Einzelhaltung ?
Mir war früher auch nicht bewusst, wie schlimm
die Einzelhaltng von Schwarm- und Rudeltieren in Wahrheit ist.
Einzeln gehaltene Schwarm-Vögel leiden, weil sie die erste Zeit immerzu nach dem Schwarm
suchen = "Irgendwo müssen doch die anderen sein! Ich war doch nicht immer
allein!!!!"
Wenn sie sich dann irgendwann aus der Not heraus dem Menschen annähern, wird zwar ein Teil des Problems gelöst, dass der Pieper endlich kuscheln kann, aber ein zweites und großes Problem entsteht, denn es ist für Schwarmtiere fast so schlimm wie Todesstrafe, wenn der geliebte Partner oder Mensch so oft einfach verschwindet. sei es auch nur zum Einkauf oder ins Nachbarzimmer - und der Pieper nicht mitfliegen darf.
Das ist wie "ausgestoßen aus dem Schwarm". Und das jeden Tag mehrfach, jedes Mal ein höllisches Erlebnis.
Wenn der Mensch dann zurückkehrt, ist die Freude zwar supergroß und der Mensch denkt
erfreut: "Ach, wie schön, dass mich mein Pieper so liebt", aber so groß die Wiedersehensfreude, so schmerzhaft war die Trennung und führt mit der Wiederholung
über die Jahre zu mehr und mehr psychischen Problemen, die sich in nicht nur in
Verhaltensstörungen zeigen, sondern auch zu Aggressionen, Selbstverletzungen (z.B. Federn
rupfen) führen und sich oft auf die allgemeine Gesundheit des Vogels auswirken.
Wir Menschen sind mitunter so selbstverliebt, dass wir nicht merken, was wir unseren Haustieren zumuten.
"Wir haben doch schon immer Meerschweinchen, Wellensittiche usw. einzeln
gehalten." - Stimmt, aber richtig war es nicht.
Bei der Hundehaltung ist es kaum besser, denn Hunde sind Rudeltiere, also wie
Schwarmtiere - und wenn Frauchen oder Herrchen ihr Hündchen einfach zurücklassen, sich dann an der "Wiedersehensfreude" begeistern, als sei
sie nicht Ausdruck des tiefen Schmerzes und der Verletzung von Loyalität gegenüber dem
Hund.
Tierliebe geht eben leider oft anders, als es unsere Tradition ist.
So ist es halt mit vielen Traditionen, dass sie uns blind machen.
Markus Rabanus20150113
TROTZDEM !!! Schwarmhaltung ist keine einfache Sache, denn Agas haben sich nicht immer nur lieb, sondern können sich sehr gemein streiten. Wer nicht dauernd auf sie aufpassen kann, sollte deshlab vielleicht besser nur zwei Agas haben. Dann sind sie einerseits nie allein, andererseits auch etwas rücksichtsvoller miteinander und haben keine Probleme mit Eifersüchteleien.