Goldene Regel als Grundlegung für Höchstes Recht :
Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu.
-Sprichwort-Das Prinzip der Gegenseitigkeit steht für die universelle Wertegemeinschaft:
- Hinduismus: Man sollte sich gegenüber anderen nicht in einer Weise benehmen, die für einen selbst unangenehm ist; das ist das Wesen der Moral. – Mahabharata (Geschichte Großindiens) XIII, 114.8
- Jainismus: Gleichgültig gegenüber weltlichen Dingen sollte der Mensch wandeln und alle Geschöpfe in der Welt behandeln, wie er selbst behandelt sein möchte. - Sutrakritanga 1.11.33
- Konfuzianismus: Was Du selbt nicht wünscht, das tue auch nicht anderen Menschen an. - Konfuzius, Lun yu (Gespräche) 15,23
- Buddhismus: Ein Zustand, der nicht angenehm oder erfreulich für mich ist, soll es auch nicht für ihn sein; und ein Zustand, der nicht angenehm oder erfreulich für mich ist, wie kann ich ihn einem anderen zumuten? - Samyutta Nikaya (Reden Buddhas) V, 353.35-354.2
- Judentum: Tue nicht anderen, was Du nicht willst, dass sie Dir tun. - Rabbi Hillel, Sabbat 3a
- Christentum: Alles was Ihr wollt, dass Euch die Menschen tun, das tut auch Ihr Ihnen ebenso. - Neues Testament, Matthäus 7,12; Lukas 6,31
- Islam: Keiner von Euch ist ein Gläubiger, solange er nicht seinem Bruder wünscht, was er sich selber wünscht. - An-Nawawi, Kitab Al-Arba'in (Vierzig Hadithe), 13
"Was dir nicht lieb ist, das tue auch deinem Nächsten nicht. Das ist die ganze Tora und alles andere ist nur die Erläuterung." Rabbi Hillel, Talmud, Schabbat 31 a
Als Kritik an der Goldenen Regel wird vorgebracht, dass jemand seine Vorlieben und Abneigungen auf andere projiziere. Solche Kritik reduziert die Goldene Regel auf die subjektivistische Spekulation und blendet aus, dass die Spekulation durch Gesetze auf die Ebene der Vereinbarung gehoben wird. msr200904