Feindschaft und Wertegemeinschaft
@Silke, ob Atheisten oder Religiöse, das macht für viele keinen Unterschied, was die Doppelmoral von Idealen bzw. Theorie und Praxis anbelangt, so dass aus den unvermeidlichen Vorurteilen vermeidliche Feindbilder entstehen können, wenn es an Interesse und Intellekt fehlt, dass Vorurteile immer wieder auf den Prüfstand gehören.
Dafür tragen allerdings auch die Vorverurteilten Mitverantwortung anstatt je nach Ohnmacht oder Macht mit Trotz oder Arroganz zu reagieren und die Vorurteile oder Feindschaften zu vertiefen.
Ich bin nicht frei von Vorurteilen, aber Vorurteile können gänzlich Gegenteil von Menschenverachtung und Feindbildern sein, wenn darauf beruhend, die Menschen in ihren Zusammenhängen zu sehen, innerhalb derer ihnen Glück verheißen wird ,so sehr auch innerhalb der Horden gestritten wird. Aber in solch innerhordlichem Streit kennt man sich besser aus, kennt die Gemeinsamkeiten. Und sehr häufig werden die Gemeinsamkeiten auf eine Weise definiert bzw. attributiert, dass sie anderen Horden subtil oder offen bestritten werden.
Wenn beispielsweise von "christlichen Werten" die Rede ist, obgleich diese Werte ideengeschichtlich viel älter und allgemeiner als das Christentum sind.
Und meine Erfahrung ist: So oft ich es Christen erkläre und sie es sogar verstehen, bleibt es so oberflächlich, dass es in Krisensituationen gleich wieder verdrängt wird, ausgerechnet dann, wenn es darauf ankommen müsste, Prinzipien hoch zu halten.
Und das verärgert mich sehr.
Wer in Konfliktzeiten die Prinzipien anmahnt, wird häufig entweder zum "nützlichen Idioten" des Feindes erklärt oder direkt des Verrats in Verdacht gebracht.
Der Grund ist >> Den Feindseligen genügt an Feindschaft nicht, woraus sie an Interessenkonkurrenz ist.
Die Feindseligen aller Seiten stürzen sich vielmehr darauf, die Gemeinsamkeiten zu leugnen, um sich den streitigen Problemen nicht stellen zu müssen.
Markus S. Rabanus 20150216