Genialität

Genial ist der sich öffnende Verstand für ein anderes, vor allem einfaches Prinzip anstelle des unnötig Komplizierten. 
Sven200202

>> genial

 

Es ist klar... [ Forum ]
 
von js am 27.Feb.2002 13:53  

"...ich mag was es erreicht hat von...Goehte bis...Bach"
das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Nicht Bach oder Goethe haben etwas erreicht, nein, die Leistung ist dem Land, der Nation zuzusprechen.
Heil dem Kollektiv, Nationen über alles... ein Volk, ein Reich (usw)
individuals- nowhere to be seen

Es ist klar... [ Forum ]
 
von Moritz am 28.Feb.2002 19:52  

Du kannst doch jedenfalls nicht leugenen, daß die Genialität der genannten Personen erst durch die geistesgeschichtlichen Hintergründe ihre Form gefunden hat.

Es ist klar... [ Forum ]
 
von martin am 28.Feb.2002 23:19

...dann wären sie doch keine Genies mehr. Der Geniegedanke besteht doch gerade darin, aus sich selbst schöpferisch tätig zu sein: eine Art emphatischer Radikalsubjektivismus, der gerade nicht auf "geistesgeschichtliche Hintergründe" (was auch immer du dir darunter vorstellst) angewiesen ist.

mfg

Geistesgeschichte & Genialität [ Forum ]
 
von Sven Redaktion am 28.Feb.2002 23:52  

Hallo Martin,

ohne geistesgeschichtlichen Hintergrund landet Genialität häufig genug am Kreuz.

Mein Einwand wäre zugegeben noch kein Argument, aber immerhin für das Genie "beachtlich".

Unterm Strich behältst Du wohl recht, auch wenn ich die Eigenart des Genialen doch anders gewichten würde:

"schöpferisch, aus sich selbst heraus" sind viele

und es ist davon überhaupt noch nicht "genial", sondern nur,
was es ist - "schöpferisch + aus sich selbst heraus".

"Genial" wäre der sich öffnende Verstand für ein anderes, vor allem "einfaches Prinzip" anstelle des unnötig Komplizierten.

DESHALB halte ich beispielsweise Atomkraftwerke für "nicht genial",

weil sie "zu kompliziert" sind.

So kann es also vorkommen, dass auf "geniale Entdeckungen" "ungeniale Anwendungen" folgen.

Und man sollte erst fortfahren mit der wirtschaftlichen Atomenergienutzung, wenn man anstelle der Kompliziertheit ein weiteres "einfaches Prinzip" entdeckt hat,
was passieren, aber worauf man sich nicht verlassen kann.

Grüße von Sven

 

das sehe ich wie JS bis auf 11,2% :-))
 
von Sven Redaktion am 28.Feb.2002 23:28  

Hallo JS,

spontan stimmt es in mir dir zu, zumal ich ganz oft ähnliches sage, aber ich gucke hier immer danach, "was dran ist an der anderen Position" und dann bewegt es sich im Kopf:

Goethe wurde tatsächlich ein Stück weit "kollektiviert", ansonsten wäre er verhungert. So ergeht es nämlich Künstlern, die sich dem entziehen.

Heute ist etwas anders durch die Globalisierung: Boris ist ein "Mega-Star" und er gehört allen, denen seine Aufschläge gefallen. Boris ist, wenn er aus Enttäuschungen nicht falsche Schlüsse zieht, ein wahrer "Internationalist" = "global kollektiviert".

Schauen wir uns die Fans an mit ihren Base-Caps oder wie die Schirmmützen globalisiert heißen, dann befremdet einen natürlich, dass sie sich in ihrer Schwächlichkeit so sehr mit Hochleistungssportlern immerhin "identifizieren". Überlege doch mal, was das heißt.

Es ist nur zum Teil "Schwachsinn".
Und was im Sport mir bekanntlich den Unsportlichen befremdet, ist für die "Kultur" erheblich anerkannter: man spricht von "Kulturaneignung" und das sollte man reichlich tun!

Wenn also einer mit 15 schon Mozart mag, wen wird wird er dann mit 40 mögen?:-)) das war jetzt Scherz.

Ich will ja nur sagen: JS, der MENSCH ist auch ein HERDENTIER !!

Ignoriere das nicht! sonst kannst du dem Menschen NICHT helfen, weil du ihn nicht verstanden hättest.

Der MENSCH ist eben BEIDES: Individuum und Herdentier, wie übrigens auch das Herdentier Individuum ist, wenn man es nur genau beobachtet.

Ich glaube, das Leben ist beides.
Die Mischung im Individuum mag verschieden sein, unabhängig von jeder Art, von jeder Herde/Horde, die ich genau besah.

Grüße von Sven
Redaktion

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