Die einstige Größe Deutschlands deutschlandkarte_der_neonazis.gif (205159 Byte)

Wenn ich mir die Biographien ehemaliger Rechtsextremisten anschaue, aber auch wenn ich mich meiner eigenen Frühzeit erinnere, dann kann ich folgende, wenngleich kurzfristige Gleichstimmung nicht übersehen:
Trotz antimilitaristischer und antinationalistischer Familie war ich "erschrocken", als ich auf Karten die Größe des einstigen Deutschlands sah
. 

Was interessierte, wie es zu dieser Größe kam und wie vorübergehend sie war. Auch ich hatte ein "Verlustgefühl", obwohl es mir prächtiger ging als allen Generationen zuvor. 

Die Irrationalität der Fortwirkung in vollkommen geschehensunberührte Generationen wurde mir erst nach und nach bewusst, war aber selbst damit nicht automatisch erledigt. Wir Menschen sind Idioten:-)) Oder vielleicht nur ich.

Einzig mehr Glück als diejenigen, die mir wie Dussel vorkommen, hatte ich damit, dass mich die vor den Ostverträgen noch deutlich revanchistischen Lehrer und Schulbücher weniger überzeugten als unterbewusst meine Eltern.

Die "reine Info" wird, so denke ich, nicht genügt haben, denn schon die bloße Dokumentation der "großen Symbole" löst "eigenmächtiges Denken und Fühlen" aus.

Auch kritische Kommentierungen historischer Landkarten oder kritische Kommentare zu alten "Wochenschau"-Berichten nehmen dem Dokumentierten nicht die emotionale Wirkung, wenn die Dokumentation nicht vollständig einhergeht mit ihrer realen Wirkung, eben der Erniedrigung des " Menschen OHNE Uniform" im Handeln und im Herzen.

Könnten Kriege nicht etwa auch "naturgesetzliche Regulation gegen Überbevölkerung sein"? oder gilt es, die sich mit Orden schmückende Mordlust in die Schranken zu weisen? 

In welcher Rolle gefiel ich mir besser: in der Rolle des Jägers oder des Sammlers? 

Die Antwort war klar, bis ich den Förster besser als den Jäger fand. So sind (manche) Jungs: viel Trieb, wenig Vernunft.

Der Jugendliche ist anfälliger für die Faszination, wie der (noch oder bleibend) schwache Mensch anfälliger ist für Streben nach Stärke an sich, ohne deren Zweck zu erfragen.

Wir haben eine Chance, Menschen gegen die Erniedrigung des Menschen zu emanzipieren. 
Erniedrigung der Humanität und Vernunft durch falsche Ideale, die zu Charaktereigenschaften würden, gegen die Anbetung der Macht, Stärke, Skrupellosigkeit, gegen die Schadenfreude, Rache und den Neid. Ersetzen durch konstruktive Ideale: Solidarität, Rücksichtnahme, Mitleid und Zusammenarbeit.

Die Chancen aus unserer Arbeit sind äußerst gering:  wir kommen viele Ursachen nicht heran (z.B. gestörtes Eltern-Kind-Verhältnis), wofür wir uns noch rausreden könnten, aber wenn daraus ein Problem wird, dann spätestens müssen wir Kompensationen bieten, eben auch jenen Streit, in dem Teile der Jugend ihren Frust an den vergleichbaren Kräften auslassen und nicht an denen, die schwächer sind.
Teile der Jugend brauchen den realen Konflikt, um erwachsen zu werden. Und wenn dieser Konflikt nicht vor allem Generationskonflikt ist, dann wird er sich verlagern und zum Politikum.

Wie aber werden wir solche Heinis "emanzipieren", wenn wir sie fortlaufend vor sich selbst blamieren. Doch vermutlich nur dadurch, dass wir sie in ihrer Eigenpersönlichkeit stärken, ihnen also auch ein Stück fremd bleiben, Vorbildlichkeit statt Vorbild, aber auch das gelingt nicht bei Leuten, die bieten, denn sie würden sich selbst eher holen, was uns missfällt. 

 

Hallo Jochen,

wir haben unter den Reexen typische "Pisas", aber auch regelrechte "Experten", die schon früh eifrigst Geschichtsbücher wälzten, wenngleich nicht jene, die wir empfehlen würden:-) und nicht mit der Kritikfähigkeit, die aller Geschichtsschreibung gegenüber angebracht ist.

Trotzdem würden manchen Leidenschaft und Wissen zum Doktorhut genügen, wenn sie nicht wegen grundsätzlicher Wertungsirrtümer auf der von dir zurecht verordneten  Psychopaten-Couch gelandet wären. Sollen sie von dort gesundet aufstehen, dann müssen wir sie an den Basics zu packen bekommen. Die Therapie ist schwierig, aber schon in der Diagnose scheiden sich die Geister. Die Krankengeschichte der Hassenden ist hochgradig individuell und zugleich hochgradig sozial bedingt. Viren, Erbanlagen, schlechte Witterung,  und dann auch noch wir: die Antifaschisten, die auch nicht alles richtig machen.

Grüße von Sven
Redaktion

Alle Raus [ Antwort schreiben | Forum ]
von Marcel Kraft am 20.Jun.2002 19:37  

Ich kann die Ausländer langsam nit mehr sehen. Können zum größten Teil kein Deutsch, bedrohen Deutsche Schüler mit dem Messer auf dem Schulhof und denken sie währen die größten. Wir sollen Rücksichtvoller sein. Dann müssen die Deuscthland so akzeptieren wie es ist. Und jetzt noch das neue Einwanderungsgesetzt, Wo jeder kommen und gehen darf. Ich bin zwar erst 15 Jahre aber ich habe es jetzt schon sat. Wenn alle Ausländer drausen währen, hätten wir keine Arbeitslosen mehr. Ich habe es satt. Raus mit denen, so schnell wie möglich.
Hallo Marcel,

du scheinst mit unserem Deutschland nicht zufrieden, ansonsten würdest du dich nicht so aufregen. Aber wir werden dich trotzdem so wenig abschieben:-) wie deine "ausländischen" Klassenkameraden. 

Die Arbeitslosigkeit hat übrigens nichts mit Einwanderern zu tun, sondern mit Konjunkturkrisen und dem technischen Fortschritt, wenn entweder kein ausreichendes Wachstum gelingt und/oder die Arbeitszeiten nicht verkürzt werden, wodurch sich die Arbeit längst hätte besser verteilen können. 

Grüße von Sven

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