Ist die Feindesliebe nicht ein Widerspruch?

Nein, die Feindschaft ist der Widerspruch und Feindesliebe ist der Beginn seines Endes.

Ist nicht der Begriff Feindesliebe übertrieben?

Manche fürchten die Liebe als sei sie wie Pest. Aber wie ernst wäre jemandem gegen die Feindschaft, wenn er nicht zur Übertreibung zumindest bereit wäre, um die Feindschaft zu besiegen? Wenn weniger genügt, mag weniger reichen. Und die Feindesliebe ist nur Empfehlung. Erzwingen will sie nichts. Die Feindesliebe will nur informieren, dass es geht und zweckmäßig ist, was so viele nicht glauben.

markus rabanus 200405

Platz 1, aber leider falsch, denn als "höchstes Gut" kommen eher Nächstenliebe und Sündenvergebung in Betracht, während die Feindesliebe passender als "größte Herausforderung" bezeichnet werden sollte. Dennoch ist auch daran wieder schlecht, dass der ohnehin vorherrschende Eindruck noch verstärkt wird, dass die Feindesliebe unsinnig oder unmöglich sei. 

Deshalb könnte von "Entdeckung" zu sprechen sein. Aber auch das wäre falsch, denn Jesus nahm für sich nicht in Anspruch "Neues" zu bringen, sondern die "Erfüllung des Gesetzes", also des Alten Testaments. Überdies ist die Feindesliebe auch anderen Religionen und Ideologien zuzutrauen, was zusammengetragen werden sollte, woran auch das Christentum mitwirken sollte, denn jede Behauptung einer nicht wirklichen Besonderheit kann nicht Anliegen des Christentums sein, wenn auch oft der Christenheit.

Es muss schlussendlich nicht immer gleich das "Wichtigste", "Höchste" usw. sein, denn was wäre etwas ohne das andere?  "Wichtig" und "hoch" genügt, alles andere verliert sich in Wolken.

-msr-     >>  Feindesliebe

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