75/2005 - 3. Juni 2005, BIP pro Kopf 2004EU25
Das BIP pro Kopf in den Mitgliedstaaten der
EU25 schwankt bis zum Fünffachen
Nowcasts
1 für Kaufkraftparitäten (KKP) sind jetzt verfügbar. Auf Grundlage dieser Nowcasts betrug das BIP pro Kopf in Luxemburg im Jahr 2004 mehr als das Doppelte des Mittelwerts der EU25, während es in Irland etwa 40% über dem Mittelwert lag und in Dänemark, Österreich, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich und Belgien etwa 20% über dem Mittelwert lag . In Schweden und Finnland waren Werte ungefähr 15% über dem Mittelwert zu verzeichnen, während Frankreich und Deutschland Werte ungefähr 10% über dem Mittelwert zu verzeichnen hatten. Italien lag ungefähr 5% über dem Mittelwert der EU25.Spanien
lag gerade unter dem Mittelwert der EU25. In Griechenland, Zypern und Slowenien lag der Wert etwa 20% unter dem Mittelwert. In Portugal, Malta und der Tschechischen Republik wurden Werte verzeichnet, die etwa 30% unter dem Mittelwert lagen. In Ungarn lag das BIP pro Kopf etwa 40% unter dem Mittelwert. In der Slowakei, Estland, Litauen und Polen betrug das BIP pro Kopf etwa die Hälfte des Mittelwertes, während in Lettland ein Wert etwa 55% unter dem Mittelwert der EU25 verzeichnet wurde.Diese Daten für das BIP pro Kopf, ausgedrückt in Kaufkraftstandards
4 (KKS) , werden von Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen Gemeinschaften, veröffentlicht.BIP pro Kopf 2004
BIP pro Kopf in KKS im Jahr 2004, EU25 = 100
EU-Mitgliedstaaten, Beitrittskandidaten und EFTA-Länder
Luxemburg 223 |
Irland 139 |
Dänemark 122 |
Österreich 122 |
Niederlande 120 |
Verein. Königreich 119 |
Belgien 119 |
Schweden 116 |
Finnland 115 |
Frankreich 111 |
Deutschland 109 |
Eurozone 107 |
Italien 105 |
EU25 100 |
Spanien 98 |
Griechenland 82 |
Zypern 82 |
Slowenien 78 |
Portugal 73 |
Malta 72 |
Tschech. Republik 72 |
Ungarn 61 |
Slowakei 52 |
Estland 50 |
Litauen 48 |
Polen 47 |
Lettland 43 |
Kroatien 46 |
Rumänien 32 |
Bulgarien 30 |
Türkei 29 |
zum Vergleich |
Norwegen 153 |
Schweiz 130 |
Island 116 |
Schätzung (endgültige Daten) wird bis Ende 2006 vorliegen. Zwischen diesen KKP-Schätzungen können Revisionen an den Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen ebenfalls zu Änderungen am BIP pro Kopf führen. Die in der vorliegenden Pressemitteilung für das BIP pro Kopf verwendeten Nowcasts für die KKP für 2004 sind in hohem Maße als vorläufig zu betrachten, was auf die Verfügbarkeit der Input-Daten zum Zeitpunkt der Erstellung der Nowcasts zurückzuführen ist.1. Das regelmäßige Veröffentlichungsprogramm der Kaufkraftparitäten (KKP) beinhaltet drei Schätzungen für ein bestimmtes Jahr, von denen jede auch das BIP pro Kopf umfasst. Betrachtet man beispielsweise das Jahr 2004, so wird die erste Schätzung (Nowcast), die auf Fortschreibungen beruht, Anfang Juni 2005 veröffentlicht. Ende 2005 wird die zweite Schätzung (vorläufige Daten) veröffentlicht, die teilweise auf den im Jahr 2004 erfassten Preisen beruht. Die dritte
Das BIP pro Kopf in nationaler
Währung wird mit Hilfe von KKP in „reale“ Volumen umgerechnet. Zur
Berechnung von KKP sind zwei
Basisdatensätze notwendig: die Preise aus den KKP-Preiserhebungen und die
Gewichte (BIP-Ausgabenwerte) aus den
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR). Die vollständig validierten
Ergebnisse der KKP-Preiserhebungen stehen
in der Regel erst zwölf Monate nach Durchführung der Erhebungen zur
Verfügung.
Zum Zeitpunkt des Nowcasting (t+5) stehen
im Allgemeinen keine Preisdaten aus den Preiserhebungen für das betreffende
Bezugsjahr t zur Verfügung.
Daher müssen die KKP des Vorjahres mit den durchschnittlichen jährlichen Preisindizes, wie dem HVPI oder den nationalen VPI für Verbrauchsgüter und Dienstleistungen, extrapoliert werden. Die VGR-Daten zu den wichtigsten aggregierten Ausgaben liegen erstmals in den auf das Bezugsjahr folgenden Monaten März-April vor. Zu diesem Zeitpunkt beschränken sich die Daten auf einige wenige wichtige Aggregate. Für die Aggregierung von KKP sind detailliertere Ausgabengewichte notwendig, so dass die detaillierte Ausgabenstruktur für das Jahr 2003 zur Schätzung detaillierter Gewichte für 2004 durch Hochrechnung auf die neu vorliegenden Daten für 2004 auf der Ebene der wichtigsten Aggregate herangezogen wird. Die Ausgabe Eurostat, Statistik kurz gefasst, Wirtschaft und Finanzen, 27/2004, „Das BIP pro Kopf in Kaufkraftstandards für die EU, Beitrittskandidaten und EFTA - Erste Schätzung (Nowcast) 2003 “ enthält einen Verweis auf die detaillierte Beschreibung der zugrunde gelegten Nowcast-Methodik und die damit verbundenen Überprüfungen.
2. Das BIP und somit das BIP pro Kopf sind Indikatoren der gesamten wirtschaftlichen Aktivität eines Landes, mit deren Hilfe der Grad der wirtschaftlichen Entwicklung der Länder gemessen und miteinander verglichen werden kann. Das BIP entspricht nicht dem Einkommen, das letztlich den privaten Haushalten eines Landes zur Verfügung steht. Die EU Mitgliedstaaten passen ihre Gesamtrechnungen derzeit an, um neue, international vereinbarte methodische Verbesserungen umzusetzen. Eine wesentliche Änderung betrifft die Zuordnung der „unterstellten Bankgebühr“ (FISIM) auf Nutzersektoren. Die Einführungszeitpunkte sind in den einzelnen Mitgliedstaaten jedoch nicht identisch. Daraus ergeben sich Konsequenzen für die Datenvergleichbarkeit während der Übergangsphase. Deutschland, Spanien, Frankreich und Österreich haben diese Zuordnung bereits vorgenommen, und weitere Mitgliedstaaten werden in den kommenden Monaten folgen. Insoweit FISIM als Konsum oder Nettoexport verbucht wird, ergibt sich eine Erhöhung der BIP-Niveauwerte. Für die vier Mitgliedstaaten, die diese Änderung bereits umgesetzt haben, beträgt diese Erhöhung des BIP etwa 1% des BIP.
Unter „Änderungen in den volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen 2005“ auf der Eurostat-Website (Eurostat Aktivitäten / Eurostat Aktuell) finden sich weitere Informationen.
3. Das hohe Niveau des BIP pro Kopf in Luxemburg ist teilweise auf den großen Anteil von Grenzgängern an der Gesamtzahl der Beschäftigten zurückzuführen. Sie tragen zwar zum BIP bei, werden aber bei der Wohnbevölkerung nicht berücksichtigt, die zur Berechnung des BIP pro Kopf herangezogen wird.
4. Der KKS (Kaufkraftstandard) ist eine künstliche Währung, die die Unterschiede der Preisniveaus zwischen den Ländern, nivelliert, was bei Deflationierung mit Wechselkursen nicht der Fall ist. Anhand dieser Einheit sind aussagekräftige Volumenvergleiche der Wirtschaftsindikatoren verschiedener Länder möglich.
5. Beitrittskandidaten: Bulgarien, Kroatien, Rumänien und Türkei. EFTA: Island, Norwegen und Schweiz. Keine Daten für Liechtenstein verfügbar.
alles aus Presseerklärung EUROSTAT