Das erste Opfer des Krieges ist die
Wahrheit.
Gleiwitz 1939. Tonkin 1964.
Irak 2003. Weiter so?
In erster Version hatte ich den altbekannten
Spruch etwas geändert und "viele Kriege" geschrieben, weil ich an
Kriege dachte, die nicht mit Lüge begannen, sondern in aller Dreistigkeit als
"Eroberungskriege" propagiert wurden. Aber auch solchen Kriegen liegt
die Lüge zugrunde, zur Eroberung berechtigt zu sein.
Desgleichen, wenn behauptet wurde, die Diplomatie sei gescheitert und nun der
Krieg unausweichlich.
Aber was mir an Diplomatie präsentiert wurde, genügte meinen Ansprüchen nie,
wie ich oft auch darlegte und konkrete Vorschläge machte, denn Diplomatie und
Hetze sind Gegensätze - und Diktate sind keine Diplomatie.
So käme als Ausnahme vom altbekannten Spruch noch in Betracht, ob es
"gerechte Kriege" gibt, z.B. Befreiungskriege und Verteidigungskriege,
denn immerhin ist Verteidigung legitim und auch völkerrechtsgemäß -
allerdings seit Inkrafttreten der UNO-Charta aus guten Gründen viel
eingeschränkter als von Konfliktparteien noch immer in Anspruch genommen, denn
seit dem 24.Oktober 1945 bedarf jegliche Verteidigung der Legitimation durch den
Weltsicherheitsrat.
Aber man hält sich nicht dran - und ohne übergeordnete Rechtfertigung ist auch
die Selbstverteidigung ein Fall von völkerrechtswidriger, nationaler
Selbstjustiz.
Der Weltsicherheitsrat lässt solchen Rechtsbruch häufig zu, weil das Vetorecht
über die Belange des eigenen Hoheitsgebietes der Ständigen Mitglieder hinaus
für globales Rivalisieren völkerrechtswidrig missbraucht wird.
Für globales Rivalisieren war das Vetorecht nicht gewährt, sondern nur für
den unmittelbaren Schutz der Vetomächte voreinander.
Solange die Politik so sehr gegen das Völkerrecht verstößt, wird sie für
jeden Krieg die Völker beschwindeln, der eigene Krieg sei rechtens.
Darum stimmt der altbekannte Spruch dann doch eher als meine erste Version.
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Rajko Hartmann, mich ärgert es auch immer
wieder, wenn man mir unterstellt, ich sei ob meines Beistands für einen Gauner
in einem Streit zugleich Beistand für dessen Gaunerei.
Bliebe solch' Behauptung unbegründet, so wäre es "unqualifiziert",
vielleicht sogar "boshaft", aber nicht gleich
"disqualifiziert", denn der Anfangsverdacht der Mitgaunerei dürfte
immerhin sein, weil zu häufig vorkommend wie auch die umgekehrte Mitgaunerei.
So macht sich mir in diesem Konflikt ebenfalls sofort "verdächtig",
wer nur die iranischen Übel benennt und nicht die Übel derer, mit denen der
Iran im Klinsch liegt.
Nun hilft es allerdings nichts, wenn bloß die Sündenregister nebeneinander
gestellt werden. Stattdessen gehört jegliche Sünde geklärt und auf welche
Weise gesühnt oder abgestellt.
Das ist komplizierter als sich die Vorwürfe der Mitgaunerei gegeneinander
erheben lassen. Aber wem ernst in Friedensfragen ist, muss solchen Weg gehen,
denn jeder andere Weg wäre für die Betroffenen steiniger. Und für uns dann
auch steiniger, wenn aus dem Iran geflüchtet wird.
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Ul Schmi, ich hatte mehrfach mit Antworten
begonnen, aber im Wettbewerb mit den Staren um die Kirschen & meine Zweifel
groß, dass sich hier im kleinen Kreis über etwas völkerrechtliche Aufklärung
hinaus in die Weltpolitik eingreifen lasse.
Drum darf es hier geruhsamer zugehen als es im Außenministerium zugehen
dürfte.
Aber so wenig, wie sich die Politik um das Völkerrecht schert, wie bspw. an
Stellungnahmen des Wiss.Dienstes des Bundestages erkennbar, so wenig auch viele
Bürger, so dass ihnen von Sympathien und Antipathien abhängig anstelle von
Recht, wie die Kriege bewertet werden.
LG
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Markus S. Rabanus 20190615 Irankonflikt