern" tatsächlich
        fehlt oder aber die Politiker- und Beamtenstühle gehören anders
        besetzt, wenn nur Faulheit darauf hockt.
        
        Nachtrag: Und
        schlimmer noch, denn der "externe Sachverstand" ist das
        anwaltliche Großunternehmen "Linklaters", zu deren
        Kundenstamm ausgerechnet eben diese "maroden Banken" gehören,
        u.a. die Dresdner Bank, HSH Nordbank, HypoVereinsbank, IKB, KfW, NordLB,
        WestLB. Guttenberg ist entweder naiv oder korrupt, jedenfalls geht es so
        nicht, denn wenn die Banken gehört werden wollen, dann können sie gern
        Gesetzesentwürfe basteln, aber auch selbst bezahlen. Die Regierung hat
        hingegen dafür zu sorgen, dass Gesetzesvorlage die Interessen der
        gesamten Gesellschaft berücksichtigen.
        
        Markus Rabanus >> Diskussion