Ein Krieg zur Geiselbefreiung?
In der
  vergangenen Nacht rückten ca. 5000 israelische Soldaten mit Panzern und
  Bulldozern in den Gazastreifen vor. Mit Luftangriffen wurden drei Brücken und
  das Elektrizitätswerk von Gaza-Stadt zerstört.
  
  Der Aufmarsch an den Grenzen war gestern unter den Augen der Weltöffentlichkeit
  abgeschlossen worden und so kommentiert, dass es um "Druck auf die Entführer"
  gehe. Es gehe um die Entführung eines israelischen Soldaten durch palästinensische
  Extremisten.
  
  Extremistische, terroristische Palästinenser gibt es viele, andererseits sind
  es oft keine Palästinenser, sondern antiisraelische Terroristen
  aus anderen Staaten, die sich die Palästinenser-Vertretung anmaßen, was
  Israel wiederum unkritisch aufgreift, um Maßnahmen in den Palästinensergebieten
  leichter zu rechtfertigen.
  
  Die israelische Regierung erklärt, dass sie den palästinensischen Behörden
  zwei Tage zur Befreiung oder Freilassung des entführten Israelis gewährt
  habe, die nun verstrichen seien. Die Brückensprengung soll die Verschleppung
  des Israelis nach Ägypten verhindern. Die Bombardierung der Elektrizitätswerke
  ..., Gründe finden sich immer.
  
  Brücken lassen sich anders sichern, Terroristen nehmen andere Wege und kommen
  auch ohne Straßenbeleuchtung aus.
  
  Der erklärte Zweck einer Geiselbefreiung wäre heilig, aber ist es durch
  unheilige Mittel nicht. Das Leben der Geisel wird nicht sicherer.
  
  Stattdessen scheint es um die Zerschlagung letzter Autonomie-Strukturen zu
  gehen. Die nächsten Tage werden es zeigen. Auch die Zeit danach: Wer baut die
  Brücken, wer baut das Elektrizitätswerk wieder auf, wer beseitigt die Schäden?
  Was denken die Israelis? Was denken die Palästinenser?
  
  -Sven-200606             
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