Gentechnik oft Patent-Grabbing

"Entschieden wird dann in der demokratisch legitimierten Politik und nicht in der päpstlichen Glaubenkongregation."

Ja, so sollte es sein, aber wir sollten mal nicht unterschätzen, wie sehr die demokratisch legitimierte Politik durch Lobbyismus korrumpiert wird.

Überdies geht es bei Nutzpflanzen oft um bloßes Patent-Grabbing, in Gene Marker zu setzen, um patentfreies "Nutzleben" aus den Märkten zu drängen. Echte Eigenschaftsveränderungen zum Positiven gibt es zwar auch viele, aber selbstverständlich von der Werbung stets übertrieben und oft auch nicht nachhaltig, weil Pflanzenschädlinge mutieren - und dann doch wieder die Giftmengen erhöht und in der Wirkung gespreizt werden müssen, während die Saatgutabhängigkeit eingeführt ist.

Eindämmung wäre, die Laufzeiten der "Patente auf Leben" zu verkürzen, aber das wird bei den konventionell gezüchteten Kartoffelsorten dadurch unterlaufen, dass alte Marken rechtzeitig aus dem Sortiment genommen und durch neue Sorten ersetzt werden.
Sollte ein komplettes Verbot von "Patenten auf Lebewesen" zur Folge haben, dass dann zu wenig geforscht würde, dann müsste die staatsfinanzierte Forschung intensiviert werden.

Ohnehin wird die Forschungsleistung privater Unternehmen oft überschätzt. So lässt sich bspw. die pharmazeutische Industrie die Forschung viel weniger kosten als die Werbung für ihre Produkte und für die angebliche Innovation bei Folgeprodukten.

Markus S. Rabanus  2018-02-22

 

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